Franke Water Systems AG, KWC

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Franke Water Systems AG, KWC

Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1874
Sitz Unterkulm, Schweiz
Mitarbeiterzahl 300[1]
Umsatz 234 Mio. CHF (2019)[2]
Branche Sanitärtechnik
Website www.kwc.ch

Die Franke Water Systems AG, KWC ist ein Schweizer Hersteller für Sanitärarmaturen mit internationaler Ausrichtung. Das im Jahr 1874 von Adolf Karrer gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz und einzigen Produktionsstandort in Unterkulm (Schweiz). Entwickelt und gefertigt werden Armaturen für Küche und Bad, Thermostate, Brausen und Duschsysteme. Die Produkte finden Einsatz im privaten Wohnungsbereich sowie im gewerblichen Sektor mit Gastro-Küchen, Hotels, öffentlichen Gebäuden, Spitälern und Heimen. KWC-Armaturen werden in ca. 50 Länder exportiert. Das Unternehmen beschäftigt 352 Mitarbeiter.

Geschichte

Armatur

1874 legte Adolf Karrer mit der Gründung eines Unternehmens zur Herstellung mechanischer Musikspieldosen den Grundstein der KWC AG. Ab 1896 produziert das Unternehmen Armaturen und firmiert ab 1902 als Karrer und Weber Armaturenfabrik. 1919 wurde die Familien-Aktiengesellschaft Karrer, Weber & Cie. gegründet und die Marke KWC entstand. 1984 wird die HANSA Metallwerke AG Stuttgart Mehrheitsaktionärin des bisherigen Familienunternehmens, der Firmenname Aktiengesellschaft Karrer, Weber & Cie. wurde offiziell durch die bereits etablierte Kurzform KWC AG ersetzt. 2010 erwarb IK Investment Partners die Hansa-Gruppe mit den Marken Hansa und KWC. Am 3. Juni 2013 hat Franke Holding nach Zustimmung der Wettbewerbsbehörden den Schweizer Armaturenhersteller KWC mit Sitz in Unterkulm, Schweiz, vollständig übernommen. 2021 wurde bekannt, dass KWC an einen europäischen Finanzinvestor verkauft wird[3].

1911 wurde das Luxushotel Negresco in Nizza mit K+W-Armaturen ausgestattet, ebenso das Luxushotel Ritz in Paris. In den 1990er Jahren gründete KWC Tochtergesellschaften in Deutschland, Frankreich, Italien und den USA. 2012 wurden KWC-Armaturen in 50 Länder exportiert. Mit einem Marktanteil von 40 % ist KWC nach eigenen Angaben die führende Armaturenmarke der Schweiz.

Produkte

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts konzentriert sich KWC auf die Entwicklung und Fabrikation von Armaturen. 1934 wurden die ersten verchromten Armaturen ausgeliefert, 1938 kommen die geräuscharmen PAX-Armaturen auf den Markt sowie Kältearmaturen. 1945 lancierte KWC die NEO-Armaturen, die als Neuheit ein schräg gestelltes Oberteil mit nicht steigender Spindel aufwiesen.

1954 meldete KWC den Neoperlstrahler zum Patent an, 1959 wurde die Vermarktung an die Firma Neoperl übertragen. 1957 erfand KWC die erste Einloch-Küchenarmatur mit Auszugbrause.

1982 kam die Linie KWC DOMO auf den Markt, die stets weiterentwickelt wird. 1997 präsentierte KWC TRONIC die erste Automatikarmatur mit Infrarottechnologie; 1999 wurden erstmals Armaturen aus Edelstahl mit KWC Technologie hergestellt (KWC DOMO INOX für Küche und Bad). 2002 war KWC SODA die erste Armatur mit integrierter Sodawasserausgabe direkt ab Kaltwassernetz. 2005 erhielt KWC EVE, die erste Küchenarmatur mit integrierter LUMINAQUA LED-Lichttechnologie, den reddot design award und weitere Designpreise. 2010 wurden ökonomisch-ökologische Armaturenkonzepte wie KWC AVA „coolfix – smart energy saver“ und KWC Thermostattechnologie vorgestellt sowie die auf Elektronik basierenden Linien KWC USO (2010) und KWC ONO touch light PRO (2011), eine der ersten Armaturen mit vom Armaturenkörper losgelöstem Bedienelement. Es folgten KWC SIN für die Küche (Premiere 2011 an der ISH in Frankfurt) und Showerculture (2012) mit einer neuen Generation von Kopf- und Handbrausen, Duschsystemen und Thermostattechnologie fürs Bad.

Design

KWC-Armaturen haben internationale Designauszeichnungen erhalten. Seit 2007 arbeitet KWC im Designbereich eng mit NOA, Aachen(D), zusammen.

  • 2005 Designpreis 2006 und Product Design Award 2006 für KWC EVE, die erste Küchenarmatur mit LED-Lichttechnik.
  • 2008 Red Dot Design Award für KWC ONO lightpin
  • 2009 Design Plus Award, Designpreis Architektur+Technik für KWC ONO highflex
  • 2011 Innovationspreis Häuser Modernisieren für KWC AVA „coolfix – smart energy saver“
  • 2011 Design Plus Award für KWC SIN highflex

KWC Produktion

Niederdruck-Kokillengussanlage

KWC-Armaturen werden seit 1896 am Hauptsitz im schweizerischen Unterkulm hergestellt. 1919 führte KWC die Druckgusstechnik ein; 1957 wurden ein Warmpresswerk sowie eine Leichtmetallgießerei in Betrieb genommen. 1963 integrierte das Unternehmen eine automatische Galvanikanlage mit Ionenaustausch zum Neutralisieren der Waschwasser. 1978 wird hier die erste, von KWC selbst entwickelte Niederdruck-Kokillengussanlage installiert.

In der Folge exportierte KWC Anlagen nach Deutschland, und 1987 wurden die ersten Niederdruck-Kokillengussanlagen nach China geliefert. KWC investierte weiter intensiv in die Produktionsanlagen in Unterkulm. Nach der Inbetriebnahme einer neuen Teilefertigung wurden die Galvanik-Anlage modernisiert, parallel dazu erfolgten die SQS Unternehmens-Zertifizierungen.

KWC Museum Armaturama

Die Unternehmensgeschichte von KWC wird am Hauptsitz in Unterkulm in einem Gebäude aus der Gründerzeit auf einer Fläche von 400 m² präsentiert. Das Museum verbindet Informationstechnologie mit Exponaten aus den KWC Archiven. Es zeigt, wie Wasser einst genutzt wurde und gibt Einblick in die Meilensteine des Unternehmens.

Weblinks

Commons: Franke Water Systems AG, KWC – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. Franke Überblick Kennzahlen.
  3. Überraschender Verkauf – Traditionsmarke KWC ins Ausland verkauft – Angestellte zittern. Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), 3. März 2021, abgerufen am 3. März 2021.