Franz Joseph Salzmann

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Franz Joseph Salzmann (* 1724 in Meßkirch; † 3. Mai 1786 im Oberen Schloss in Hüfingen) war ein deutscher Baumeister und Architekt.

Leben

Geboren als Sohn des Maurermeisters Jakob Salzmann war Franz Joseph Salzmann ab 1749 als Bau- und Werkmeister beim Fürsten zu Fürstenberg beschäftigt. So hatte er von da an alle herrschaftlichen Bauten im Auftrag des Fürsten auszuführen (unter anderem den Archivbau neben der Hofbibliothek Donaueschingen). 1765 wurde Salzmann zum Baudirektor ernannt und 1780 zum Fürstlich Fürstenbergischen Hofkammerrat in Donaueschingen, was ihn zum gefragtesten Architekten seiner Zeit in Südwestdeutschland machte.

Er zeichnete sich dadurch aus, dass er als erster Baumeister die Holzbalken der Decken durch Eisenträger ersetzte, und sich maßgeblich an bekannten Kirchenneubauten des 18. Jahrhunderts in Südwestdeutschland beteiligte.

Studium, Reisen und Werke

Nach einem Studienaufenthalt in Italien im Frühjahr 1750 machte er sich an die Planungen und die Ausführung seines ersten Kirchenbaus, der Pfarrkirche Hl. Kreuz in Steinach. Es folgten weitere Kirchenneu- und -umbauten in Oberwolfach (1755), Jungnau (1759), Hausach (1763), Todtmoos (1770), Welschensteinach (1771), Baudirektor beim Bau von Kloster St. Blasien und dessen Kirche (1772), Schenkenzell (1774), Ehingen bei Engen (1774), Tannheim (1779) und Stühlingen (1785). Sein wohl bedeutendstes Werk war der Bau der Kirche St. Bartholomäus in Ettenheim (1768).[1]

Von 1766 bis 1768 ließ Fürst Joseph Wenzel von Fürstenberg auf der Länge einem langgestreckten Plateau zwischen Geissingen und Fürstenberg ein Jagdschloss nach seinen Plänen errichten, das bereits 1840 wieder abgebrochene Schloss Länge.

Weitere Bauten

  • 1748 Amtshaus und Gefängnis in Haslach
  • 1749 Gebäude für Herren Rat und Beamte in Donaueschingen(?)
  • 1752 Papiermühle in Löffingen, (zusammen mit Valentin Lehmann)
  • 1754 Zucht- und Arbeitshaus in Hüfingen
  • 1766 Jagdhaus auf der Lenge
  • 1767 Tor- und Beamtenhaus nach den Plänen Bagnatos in St. Blasien
  • 1768 bis 1774 Bauleiter beim erneuten Aufbau des Klosters St. Blasien
  • vor 1769 Plan für das Priorat Rippoldsau, heute Pfarrhaus
  • 1777 Stadtturm für Alt Breisach und Stift St. Ursula ebenda
  • 1778 Mahlmühle und Mayerhaus und Amtshaus in Aulfingen
  • 1778 Stallgebäude in Donaueschingen
  • 1778 Wehr in Hüfingen
  • 1778 Pfarrkirche in Stühlingen (gemeinsam mit Valentin Lehmann)
  • 1779 Paulinerkloster Tannheim
  • 1782–1784 Gallus-Kirche in Wurmlingen

Familie

Franz Josef Salzmann heiratet am 20. Juli 1750 M. A. Wolf aus Rottweil und am 18. Februar 1760 seine zweite Frau, M. K. Riedinger aus Wurmlingen. Aus erster Ehe stammen sieben Kinder und aus der zweiten Ehe sechs Kinder. 1766 wohnte er in seinem Haus »zum Weißen Rößle« in Rottweil. 1768 wird ihm Wohnung im Schloß von Hüfingen zugewiesen. Sein Nachfolger wurde sein Schwiegersohn Valentin Lehmann († 1817), genannt als Kabinettschreiner und Bauinspector.[2]

Literatur

  • Joseph Ludolf Wohleb: Die Kinzigtäler Kirchenbauten des fürstenbergischen Baumeisters Franz Joseph Salzmann (1724–1786). In: Die Ortenau 30, 1950, S. 96–128 (Digitalisat).
  • Joseph Ludolf Wohleb: Die Kinzigtäler Kirchenbauten des fürstenbergischen Baumeisters Franz Joseph Salzmann (1724–1780), II. Teil. In: Die Ortenau 31, 1951, S. 51–70 (Digitalisat).
  • Kurt Klein: Franz Joseph Salzmann. Der Barockbaumeister der Fürsten zu Fürstenberg. In: Schwarzwald-Baar-Kreis. Almanach 13, 1989, S. 122–128.

Einzelnachweise

  1. Kirche des Monats: Juni 2006: Ettenheim, Pfarrkirche St. Bartholomäus (Memento des Originals vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.erzbistum-freiburg.de, Erzdiözese Freiburg; abgerufen am 28. Mai 2011; Dieter Weis: Klosterkirche Ettenheimmünster. Zur Ausstattung der Kirche und dem Verbleib der Kircheneinrichtung. Eine Dokumentation. Offenburg 1999.
  2. Ludwig Schmieder: St. Blasien. 1929, S. 108.