Französische Gebärdensprachen
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Die französischen Gebärdensprachen sind eine Gebärdensprachfamilie, welche die meisten Gebärdensprachen der Welt beeinflusste. Sie hat ihren Ursprung in der im 17. Jahrhundert entwickelten alten französischen Gebärdensprache.
Klassifikation
Henri Wittmann hat 1991 auf Basis der 1979 von Anderson und Peterson durchgeführten Forschungen[1] folgende Klassifikation der französischen Gebärdensprachen aufgestellt:[2]
- 1752: Langue des signes française
- 1780: Österreichisch-ungarische Gebärdensprachen, aus der folgende Sprachen entwickelten bzw. beeinflusst worden sind:
- Österreichische Gebärdensprache
- Slowakische Gebärdensprache
- Tschechische Gebärdensprache
- Ungarische Gebärdensprache
- 1806: Russische Gebärdensprache, aus der folgende Sprache entwickelte bzw. beeinflusst worden ist:
- Bulgarische Gebärdensprache
- 1840: Jugoslawische Gebärdensprachen, aus der folgende Sprachen entwickelten bzw. beeinflusst worden sind:
- Kosovarische Gebärdensprache
- Kroatische Gebärdensprache
- Mazedonische Gebärdensprache
- Slowenische Gebärdensprache
- 1799: Niederländische Gebärdensprache
- 1806: Dänische Gebärdensprache
- 1806: Lettische Gebärdensprache
- 1806 (unsicher): Philippinische Gebärdensprache
- 1817: ASL, aus der folgende Sprachen entwickelten bzw. beeinflusst worden sind:
- Bolivianische Gebärdensprache
- Pigdin-hawaiienesische Gebärdensprache
- Eskimo-Gebärdensprache
- Kenyanische Gebärdensprache
- Malagasysche Gebärdensprache
- Québec-Gebärdensprache
- Tschadische Gebärdensprache
- Simbabwische Gebärdensprache
- 1825: Norwegische Gebärdensprache (beeinflusst durch die deutschen Gebärdensprachen):
- Finnische Gebärdensprache
- Finnisch-schwedische Gebärdensprache
- Schwedische Gebärdensprache (unsicher)
- 1828: Italienische Gebärdensprache, aus der folgende Sprachen entwickelten bzw. beeinflusst worden sind:
- Libysche Gebärdensprache
- Tunesische Gebärdensprache
- Äthiopische Gebärdensprache
- 1828: Schweizer Gebärdensprachen, aus der folgende Sprachen entwickelten bzw. beeinflusst worden sind:
- Tessiner Gebärdensprache (heute wird von einem Dialekt der Italienischen Gebärdensprache ausgegangen)
- Deutschschweizer Gebärdensprache (Abstammung unsicher[3])
- Westschweizer Gebärdensprache (heute wird von einem Dialekt der französischen Gebärdensprache ausgegangen)
- 1846: Irische Gebärdensprache
- 1907: Porto-ricanesische Gebärdensprache
- 1950 (unsicher): Griechische Gebärdensprache (Einfluss durch ASL)
- 1951: Thailändische Gebärdensprache (Einfluss durch ASL und indigene Gebärdensprachen)
- 1960: Ghanaische Gebärdensprache (Einfluss durch ASL)
- 1960 (unsicher): Malaiische Gebärdensprache (Einfluss durch ASL)
- 1960: Nigerianische Gebärdensprache (Einfluss durch ASL)
- 1987: Marokkanische Gebärdensprache (Einfluss durch ASL)
- Algerische Gebärdensprache
- Katalanische Gebärdensprache
- Mexikanische Gebärdensprache
- Rumänische Gebärdensprache
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Anderson, Lloyd B., Peterson, David 1979, A Comparison of Some American, British, Australian, and Swedish Signs, in Evidence on Historical Changes in Signs and Some Family Relationships of Sign Languages, Google Books
- ↑ Wittmann, Henri 1991, Classification linguistique des langues signées non vocalement, in Revue québécoise de linguistique théorique et appliquée, Vol. 10, Nr. 1, Seiten 215–288, Online (PDF; 180 kB), abgerufen 10. Juli 2013
- ↑ Braem, Penny Boyes, Haug, Tobias, Shores, Patty: Gebärdenspracharbeit in der Schweiz: Rückblick und Ausblick, Hamburg: Zeitschrift für Sprache und Kultur Gehörloser