Frans van der Lugt

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Frans van der Lugt SJ (* 10. April 1938 in Den Haag, Niederlande; † 7. April 2014 in Homs, Syrien) war ein niederländischer Jesuit und Psychotherapeut.

Leben

Frans van der Lugt war der Sohn aus der Ehe von Godefridus Wilhelmus Antonius van der Lugt, Direktor der Nederlandsche Landbouwbank, und der Maria Josepha Wilhelmina Duijnstee.[1] Sein Bruder Godfried van der Lugt arbeitete in leitender Position bei der niederländischen Postbank und der ING Groep.

Frans trat am 7. September 1959 der Ordensgemeinschaft der Jesuiten bei. Er war in der Mission tätig, vor allem in Schule und Erziehung. Er lernte von 1964 bis 1966 im Libanon Arabisch und gehörte der Ordensprovinz für den Nahen Osten und den Maghreb an. Am 29. Mai 1971 empfing er die Priesterweihe.

Frans van der Lugt lebte seit 1966 in Syrien und engagierte sich in vielen Hilfsprojekten. In Homs gründete er in den 1980er Jahren ein Landwirtschaftsprojekt „Al Ard“ (Die Erde) für geistig Behinderte.[2] Für sein Engagement wurde er 1992 zum Ritter des Ordens von Oranien-Nassau, dem niederländischen Verdienstorden, ausgezeichnet.

Er galt als Vermittler zwischen Rebellen und der syrischen Regierung im Bürgerkrieg in Syrien und engagierte sich für die Bevölkerung. Die jesuitische Ordensniederlassung stellte er flüchtenden Menschen zur Verfügung. In Videobotschaften mahnte er die mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten an und wandte sich gegen die anhaltende Belagerung von Homs.

Frans van der Lugt war der einzige noch in Homs lebende Jesuit. Er wurde am 7. April 2014 vor der Ordensniederlassung in Homs von einem nicht identifizierten Schützen der al-Nusra-Front geschlagen und dann mit zwei Kopfschüssen getötet.[3][4][5][6] Papst Franziskus rief daraufhin am 9. April 2014 in der Generalaudienz vor 50.000 Menschen auf dem Petersplatz in Rom erneut zu einem Ende des Krieges in Syrien auf.[7]

Weblinks

Einzelnachweise