Friedrich Arnold (Maler)

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Friedrich Arnold, eigentlich Jean Frédéric Arnold (* 28. Juni 1815 in Straßburg-Krautenau (Strasbourg-Krutenau); † 18. März 1854 ebenda), war ein französischer Maler und Zeichner deutscher Herkunft.

Familie

Johann Friedrich Arnold wurde als französischer Staatsbürger im elsässischen Straßburg geboren; die offizielle Namensgebung seiner Geburtsurkunde lautete Jean Frédéric Arnold. Vorfahren waren (vermutlich) aus dem Badischen nach Straßburg übersiedelt. Seine Eltern waren der bereits in Straßburg geborene Architekt Jaques Frédéric (Jakob Friedrich) Arnold (1786–1847), und dessen Ehefrau Cathérine Elisabet (Katharina Elisabeth), geborene Lichtenberger (* 1785). Auch der Großvater väterlicherseits hieß Jaques Frédéric Arnold (1762–1823) und war ebenfalls Architekt, der Vater der Mutter war der Gymnasialprofessor Jean Frédéric (Johann Friedrich) Lichtenberger (* 1844).

Leben

Eine frühe Erwähnung Arnolds findet sich in einem Skizzenbuch des Malers Eugen von Guérard, der ihn 1838 in Rom kennenlernte und zeichnete.[1] Vermutet wird eine anschließende Ausbildung zum Architekten bei Georg Moller in Darmstadt;[2] eine Zeichnung Vue de Darmstadt, prise au Belvédère du Théatre von 1841 bestätigt zumindest den Aufenthalt in der hessischen Stadt. 1842 bis 1843 ist sein Name als Student der Landschaftsklasse unter Johann Wilhelm Schirmer in der Schülerliste der Kunstakademie Düsseldorf aufgeführt, allerdings als Architekturmaler.[3][4] Vermutlich hatte die Bekanntschaft mit Eugen von Guérard Arnold zum Studium in Düsseldorf angeregt. Ihn begleitete er im Mai 1842 auf einer Studienfahrt zum Kloster Heisterbach bei Königswinter und im August desselben Jahres nach Xanten. Arnolds Name erscheint mit jeweils genauem Datum wiederum in zwei Zeichnungen in einem Skizzenbuch von Guérards.[5] 1845 kehrte Arnold nach Straßburg zurück und ging mit Julie Lehmann aus Riquewihr im Elsass die Ehe ein.[6] Mit Ortsbezeichnungen und Entstehungsjahr versehene Arbeiten, ausgestellt in der „Société des amis des arts de Strasbourg“, verweisen auf die Aufenthalte in Darmstadt und Xanten sowie in Bacharach und in den badischen Gemeinden Lautenbach, Gengenbach und Haslach im nördlichen Schwarzwald. Der Künstler verstarb im Alter von nur 38 Jahren in seinem Haus, 10 Rue Neuve Quai des Bateliers, in Straßburg.

Werke (Auswahl)

Arbeiten (wohl Gemälde) ausgestellt in der Société des amis des arts de Strasbourg (gegr. 1832; heute Société des amis des arts et des musées de Strasbourg):

  • Vue de Darmstadt, prise au Belvédère du Théatre, 1841
  • L’église de Xanten, près Unterwesel sur le Rhin, 1844[7]
  • Intérieur de l’église de Lautenbach, 1846
  • Porte latérale de l’église de Xanten, 1847
  • L’église de Haslach, 1848
  • Cloître de l’église de Xanten, 1849
  • L’église de Gengenbach, 1850
  • Partie du couvent de Bacharach sur le Rhin, 1851
  • Intérieur de l’église de Haslach, 1852
  • L’atelier d’un artiste, 1853

5 Zeichnungen verwahrt das Grafikkabinett Straßburg.

Bildnisse
  • 1838: Eugen von Guérard: Arnold v. Strassburg, Zeichnung (siehe Text).
  • 1842: Friedrich Boser: Tafel mit 57 Bildnissen Düsseldorfer Künstler, Öl, bez. o.r.: FA (ligiert), unten links: FBoser 1842 (FB ligiert).[8]

Literatur

  • Rudolf Wiegmann: Die königliche Kunst-Akademie zu Düsseldorf, ihre Geschichte, Einrichtung und Wirksamkeit und die Düsseldorfer Künstler. Düsseldorf 1856.
  • Arnold, Friedrich. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 2: Antonio da Monza–Bassan. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1908, S. 130 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Emmanuel Bénézit (Hrsg.): Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays, Band 1, 1976.
  • François Lotz: Artistes peintres alsaciens de jadis et de naguère (1880-1982). Kaysersberg 1987, S. 14.
  • Friedrich Arnold (Maler). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 5, Saur, München u. a. 1992, ISBN 3-598-22745-0, S. 217.
  • Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 1: Abbema–Gurlitt. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9, S. 71.

Quellen

  • Strasbourg Communauté Urbaine – Laurence Perry, director (Mitteilung vom 2. Dezember 2004): Jean Frédéric Arnold, Geburtsurkunde; Sterbeurkunde.
  • World Miscellaneous Births and Baptisms, 1534–1983, database, FamilySearch (familysearch.org abgerufen am 3. Mai 2016), Catherine Elisabeth Lichtenberger, 21. Apr. 1785; citing Strasbourg, reference; FHL microfilm 759,082.

Einzelnachweise

  1. Eugene von Guerard: Sketchbook XI, Rome, Spoleto Apennines, etc. 1838 (archival.sl.nsw.gov.au) Mitchell Dixon Library, Sydney, Australien: Band 3 – DGB14; die Zeichnung bezeichnet: Villa Borghese / 2 July / 38. Arnold v. Strassburg.
  2. Jean Frédéric Arnold. In: archINFORM.
  3. Rudolf Theilmann: Die Schülerlisten der Landschafterklassen von Schirmer bis Dücker. In: Wend von Kalnein (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule. Ausstellungskatalog, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1979, ISBN 3-8053-0409-9, S. 144.
  4. Lexikon der Düsseldorfer Malerschule. Band 1, S. 71.
  5. Eugene von Guerard: Sketchbook XIV, Germany, 1841–42, 1846. (archival.sl.nsw.gov.au) Mitchell Dixon Library, Sydney, Australien: Band 4 – DGB14; die Zeichnungen bezeichnet: 15. Mai 42. Kloster Heisterbach. / mit Arnold v. Straßburg bzw. Xanten 23. Aug 1842. / mit Arnold v. Straßburg.
  6. * 29. April 1818 als Tochter des Grundschullehrers Jean Jacques Lehmann und von Carhérine, geb. Sattler; die Heirat fand am 2. Mai 1845 in Straßburg statt.
  7. Das bei Wiegmann (1856) erwähnte Bild „Inneres des Xantener Domes, großformatiges, detailgenaues Gemälde; in Düsseldorf entstanden“ dürfte das hier genannte sein.
  8. Irene Markowitz (Bearb.): Der Künstlerverein Malkasten - Die Anfänge. Ausstellung zum 125. Bestehen. Künstlerverein Malkasten und Stadtmuseum Düsseldorf 11.–28. August 1973, Nr. 45.