Friedrich Arnd

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Omar al Raschid Bey, um 1895

Friedrich Helwig Arnd, ab 1886 auch Omar al Raschid Bey (* 3. Juli 1839 in Sankt Petersburg; † 26. Januar 1911 in München), war ein deutscher Architekt, Privatgelehrter und Publizist.

Leben und Wirken

Friedrich Arnd entstammte einer aus Hessen stammenden Goldschmiedefamilie und wurde als Staatenloser in Sankt Petersburg geboren. Seine Eltern waren Helwig Arnd und Maria Friederike Stephanitz.[1] Arnd absolvierte in Sankt Petersburg zunächst eine Ausbildung zum Architekten, zog jedoch später nach Leipzig, um Philosophie zu studieren. Als Dr. phil. leitete er zunächst ein geographisches Institut in Berlin und wurde dann als Direktor an das Geographische Institut nach Weimar berufen;[1] daneben verfasste er Theaterstücke.

Auf dem von Engländern besetzten Helgoland heiratete Arnd 1863 seine Cousine Therese Hauth, mit der er vier Kinder hatte; von diesen wurde Dorothea Arnd al Raschid später eine bekannte Porträtmalerin.

1873 begann er eine außereheliche Beziehung mit Helene Böhlau, der Tochter des Verlagsgründers Hermann Böhlau. 1882 wurde eine Scheidung oder Ehe zu dritt erwogen. 1886 reiste Arnd mit Helene nach Istanbul, wo er den Islam und den Namen Omar al Raschid Bey annahm. Nach islamischem Recht schied er sich von seiner Frau Therese[1] und heiratete Helene Böhlau. Nach einem Jahr in Istanbul zog das Paar nach München, wo im März 1895 ihr Sohn Omar Hermann Böhlau geboren wurde.

Zu Arnds besten Freunden zählte Gustav Meyrink.

Um 1896 lernte er die 19-jährige Paula Winkler (spätere Paula Buber) kennen, die seine Sekretärin wurde, der er dann 1898 nach Zürich folgte, wo sie Germanistik studierte. Sein Freund Theodor Lessing reiste ihm jedoch nach und holte ihn nach München zurück.

Friedrich Arnd starb am 26. Januar 1911 im Alter von 71 Jahren in München. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Widdersberg im an der Kirche gelegenen Familiengrab.

Veröffentlichungen

  • Das hohe Ziel der Erkenntnis, Arananda-Upanishad, 1912. Reprint als Books on Demand, Norderstedt 2008, ISBN 978-3-8370-4665-6 (Online beim Projekt Gutenberg-DE).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Karl Goedeke: Arnd, Friedrich Helwig. In: Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung. Neue Folge (Fortführung von 1830 bis 1880). L. Ehlermann, 1957, S. 432 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).