Franciscus Gundling

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Franciscus Gundling

Franciscus Gundling (auch Franz oder Franziskus; * um 1530; † 22. Februar 1567 in Nürnberg) war ein deutscher protestantischer Geistlicher und zeitweiliger Weggefährte des Reformators Andreas Osiander.

Gundling stammte aus der fränkischen Familie Gundling, die ihre Wurzeln im Herzogtum Brabant hatte. Sein Großvater Balthasar Gundling soll selbst am Reformationsgeschehen teilgehabt haben.[1][2] Der Vater von Franciscus, Georg Gundling, erhielt 1531 das Bürgerrecht in Nürnberg.[3] Wo Franciscus seine Schulbildung erhielt ist unbekannt.

Gundling gehörte zunächst zu den Anhängern von Andreas Osiander und reiste mit diesem nach Königsberg. Im Kontext des Osiandrischen Streits wandte er sich indes früh von Osiander und seinen Lehren ab. Er kehrte 1551 nach Nürnberg zurück und wurde dort Diaconus an der Kirche St. Lorenz.[4] 1555 gehörte er zu den Unterzeichnern der Confessio anti-Osiandrina. Der Lehrer Franciscus Gundling soll einen beredten Prediger und gelehrten als exemplarischen Mann dargestellt haben.[5]

Der Theologe und Schriftsteller Wolfgang Gundling war sein Enkel.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Aletop Hilo: Examen rigorosum, 1731, S. 60f.
  2. Lukas C. Gundling: Zur Herkunft der Gundlinge in Nord-Württemberg. In: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde (SWDB) Band 33, Stuttgart 2015, S. 117ff.; ders.: Die Familie Gundling wie sie im Buche steht, in: Südwestdeutsche Blätter für Familien- und Wappenkunde (SWDB) Band 35, Stuttgart 2017, S. 74.
  3. Zedlers Enzyklopädie, Band 1, 1735, Sp. 1399 nimmt Franciscus und Georgius als eine Person an.
  4. Georg Ernst Waldau: Nürnbergischers Zion, oder Nachricht von allen Nürnbergischen Kirchen, Kapellen, Klöstern, und lateinischen Schulen in und außer der Stadt und den daran bediensteten Personen, Nürnberg 1787, S. 25.
  5. Andreas Würfel; Carl Christian Hirsch: Diptycha ecclesiae Laurentianae, das ist: Verzeichnüß und Lebensbeschreibungen der Herren Prediger, Herren Schaffer und Herren Diaconorum, welche seit der gesegneten Reformation biß hieher an der Haupt- und Pfarr-Kirche bey St. Laurenzen in Nürnberg gedienet haben; Nürnberg, Roth 1756, S. 90 (Nr. XXI).