Franz Thomas Schleich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Franz Thomas Schleich (* Januar 1948 in Tomnatic (deutsch Triebswetter), Volksrepublik Rumänien)[1] ist ein rumäniendeutscher Schriftsteller und Publizist.

Leben

Franz Thomas Schleich gehört zu den Donauschwaben im rumänischen Teil des Banats, das im Grenzgebiet zu Ungarn und Serbien gelegen ist. Er veröffentlichte in seiner rumänischen Heimat ab Ende der 1970er-Jahre mehrere Gedichtbände in deutscher Sprache und arbeitete für die Neue Banater Zeitung (NBZ) in Timișoara (deutsch Temeswar). Der damalige Chefredakteur der NBZ, Nikolaus Berwanger versammelte eine Gruppe junger rumäniendeutscher Schriftsteller um sich, der außer Schleich unter anderem Horst Samson und William Totok sowie die spätere Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller und deren früherer Ehemann Richard Wagner angehörten.[2][3]

Anfang der 1980er-Jahre stellte Schleich einen Ausreiseantrag, dem stattgegeben wurde, nicht zuletzt auf Vermittlung des damaligen Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher. Der Journalist schrieb danach regimekritische Artikel in der Zeitschrift Stern.

Das politische Fernsehmagazin Report Mainz des SWR berichtete in einer Fernsehsendung am 11. Januar 2010 in der ARD, dass er Herta Müller und Horst Samson in den 1980er-Jahren für den rumänischen Geheimdienst Securitate unter dem Decknamen Voicu bespitzelt haben soll.[3]

Franz Thomas Schleich lebt in der Nähe von Ludwigshafen am Rhein, wo er in der Kommunikationsabteilung eines Linoleumkonzerns arbeitete.[3]

Werke

  • Spät im Jahr. Gedichte. Editura Litera, Bukarest 1978.
  • Vereinbarung durch Handschlag. Facla-Verlag, Temeswar 1980.
  • Warten auf das Klopfzeichen. Lyrik. Blaschke, St. Michael 1982, ISBN 3-7053-1777-6.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. banaterzeitungonline.wordpress.com, Banater Zeitung, Werner Kremm: Mayer, Gruia, Voicu, Barbu und Marin, 8. Februar 2011
  2. Anton Scherer: Geschichte der donauschwäbischen Literatur von 1848 bis 2000. Verlag der Donauschwäbischen Kulturstiftung, München 2003, ISBN 3-926276-51-7, S. 91 (Donauschwäbisches Archiv, Band 101).
  3. a b c Herta Müller und die Securitate, Pressemitteilung des SWR vom 11. Januar 2010, bei News aktuell, abgerufen am 11. Januar 2010 (Bericht über einen Beitrag in dem Fernsehmagazin Report Mainz am 11. Januar 2010 im ARD).