Franz Fritz von Dücker

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Franz Fritz Freiherr Dücker von und zu Rödinghausen

Franz Fritz Freiherr Dücker von und zu Rödinghausen, auch Freiherr von Dücker (* 3. Februar 1827 in Rödinghausen bei Iserlohn; † 1. Juni 1892 in Bückeburg) war Bergrat und Mitglied des Deutschen Reichstags. Er war der Erfinder der Drahtseilschwebebahn.[1]

Familie

Franz Fritz von Dücker entstammte dem Adelsgeschlecht Dücker. Sein Vater war Theodor Freiherr von Dücker, Edler Herr zu Rödinghausen (1791–1866, kath.), Fideikommißherr auf Rödinghausen, Herr auf Heese (Kreis Iserlohn), Sohn des Caspar-Ignaz von Dücker (1759–1839) auf Rödinghausen und Heese und dessen Ehefrau Sophia geborene von Schade zu Ahausen. Seine Mutter war Karoline (1795–1873, ev.), die Tochter des nassauischen Hofkammerrates und Tribunalrichters in Dillenburg, Wilhelm Winter (1767–1821) und dessen Ehefrau Elisabeth Friederike Wilhemine geborene Eberhardt.

Franz Fritz von Dücker heiratete 1861 Albertine (1833–1907), die Tochter des Land- und Stadtgerichtsrats zu Minden Franz Friedrich Ernst August Max Freiherr von Vincke († 1891) und dessen Ehefrau Bertha geborene Gantzer. Die Ehe blieb kinderlos.

Leben

Er besuchte das Gymnasium in Soest und arbeitete anschließend ein Jahr praktisch im Bergfach in Bochum. 1849 begann er ein Studium der Mineralogie an der Universität Bonn. Später arbeitete er beim Bergamt in Bochum und wurde 1855 zum Oberbergamtsreferendar ernannt.

In der Folge arbeitet er als Berggeschworener in Mülheim an der Ruhr und beim Oberbergamt in Dortmund. 1858 leitete er den Bau von Tunnels an der Bahnlinie Bingen-Saarbrücken, 1861 entwickelte er eine Drahtseilschwebebahn, 1863 wurde er Bergassessor und 1873 Bergrat.

1874 wurde er Mitglied des Reichstages für den Reichstagswahlkreis Fürstentum Schaumburg-Lippe (Bückeburg) und die Nationalliberale Partei. Dem Reichstag gehörte er zwei Legislaturperioden bis 1878 an.[2]

Gemeinsam mit Roderich von Bandel untersuchte von Dücker zahlreiche Erdöl- und Petroleum-Lagersstätten. In Folge der Untersuchung einer ganzen Reihe von Orten und Gegenden, die von Dücker später in einer eigenen Schrift behandelte, galt als Haupterfolg der Bemühungen „das Wiederauffinden des alten Bohrlochs bei Neustadt, welches bei 200 Fuß Tiefe verstopft war.“[3]

Schriften

  • Petroleum and asphalt, rock-salt etc. in Germany / by F. F. von Dücker, in englischer Sprache, Bückeburg: Escherich, 1880
  • F. F. von Dücker: Petroleum und Asphalt in Deutschland. Ein neuer Hinweis auf bekannte Sachen, 32 Seiten, Bückeburg: Grimmesche Hofbuchdruckerei, 1880
    • Petroleum und Asphalt in Deutschland / von F. F. Freiherr v. Dücker, 2. Auflage, Minden: Bruns, 1881

Literatur

  • Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Beiträge zur Parteigeschichte. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917.
  • Sigfrid von Weiher: Dücker, Franz-Fritz von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 156 (Digitalisat).
  • Wilhelm Schulte: Westfälische Köpfe. Aschendorff, Münster 1963 (mit Bild)
  • Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 2, Saur, München [u. a.] 1995.
  • Roswitha Sommer: Dücker, Franz Fritz Freiherr von. geb. 3.2.1827 Rödinghausen, gest. 1.6.1892 Bückeburg, Grabstein an der Mauer des ref. Friedhofs in Bückeburg. ev. Bergart, Erfinder der Drahtseilschwebebahn. In: Schaumburger Profile: ein historisch-biographisches Handbuch, Teil 1. hrsg. von Hubert Höing, Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte, 2008[4]
  • H. Hokamp: Erfinder der Drahtseilbahn lebte in Bückeburg. Zur Erinnerung an Franz von Dücker. In: Schaumburg-Lippische Heimat-Blätter, hrsg. vom Schaumburg-Lippischen Heimatverein, Bückeburg, 1973[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Franz Maria Feldhaus, Carl Ludwig Friedrich Otto Graf von Klinckowstroem: Zur Geschichte der Drahtseil-Schwebebahnen (= Monographien zur Geschichte der Technik, Quellenforschungen zur Geschichte der Technik und Naturwissenschaften, Band 1). 1911, S. 2
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 291.
  3. Zeitschrift des Vereins Deutscher Chemiker, Teil A, Band 24, Verlag Springer, 1911, S. 1451; Vorschau über Google-Bücher
  4. a b o. V.: Dücker, Franz Fritz Freiherr von in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 3. Juni 2008, zuletzt abgerufen am 25. Juli 2019