Franz Ahrens
Franz Ahrens (* 31. Oktober 1858 in Danzig; † 8. Dezember 1937 in Schwäbisch Gmünd) war ein deutscher Architekt.
Ab 1902 führte Ahrens den Titel „kaiserlicher Baurat“. Er arbeitete in Berlin und erhielt viele größere Aufträge, insbesondere für Industriebauten wie Betriebshöfe für Kraftomnibusse (1906–1930) und Warenhäuser (1905–1909).
Bauten
Nach seinen Plänen wurde 1927 die Omnibus-Hauptwerkstatt der Allgemeinen Berliner Omnibus AG im Berliner Stadtteil Alt-Treptow errichtet. Damals bestand Bedarf für eine Halle, in der die Omnibusse gut und schnell rangiert werden konnten, um notwendige Reparaturarbeiten schnell durchführen zu können. Sie war mit 100 Metern Länge und 70 Metern Spannweite (7000 m²) damals die größte freitragende Halle in Berlin und eine der größten in Europa. Tageslicht fällt noch heute durch die Oberlichter und die verglasten Stirnseiten der Halle ein. Die Halle wird heute unter dem Namen Arena Berlin als Veranstaltungsort genutzt, die Oberlichter sind einseitig mit einer Photovoltaikanlage versehen.
Weitere Bauten
- Berlin-Mitte: Postmuseum, Leipziger Straße 16, erbaut 1893–1898 nach Plänen von Ernst Hake, Bauleitung Postbaurat Heinrich Techow (1848–1927), Ausführungsplanung von Franz Ahrens
- Berlin-Grunewald: Amtshaus und Feuerwache Grunewald, Wernerstraße 1/3, um 1895 von Franz Ahrens, Amtshaus im Stil der deutschen Renaissance gestaltet wie eine Villa
- Berlin-Kreuzberg: Warenhaus Jandorf, Kottbusser Damm 1 / Planufer 96/97 / Graefestraße 93, 1905–1906 nach Plänen von Franz Ahrens errichtet, fünfgeschossiges Haus im Stil der beginnenden Moderne mit neoromanischen Elementen
- Berlin: Pferdeomnibus-Betriebshof, Schwedenstraße 14–15, 1907–1908 nach Plänen von Franz Ahrens erbaut
- Berlin-Mitte: Friedrichstraßen-Passage, 1907 bis 1908 nach Plänen von Franz Ahrens erbauter Komplex, verband die Friedrichstraße mit der Oranienburger Straße, heute Kunsthaus Tacheles, Oranienburger Straße 54–56a / Friedrichstraße 110–112
- Köln: Excelsior Hotel Ernst, 1910, zusammen mit Heinrich Müller-Erkelenz
- Berlin-Kreuzberg: Viktoria-Speicher I der BEHALA, Köpenicker Straße 22, 1910–1911 als achtgeschossiger Speicherbau in Stahlbetonskelettbauweise errichtet nach Plänen von Franz Ahrens, gehörte zu den frühen reinen Stahlbetonbauten Berlins
- Berlin: ABOAG-Verwaltungsgebäude in der Usedomer Straße 24 (bzw. Jasmunder Straße 2–2a), 1911–1913 von Franz Ahrens
- Berlin: Autobus-Betriebshof zwischen Usedomer Straße 24, Jasmunder Straße 2–2a, Wattstraße 22–24 und Stralsunder Straße; 1929–1930 nach Plänen von Franz Ahrens mit Wagenhalle für 120 Autobusse und Dienstgebäude mit Wohnungen
Literatur
- Christian Reher: Der kaiserliche Baurat Franz Ahrens. Aufbruch in die Moderne. unveröffentlichte Masterarbeit, TU Cottbus, Studiengang Bauen & Erhalten, 2003.
- Wolfram Hagspiel: Franz Ahrens. In: ders.: Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, Bd. 1: A–G. Böhlau, Wien, Köln 2022 (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins e.V.; 52), ISBN 978-3-412-52446-3, S. 25f.
Weblinks
- Informationen zum Kunsthaus Tacheles
- Arena Berlin
- Bestand zu Franz Ahrens im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, abgerufen am 20. April 2011.
Personendaten | |
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NAME | Ahrens, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 31. Oktober 1858 |
GEBURTSORT | Danzig |
STERBEDATUM | 8. Dezember 1937 |
STERBEORT | Schwäbisch Gmünd |