Franz Schneider (Architekt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Franz Leonhard Schneider (* 23. April 1877 in Eslohe; † 9. September 1948 auf Schloss Lembeck in Lembeck bei Dorsten) war ein deutscher Bildhauer, Architekt und Denkmalpfleger.

Leben

Schneider, Sohn des Esloher Bildhauers und Heiligenschnitzers Peter Schneider (1848–1922) und dessen Frau Maria Anna Amalia Schneider geborene Weber (1848–1907), stammte aus einer Familie von Bild- und Altarschnitzern. Sein Vater schickte alle seine sieben Söhne auf die Kunstakademie Düsseldorf. Dort erlernte er zunächst die Porträtmalerei, dann die Bildhauerei. Schon 35-jährig studierte er Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe bei Carl Schäfer.[1] Schneider, der einen katholischen, konservativ-bürgerlichen Habitus pflegte, heiratete Maria Anna Elisabeth Esleben (1881–1950), die ihm sieben Kinder gebar, unter anderem als zweitgeborenes Kind und ersten Sohn den späteren Architekten Paul Schneider-Esleben, der 1935 im Düsseldorfer Architekturbüro des Vaters seine ersten Berufserfahrungen sammelte und mit ihm zusammenarbeitete.[2] Auch die Söhne Karl (1918–1975) und Egon (1924–1980) wurden Architekten in Düsseldorf. 1930 gewann Schneider den Wettbewerb um die Gesamtbebauung der Abtei Königsmünster in Meschede.[3] Bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg starben die Töchter Eva (1914–1945) und Maria (1918–1945). 1947 übernahm Schneider die Wiederherstellung des Schlosses Lembeck, wo er ein Büro einrichtete, das 1948 sein Sohn Paul samt der dortigen Aufgabe des Wiederaufbaus weiterführte.[4]

Schneiders Enkel ist Florian Schneider-Esleben, Mitgründer der Band Kraftwerk.

Bauten und Entwürfe (Auswahl)

Choransicht der Kirche St. Bonifatius in Düsseldorf-Bilk
Hauptfassade der Kirche St. Albertus Magnus in Düsseldorf-Golzheim

Literatur

  • Burkhard Körner: Schneider-Esleben, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 310 f. (Digitalisat). (Angaben zur Familie)
  • Der Architekt der St. Hubertus-Kirche. Franz Leonhard Schneider (1877–1948). In: Förderverein St. Hubertus (Hrsg.): Von der Kathedrale zur Dorfkirche. Die St. Hubertus-Kirche in Duisburg-Rahm. Duisburg-Rahm 2014, ISBN 978-3-00-046459-1, S. 115–117, 144, 148–149.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dirk Meyhöfer: Paul Schneider-Esleben. Der Nachzügler. Artikel vom 28. August 2015 im Portal kultur-port.de, abgerufen am 30. Dezember 2015.
  2. Regine Heß: Wohnen in der Nachkriegszeit. Einfamilienhäuser von Paul Schneider-Esleben zwischen Tradition und Moderne. In: Academia.edu. 2015, abgerufen am 5. August 2019.
  3. P. Dominicus Meier: Was werden sollte und nicht wurde. Zum Beginn der Baugeschichte unseres Gymnasiums. (Memento des Originals vom 30. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gymn-benedictinum.de Auf gymn-benedictinum.de, abgerufen am 31. Dezember 2015.
  4. Heinrich Klotz (Hrsg.): Paul Schneider-Esleben. Entwürfe und Bauten 1949–1987. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden 1987, ISBN 3-528-08726-9, S. 9.
  5. a b Thomas Spohn (Hrsg.): Pfarrhäuser in Nordwestdeutschland. (= Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland, Band 100.) Waxmann Verlag, Münster 2000, ISBN 3-89325-717-9, S. 62, S. 110. (eingeschränkte Vorschau auf Google Bücher)
  6. Schloss Velen, Archivgebäude, Grundrisse 1923, Datenblatt in der Deutschen Digitalen Bibliothek