Franz Zimmermann (Schauspieler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Franz Zimmermann (* 29. September 1906 in Köln; † 25. September 1979 in Düsseldorf) war ein deutscher Schauspieler, Dramaturg und Hörspielregisseur.

Leben

In Köln geboren, besuchte er nach eigenen Angaben ein Gymnasium in München-Gladbach, das er ca. 1925/26 mit dem Abitur abschloss. Vermutlich in Köln begann er ein universitäres Studium der Literatur, Kunst(geschichte) und Theaterwissenschaft. Am 19. April 1928 bewarb er sich auf die freigewordene Stelle als Dramaturg am Schauspielhaus Düsseldorf unter Louise Dumont und Gustav Lindemann. Erst nach einem positiven graphologischen Gutachten entschlossen sich diese, Zimmermann im Alter von 22 Jahren mit der verantwortungsvollen Aufgabe eines Dramaturgen zu betrauen. Ein Dienstvertrag vom 15. Juni 1931 weist ihn zudem als Schauspielanfänger im Fach Charge aus. Als Dramaturg war Zimmermann in den Spielzeiten 1928/29 bis 1931/32 u. a. der verantwortliche Redakteur für die Programmzeitschrift des Schauspielhauses Masken. Zuletzt wirkte er dort auch als Direktionsstellvertreter. Nach dem Tod von Louise Dumont 1932 und mit der Umformung des Schauspielhauses Düsseldorf in Verbindung mit dem Schauspiel Köln zum Deutschen Theater am Rhein mit Beginn der Spielzeit 1932/33 schied Franz Zimmermann aus.[1]

Franz Zimmermanns erste Filmrolle war die eines Flugschülers in dem Tonfilm Rivalen der Luft – Ein Segelfliegerfilm (1934). Im Folgenden spielte er in etwa 15 weiteren Spielfilmen mit, u. a. in Die lustigen Weiber (1936), Die Erbschleicher (1937), Polterabend (1940) und in dem Heinz-Rühmann-Film Quax, der Bruchpilot. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte Franz Zimmermann in zwei Filmen Dialogregie: Verträumte Tage (1951) und Das zweite Leben (1954). Als Schauspieler sah man ihn nur noch ein einziges Mal: In Niklaus Schillings Autorenfilm Rheingold (1978) spielte er den Großvater. Zimmermann war langjähriger Mitarbeiter des WDR in Köln.[2]

Seine Karriere als Regisseur beim Hörfunk begann nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in Berlin, wo er vorwiegend für den RIAS tätig war. In den frühen 1950er Jahren kam er zum NWDR nach Köln, dem Vorläufer des WDR. Zu seinen bekanntesten Hörspielarbeiten gehört der Achtteiler So weit die Füße tragen, den er 1956 inszenierte und in dem u. a. Wolfgang Wahl, Kurt Lieck und Walter Richter als Sprecher zu hören waren. Gelegentlich war er in den frühen Jahren auch selbst als Sprecher im Einsatz[3].

Filmografie

Schauspieler:

Dialogregie:

Hörspiele

Regie:

  • 1948: Eine himmlische Geschichte
  • 1948: Das warst Du, Berlin (auch Sprecher)
  • 1949: Sechs Mann nach Aue
  • 1949: Die Glocken von Oradour
  • 1949: Die letzte Zuflucht
  • 1953: Blumenweg
  • 1953: Das Alibi
  • 1953: Das einsame Haus
  • 1953: Ich kannte die Stimme
  • 1953: Roter Mohn
  • 1954: Herr Joner spielt mit uns
  • 1954: Neues aus Schilda; Folge: Schwein muss man haben
  • 1954: Neues aus Schilda; Folge: Durch Dick und Dünn
  • 1954: Der merkwürdige Fall Adolf Beck
  • 1955: Die heimliche Hose
  • 1955: Rettet den Bäckerlehrling
  • 1956: So weit die Füße tragen (nach Josef Martin Bauer) – Mehrteiler
  • 1956: Der Stern über der Stadt
  • 1956: Es war, als sängen die Engel
  • 1961: Mutter Ey (nach Heinrich Böll)
  • 1961: Es geschah in … Österreich (Folgentitel: Dr. Mautner operiert)
  • 1973: Pastor Geesch
  • 1975: Der Blitzableiter und der liebe Gott

Sprecher:

Quellen

  1. Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf, Nachlass Schauspielhaus Düsseldorf, Korrespondenzen und Personalakten, 7410–7419
  2. Helga und Karlheinz Wendtland: Geliebter Kintopp, Künstlerbiografien L–Z, Verlag Medium Film, Berlin 1994
  3. Die Internet-Datenbank des ARD-Hörspielarchivs

Weblinks