Französische Renaissance-Antiqua

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Beispiel für eine französische Renaissance-Antiqua

Die französische Renaissance-Antiqua ist eine Schriftklasse nach DIN 16518. Diese Renaissance-Antiqua ist die Weiterentwicklung der venezianischen Renaissance-Antiqua. Ihr Name ist insofern irreführend, als dass die zwischen Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts geschaffenen Schriften bereits der französischen Renaissance-Antiqua zugerechnet werden, obwohl sie großteils in Italien (vor allem in Venedig in Drucken von Aldus Manutius) und nicht in Frankreich entstanden. In Frankreich wurden diese Schriften allerdings anschließend verfeinert, mit besonderem Erfolg durch Claude Garamond.

Als die Barock-Antiqua und die Klassizistische Antiqua aufgekommen waren, blieb die französische Renaissance-Antiqua lange Zeit unbeachtet. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde ihre gute Verwendbarkeit wiedererkannt; sie ist bis heute noch sehr gefragt.

Im englischen Sprachraum ist für diese Schriftklasse die Bezeichnung Garalde geläufig, in Frankreich Garaldes, in Holland Garalden. Diese Bezeichnungen sind Kofferwörter aus den ersten Silben der Namen von Garamond und Aldus Manutius. In Italien wird die Schriftklasse Elzeviriani genannt.

Merkmale

Die französische Renaissance-Antiqua verfügt durch die gleichmäßigeren Buchstabenformen über ein ruhigeres Schriftbild. Die Schattenachse ist nach wie vor geneigt, der Querstrich des e hingegen nahezu waagerecht. Die oberen Serifen sind immer noch den Anstrichen mit der Schreibfeder nachempfunden. Diese Schriftklasse wird wegen ihrer hervorragenden Leseeigenschaften am häufigsten für Romane und andere längere Lesetexte verwendet.

Bekannte Vertreter

Siehe auch

Quellen

  • Karl Vöhringer: Druckschriften kennenlernen unterscheiden anwenden. Verlag Forum und Technik, Stuttgart 1989, (Fachtechnische Schriftenreihe der Industriegewerkschaft Medien 1, ZDB-ID 1064778-8).