Friedrich-Gustav Bernhard

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Friedrich-Gustav Bernhard (* 5. Oktober 1888 auf dem Gut Radau; † 23. Dezember 1945 in Brjansk)[1] war ein deutscher Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.

Leben

Friedrich-Gustav Bernhard trat am 15. März 1909 als Fahnenjunker in die Armee ein. Am 22. August 1910 wurde er im Eisenbahn-Regiment 2 zum Leutnant ernannt und erhielt im Ersten Weltkrieg eine Fliegerausbildung[2].

Von 1917 bis 1920 war er in russischer Kriegsgefangenschaft.[2] Zurück in Deutschland kam er später in die Reichswehr.

Ab 15. Oktober 1935 war er Kommandeur der Nachrichtentruppe II, welche zu diesem Zeitpunkt in Stettin aufgestellt worden war. Am 1. August 1936 wurde er Oberst. Am 24. August 1939 wurde er zum Armee-Nachrichtenführer der 7. Armee, welche aus dem Kommandeur der Nachrichtentruppe II gebildet worden war, ernannt. Als Armee-Nachrichtenführer der 18. Armee war er ab 1. November 1939 eingesetzt. Vom 1. August 1940 bis 17. Oktober 1941 diente Bernhard als Nachrichtenführer der Heeresgruppe A, welche am 17. Mai 1941 in die Heeresgruppe Süd umbenannt wurde. Seine Beförderung zum Generalmajor hatte er am 1. August 1940 erhalten. Ab 13. April 1942 diente er bis Kriegsende als Kommandant des Rückwärtigen Armeegebiets (Korück 532) und war der 2. Panzerarmee unterstellt.[3] In dieser Position wurde er am 1. August 1942 Generalleutnant. Als Korück 532 war er u. a. für die Planung und Durchführung der Unternehmen Dreieck und Viereck im Gebiet um Brjansk, wo er später auch hingerichtet wurde, verantwortlich, in deren Verlauf zahlreiche Kriegsverbrechen stattfanden. Er gab in Rahmen der Unternehmen auch den Befehl für den Einsatz der sogenannten Minensuchgeräte 42 (Juden und sog. Bandenangehörige sollten demnach mit Eggen und Walzen durch minengefährdete Abschnitte getrieben werden).[4]

Am 17. März 1944 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.[5]

Bernhard geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft und wurde Ende 1945 in Brjansk aufgrund des Vorwurfs von Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt und hingerichtet.[6]

Literatur

  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1956, 211, S. 25.

Einzelnachweise

  1. Friedrich-Gustav Bernhard in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  2. a b Vasilij Stepanowitsch Christoforow, Vladimir Gennadjewitsch Makarow, Matthias Uhl: Verhört: Die Befragungen deutscher Generale und Offiziere durch die sowjetischen Geheimdienste 1945-1952. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2015, ISBN 978-3-11-041618-3, S. 274.
  3. Sven Steenberg: Sie nannten mich "Gospodin ...": Erinnerungen eines Baltendeutschen 1941–1945, 1991, S. 158f. ISBN 3-7844-2376-0
  4. Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht: Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941-1944. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-486-70739-7, S. 290.
  5. Klaus D. Patzwall, Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945 Geschichte und Inhaber, Band II, 2001. ISBN 978-3-931533-45-8, S. 39.
  6. Wassili S. Christoforow/ Wladimir G. Makarow/ Matthias Uhl (Hrsg.): Verhört – Die Befragungen deutscher Generale und Offiziere durch die sowjetischen Geheimdienste 1945–1952, Berlin 2015, S. 274–281. (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).