Franz Kassecker

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Franz Kassecker GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1902
Sitz Waldsassen, Deutschland
Leitung Tobias Bauernfeind, Arno Schwarz
Branche Bauunternehmen
Website www.kassecker.de

Die Franz Kassecker GmbH ist ein Bauunternehmen mit Sitz in Waldsassen in Bayern. Das Unternehmen ist Teil der Kassecker Gruppe und in den Bereichen Tief- und Rohrleitungsbau, Bahn- und Ingenieurbau, Hoch- und Industriebau und Stahl- und Metallbau tätig.[1] Im Geschäftsjahr 2020 erzielte die Kassecker Gruppe einen Umsatz von 114 Millionen Euro und beschäftigt mehr als 650 Mitarbeiter (Stand: 07/2022).[2]

Geschichte

Das Bauunternehmen wurde 1902 vom Baumeister Franz Kassecker gegründet. Im Jahre 1931 nahm er seinen Neffen Emil Engel in das Unternehmen auf.

Um Straßenbauaufträge der Organisation Todt im besetzten Polen bewältigen zu können, ging das gleichfalls in Waldsassen ansässige Bauunternehmen Bergauer Anfang der 1940er Jahre eine Arbeitsgemeinschaft mit Kassecker ein (Bergauer & Kassecker). Diese Arbeitsgemeinschaft war beteiligt am Bau der Durchgangsstraße IV in der besetzten Ukraine. Seit Anfang 1942 benutzte sie dafür jüdische Zwangsarbeiter aus dem Zwangsarbeitslager Hluboczek, die von der SS zur Verfügung gestellt wurden. Nach dem Krieg löste sich die Arbeitsgemeinschaft wieder auf.[3]

Die Bilfinger + Berger Bauaktiengesellschaft erwarb 1991 die Mehrheit bei Kassecker. Im Jahr 1996 erfolgte die Zertifizierung des QM-Systems nach DIN EN ISO 9001.[4]

Seit dem Jahr 2003 ist das Unternehmen an Aufträgen der Deutschen Bahn AG beteiligt und erwarb 2005 die Mehrheitsbeteiligung an dem tschechischen Unternehmen Stamoza s.r.o. mit Sitz in Cheb. In Wiesau wurde 2006 eine Betriebsstätte für Stahl- und Metallbau gegründet.[4] Von 2008 bis 2010 führte Kassecker den Umbau des Essener Hauptbahnhofes aus. Das Auftragsvolumen umfasste rund 13 Millionen Euro.[5]

Im Jahr 2010 erwarben vier langjährige Führungskräfte Kassecker zu 100 %. Die Bürogebäude am Standort Waldsassen wurden im folgenden Jahr erweitert. Im Jahr 2012 wurde eine Geschäftsstelle in München eröffnet. Ein Bürogebäude und eine Produktionshalle im Bereich Stahl- und Metallbau wurden im Jahr 2015 neu errichtet, der Bereich Stahl- und Metallbau wurde im Jahr 2016 an den Standort Waldsassen verlegt. Im Jahr 2020 wurde mit dem Bau eines eigenen Ausbildungszentrums begonnen. Die Bauunternehmung Ferd. Tausendpfund, Regensburg, wurde 2020 Mitglied der Kassecker-Gruppe.[4]

Auszeichnungen

  • „Unternehmen des Monats“ März 2008 des Regionalmarketing Oberpfalz
  • Auszeichnung in Anerkennung besonderer Dienste in der Berufsausbildung 2021 der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim

Weblinks

Commons: Kassecker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Leistungen. Abgerufen am 18. Juli 2022.
  2. – Bundesanzeiger. Abgerufen am 18. Juli 2022.
  3. Siehe Thomas Sandkühler: „Endlösung“ in Galizien: der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941–1944. Dietz, Bonn 1996, S. 147f.; Andreas Eichmüller: Keine Generalamnestie. Die Strafverfolgung von NS-Verbrechen in der frühen Bundesrepublik (online). Oldenbourg, München 2012, S. 297 und 386; Justiz und NS-Verbrechen, Bd. VIII, Lfd. Nr. 277 (online).
  4. a b c Tradition. Abgerufen am 21. Juli 2022.
  5. Hauptbahnhof in Essen modernisiert – Großer Bahnhof für Kassecker. In: Kassecker extern – Kundenzeitung 1/2010, S. 4.