Frederick Franks

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Frederick (auch Frederic) Franks, eigentlich: Jakob Otto Natt och Dag, (* 14. Februar 1794 in Schweden; † 4. Dezember 1865 in Cincinnati, Ohio) war ein in den Vereinigten Staaten tätiger Porträt- und Landschaftsmaler, Bildhauer, Silhouettenkünstler und Museumsbesitzer.

Leben

Von Geburt her war er ein Nachfahre des schwedischen Adelsgeschlechts Natt och Dag. Er schlug eine Offizierslaufbahn ein und kämpfte 1814 im Schwedenfeldzug gegen die französischen Truppen Napoleons. Ein kritisches Pamphlet zum Zustand der schwedischen Truppen brachte ihn in Konflikt mit Karl XIV. Johan. Er musste sich öffentlich entschuldigen und nahm einen Auslandsurlaub, von dem er nicht mehr nach Schweden zurückkehren sollte. Er ging nach Deutschland und studierte in Dresden und München. Ab 1820 war er dann in Louisville, Kentucky, als Kunstlehrer tätig. 1825 ging er nach Cincinnati.

In Cincinnati war Franks als Maler und Bildhauer tätig. 1828 eröffnete er unter der Firma Gallery of Fine Arts einen kommerziellen Kunstsalon. Nach dem Deutschamerikaner Gustav Körner, der ihn Friedrich Franks nannte, galt er in der Stadt allgemein als Deutscher.[1] Franks gab weiterhin Privatunterricht, so waren etwa die Brüder James und William Beard sowie John Frankenstein, John R. Johnston, Miner Kilbourne Kellogg und Thomas Buchanan Read seine Schüler. Kellogg wurde auch sein Mitarbeiter, als er 1833 auf eine Ausstellungstour ging, die bis nach Baltimore führen sollte. Als 1839 der Ausstellungsmacher Joseph Dorfeuille in Cincinnati die Schaustücke seines Western Museum mit Ausnahme der Infernal Regions (ein spektakuläres Werk von Dorfeuille, Frances Trollope, Hiram Powers und Auguste Hervieu) veräußerte, erwarb Franks diesen Bestand, reproduzierte die Infernal Regions und betrieb das Ganze unter gleichem Museumsnamen weiter. Ab dem 1. März 1859 gehörte das Western Museum einem neuen Besitzer. Franks starb 1865 im Alter von 71 Jahren in seinem Wohnort Cincinnati.[2]

Literatur

  • Donald Ralph MacKenzie: Painters in Ohio, 1788–1860. Dissertation, Ohio State University, Columbus/Ohio 1960, S. 198 (online).
  • Franks, Frederick. In: Jeffrey Weidman (Projektleitung), Mary Sayre Haverstock, Jeannette Mahoney Vance, Brian L. Meggitt (Hrsg.): Artists in Ohio, 1787–1900. A Biographical Dictionary. The Kent State University Press, Kent/Ohio 2000, ISBN 0-87338-616-7, S. 312 f. (Google Books).
  • Christine Rohrschneider: Franks, Frederick. In: Saur Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Mitherausgegeben und begründet von Günter Meißner. K. G. Saur, München/Leipzig 1992–2010, Band 44: Franconi – Freyenmuth, (2005), S. 113.
  • Jakob Otto Natt och Dag. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 19: Mykenai–Norrpada. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1913, Sp. 567 (schwedisch, runeberg.org).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gustav Körner: Das Deutsche Element in den Vereinigten Staaten von Nordamerika, 1818–1848. 2. Ausgabe, E. Steiger & Co., New York 1884, S. 214 (Google Books)
  2. Another old citizen gone. In: The Cincinnati Enquirer. Cincinnati, Ohio 7. Dezember 1865, S. 2 (newspapers.com – kostenpflichtig).