Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS

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Fraunhofer-Institut für
Digitale Medizin MEVIS
Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS
Fraunhofer MEVIS, Bremen
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Bremen
Außenstellen: Lübeck, Berlin, Aachen
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Leitung: Horst K. Hahn
Mitarbeiter: 80 VZÄ (Stand 12/2017)

(mevis.fraunhofer.de)

Homepage: www.mevis.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin (Fraunhofer MEVIS oder MEVIS) mit Sitz in Bremen ist ein Institut der Fraunhofer-Gesellschaft.

Seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung in der Informatik und den Naturwissenschaften zuzuordnen. Fraunhofer MEVIS beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Medical Image Computing (MIC) und digitaler Medizin für epidemiologisch bedeutsame Erkrankungen. Im Mittelpunkt stehen Krebsleiden sowie Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, des Gehirns, der Brust, der Leber und der Lunge. Fraunhofer MEVIS entwickelt interaktive Systeme für den Arbeitsalltag im klinischen Umfeld. Im Fokus stehen medizinische Daten, die zur Früherkennung, Diagnose, Therapieplanung, Therapieunterstützung oder Erfolgskontrolle genutzt werden. Das Ziel ist, Krankheiten früher und sicherer zu erkennen, Behandlungen individuell auf den Patienten zuzuschneiden und Therapieerfolge messbar zu machen.

Geschichte

Das Centrum für Medizinische Diagnosesysteme und Visualisierung GmbH (MeVis), seit 2006 als MeVis Research gGmbH firmierend, wurde im August 1995 als gemeinnützige GmbH gegründet. Gründer war der Mathematiker Heinz-Otto Peitgen. Alleiniger Gesellschafter von MeVis war bis 2008 der Verein zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in der Freien Hansestadt Bremen e. V. 2009 erfolgte die Aufnahme der MeVis Research gGmbH in die Fraunhofer-Gesellschaft. Das Institut trug bis einschließlich 2018 den Namen Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS. 2010 wurde die Fraunhofer MEVIS Projektgruppe für Bildregistrierung an der Universität zu Lübeck unter Leitung von Bernd Fischer (* 25. August 1957; † 15. Juli 2013)[1] gegründet, die sich mit der Registrierung medizinischer Bilddaten, einer mathematischen Schlüsselkompetenz des Medical Image Computing beschäftigt.[2][3] Im Februar 2015 beschloss der Wissenschaftsausschuss der Bremischen Bürgerschaft einen Institutsneubau auf dem Gelände der Universität Bremen mit 12 Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln zu fördern. Weitere 6 Millionen Euro für das Bauprojekt wurden vom Bund bereitgestellt.[4] Im August 2016 verlegte das Institut seinen Hauptsitz nach 21 Jahren von der Universitätsallee 29 an die Adresse Am Fallturm 1, einem Gebäude direkt neben dem Wahrzeichen des Technologiepark Bremen, dem Fallturm Bremen. Wegen der sich im Wege des technischen Fortschritts verändernden Forschungsschwerpunkte trägt das Institut ab dem 1. Januar 2019 den Namen Fraunhofer-Institut für Digitale Medizin MEVIS. Seit dem 7. Mai 2021 ist der Sitz des Institutes in einem Neubau in der Max-von-Laue-Straße 2.

Gebäude

Das vier- und fünfgeschossige Institutsgebäude Mevis ("Werkstatt der digitalen Medizin"), mit drei ineinander verwobenen Baukörper mit geschwungene organische Rundungen und einen asymmetrischen Grundriss, wurde nach Plänen von Haslob, Kruse und Partner (Bremen) bis 2021 gebaut. Die Baukörper sind einer Zellstruktur nachempfunden mit Platz für 210 Mitarbeitern und wissenschaftliche Hilfskräften. Die Baukosten von rund 15 Millionen Euro wurden je zu einem Drittel vom Bund, dem Land Bremen und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) getragen.[5]

Ausgründungen

MEVIS hat seit seiner Gründung vier kommerziell tätige Firmen ausgegründet:

  • MeVis Technology GmbH (1997)
  • MeVis BreastCare GmbH (2001)
  • MeVis Diagnostics GmbH (2002)
  • MeVis Distant Services (2004)

Diese Firmen wurden 2007 auf die MeVis Technology GmbH verschmolzen. Im selben Jahr erfolgte die Umfirmierung zur MeVis Medical Solutions AG (MMS).

Kooperationen

Das Institut ist Mitglied im Fraunhofer-Verbund Informations- und Kommunikationstechnik,[6] dem 17 weitere Institute angehören. Im Jahr 2011 wurde die seit längerem bestehende Kooperation zwischen Fraunhofer MEVIS und der Diagnostic Image Analysis Group (DIAG) am Medical Centre der Radboud University Nijmegen in den Niederlanden intensiviert und systematisch ausgebaut.

Darüber hinaus unterhält das Institut ein Netz von weltweit über 100 klinischen Kooperationen.[7]

Struktur

Es sind rund 100 Mitarbeiter sowie etwa 25 wissenschaftliche Hilfskräfte und Praktikanten beschäftigt. Seit der Aufnahme in die Fraunhofer-Gesellschaft im Jahre 2009 ist der Haushalt des MEVIS von anfangs rund 4,3 Millionen € auf rund 9,1 Millionen € im Jahr 2017 gestiegen. Etwa zwei Drittel der Einnahmen stammen aus Aufträgen der Industrie und aus öffentlich geförderten Forschungsprojekten.[8]

Der Gründer Heinz-Otto Peitgen schied zum 1. Oktober 2012 als Institutsleiter aus. Horst K. Hahn übernahm die kommissarische Leitung des Institutes von Oktober 2012 bis einschließlich 2013. Das Institut wurde in der Zeit vom 1. Januar 2014 bis zum 29. Februar 2020 gemeinschaftlich von Ron Kikinis und Horst K. Hahn geleitet.[9] Seit dem 6. Oktober 2020 wird Horst K. Hahn von Tobias Preusser und Matthias Günther als stellvertretende Institutsleiter unterstützt.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nachruf Bernd Fischer.
  2. Fraunhofer MEVIS: Stammbaum (Memento des Originals vom 22. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mevis.fraunhofer.de.
  3. Fraunhofer MEVIS: Homepage Lübeck (Memento des Originals vom 5. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mevis-hl.fraunhofer.de.
  4. Pressemeldung zum Beschluss des Institutsneubaus (Memento des Originals vom 6. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radiobremen.de.
  5. Tag der Architektur 2022, Objekt 29.
  6. Fraunhofer-Verbund Informations- und Kommunikationstechnik (IuK).
  7. Fraunhofer MEVIS: Klinische Partner (Memento vom 5. Oktober 2012 im Internet Archive)
  8. mevis.fraunhofer.de
  9. Neue Institutsleitung (Memento des Originals vom 13. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mevis.fraunhofer.de. Seit dem 1. März 2020 leiten Horst K. Hahn das Institut alleine.
  10. Tobias Preusser and Matthias Guenther appointed deputy institute directors of Fraunhofer MEVIS – Fraunhofer MEVIS. Abgerufen am 10. Oktober 2020 (englisch).

Koordinaten: 53° 6′ 36″ N, 8° 51′ 32″ O