Françoise Groben

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Françoise Groben (* 4. Dezember 1965 in Luxemburg; † 28. Mai 2011 ebenda) war eine luxemburgische Cellistin.

Biographie

Françoise Groben wurde am 4. Dezember 1965 in Luxemburg geboren. Mit fünf Jahren begann sie mit dem Cellospiel am Konservatorium ihrer Heimatstadt bei Francine Weber-Deprelle, Jean Join und vor allem bei Georges Mallach. Ihr Studium absolvierte sie in der Meisterklasse von Boris Pergamenschikow an der Musikhochschule Köln, wo sie mit dem Konzertexamen abschloss. Daneben nahm sie teil an Meisterkursen von Daniil Schafran (Moskau), William Pleeth (London) und des Amadeus-Quartetts. Sie nahm sehr früh am öffentlichen Konzertleben teil. 1974 war sie Mitbegründerin des Ensembles „Les Musiciens“, mit 15 Jahren wurde sie für das Jugendorchester der Europäischen Gemeinschaft (ECYO) selektioniert und spielte unter der Leitung von Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Herbert von Karajan und Georg Solti.

1990 debütierte sie beim Schleswig-Holstein Musik Festival mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Dmitri Kitajenko. Es folgten Auftritte in den meisten Ländern West- und Osteuropas, in renommierten Konzerthäusern wie dem Wiener Musikverein, dem Festspielhaus Salzburg, dem Palais des Beaux-Arts in Brüssel, dem Théâtre de la Ville in Paris, dem Tschaikowski-Saal in Moskau und der Sankt Petersburger Philharmonie. Mehrere Tourneen führten sie nach Japan, China, den Vereinigten Staaten, nach Australien, Kanada und Israel.

Françoise Groben spielte als Solistin mit den einheimischen Orchestern (Philharmonisches Orchester von Luxemburg, Solistes Européens, Les Musiciens) und mit namhaften ausländischen Orchestern wie dem Russischen Staatsorchester, dem Moskauer Rundfunk- und Fernsehorchester, den Sankt Petersburger Philharmonikern, dem Philharmonieorchester Japan, dem Jerusalem Symphony Orchestra, dem Sinfonieorchester des Tschechischen Rundfunks, dem Georgischen Kammerorchester, dem Zürcher Kammerorchester, dem ECYO Chamber Orchestra und den Berliner Philharmonischen Virtuosen. Dirigenten waren u. a. Juri Ahronowitsch, Pierre Cao, Alexander Dmitriev, Leopold Hager, Daniel Harding, Mstislaw Rostropowitsch, David Shallon und Jewgeni Swetlanow. Sie wurde eingeladen zu zahlreichen Festivals wie dem Bratislava Festival, dem Carinthischen Sommer, Colmar, Davos, Echternach, Graz (Styriarte), Krakau, Kuhmo, Montpellier, dem St. Petersburger Musikfrühling und, auf Einladung von Mstislaw Rostropowitsch, zur Midem in Cannes. Sie machte Aufnahmen für die Labels Capriccio, ECM, Naxos, Hänssler, Sony, Ars und Fantasia Classics sowie für zahlreiche Rundfunk- und Fernsehstationen. Françoise Groben hat eine Reihe von zeitgenössischen Werken zur Uraufführung gebracht, u. a. drei Cellokonzerte, die von den luxemburgischen Komponisten Alexander Müllenbach, Claude Lenners und Marcel Wengler für sie geschrieben wurden und die sie auch bei ausländischen Tourneen interpretierte. Auch ausländische Komponisten haben ihr Werke gewidmet, so z. B. Hilary Tann und Dirk Lötfering.

Als gesuchte Kammermusikpartnerin spielte sie u. a. mit Paul Badura-Skoda, Ivan Gajan, Bernd Glemser, Hartmut Höll, Cyprien Katsaris, John-Edward Kelly, Natasha Korsakova, Adrienne Krausz, Claudia Kussmaul, Boris Pergamenschikow, Alfredo Perl, Ronald van Spaendonck, Alexandre Tharaud, Romano Tommasini und Ira Maria Witoschynskyj. 1997 bis 2003 war sie Mitglied des Zehetmair Quartetts, mit dem sie zahlreiche internationale Tourneen unternahm. Ihre CD-Einspielungen für das ECM-Label wurden von der internationalen Presse gefeiert, u. a. erhielten sie 2003 den „Gramophone Record of the Year Award“. Mit Graf Mourja und Peter Laul hat sie sämtliche Klaviertrios von Brahms für das Pariser Label „Integral Classic“ aufgenommen. Ihre Einspielung wurde mit einem Diapason d’or ausgezeichnet. Mit Christiane Meininger, Flöte, und Rainer Gepp, Klavier, hat sie sich viele Jahre für das reiche Schaffen von Komponistinnen eingesetzt und vier CDs aufgenommen. Sie spielte ein Cello von Matteo Gofriller (1695), das ihr in großzügiger Weise von der Banque Générale de Luxembourg zur Verfügung gestellt wurde.

Françoise Groben starb völlig unerwartet am 28. Mai 2011 an einem unerbittlichen Leiden.

Auszeichnungen

Neben verschiedenen nationalen und internationalen Auszeichnungen errang Françoise Groben 1990 beim Internationalen Tschaikowski-Wettbewerb den 2. Preis und die Silbermedaille,[1] dazu Sonderpreise der Moskauer Virtuosen und des Sowjetischen Künstlerverbandes.[2]

Diskographie

Weblinks

Einzelnachweise