Franz Joseph Merklin

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Franz Joseph Merklin (* 28. Juni 1788 in Oberhausen, Großherzogtum Baden; † 14. September 1857 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Orgelbauer in Baden.

Leben

Franz Joseph Merklin erlernte in Oberhausen das Schreinerhandwerk. Seit 1808 arbeitete er in Würzburg, München und Wien, wahrscheinlich die letzten Jahre bereits als Orgelbauer. 1817 heiratete er in seinem Heimatort Oberhausen und wurde dabei als Schreinermeister bezeichnet. In den folgenden Jahren arbeitete Merklin als Orgelbauer mit Stephan Just, ab etwa 1821 allein. 1823 stellte er seine erste Orgel in Bischoffingen fertig und erhielt die Approbation als Orgelbauer für das Großherzogtum Baden.

1831 erhielt Merklin die Erlaubnis, sich in Freiburg im Breisgau niederzulassen, und zog daraufhin 1832 nach Wiehre. 1837 erhielt er das Bürgerrecht der Stadt und wurde 1839 Mitglied der Bauzunft. In dieser Zeit arbeiteten in der Werkstatt zwölf Mitarbeiter. Merklin blieb bis zu seinem Lebensende in Freiburg-Wiehre.

Der Sohn Joseph Merklin arbeitete zeitweise in der Werkstatt mit und wurde später einer der bedeutendsten Orgelbauer in Belgien und Frankreich im 19. Jahrhundert.

Werke (Auswahl)

Von Franz Joseph Merklin sind 28 Orgelneubauten im Großherzogtum Baden bekannt. Sechs Orgeln und zwei Prospekte sind erhalten.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1822–1823 Bischoffingen Kirche I/P 12 erster bekannter Orgelneubau, nicht erhalten
1823–1825 Kehl Evangelische Kirche II/P 23 zweiter Orgelneubau, nicht erhalten
1827 Kandern Evangelische Kirche
Kandern - Evangelische Kirche5.jpg
II/P 21 größte erhaltene Orgel, mit spätestem erhaltenem Rückpositiv in Baden[1][2]
1828 Freistett Evangelische Kirche II/P 17 1967 Erweiterung durch Muhleisen auf II/P, 25, erhalten[3]
1829 Lörrach St. Fridolin II/P 22 Prospekt erhalten
1829 Eichsel St. Gallus I/P 14 erhalten
1830 Memprechtshofen Evangelische Kirche I/P 9 erhalten[4]
1830 Kleinkems Evangelische Kirche
Schopfheim - Alte Stadtkirche18.jpg
I/p 6 1961 umgesetzt in Stadtkirche St. Michael nach Schopfheim, erhalten und restauriert von Jens Steinhoff 2012[5]
1832 Auggen Kirche II/P 20 nicht erhalten
1832 Rippoldsau Kirche II/P 22 nicht erhalten
1834 Liel St. Vinzenz I/P 11 2010 ersetzt
1838 Freiburg Ludwigskirche II/P 26 nicht erhalten
1839 Breisach Stephansmünster II/P 28 nicht erhalten
1840 Oberrotweil Katholische Pfarrkirche II/P 21+3 erhalten[6]
1842 Bollschweil St. Hilarius nicht erhalten
1846 Schallstadt St. Peter Prospekt erhalten[7]
1851 Obereggenen Evangelische Kirche
Obereggenen - Evangelische Kirche13.jpg
I/P 14 verändert erhalten, ursprünglich 13 Register[8]

Literatur

  • Heinrich Richard Trötschel: Der Orgelbauer Franz Joseph Merklin und seine Approbation als Orgelbauer. In: Roland Behrens, Christoph Grohmann (Hrsg.): Dulce Melos Organorum. Festschrift Alfred Reichling zum 70. Geburtstag (= Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde. Band 200). Gesellschaft der Orgelfreunde, Mettlach 2005, S. 487–502.
  • Bernd Sulzmann: Die Genealogie der Orgelbauerfamilie Merklin. In: Ars Organi. 57. Jahrgang. 1978. S. 441–444.

Weblinks

Einzelnachweise