Friedrich Christian Bressand

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Friedrich Christian Bressand (* um 1670 in Durlach; † 11. April 1699 in Wolfenbüttel) war ein deutscher Dichter und Opernlibrettist der Barockzeit.

Leben

Bressands allzu kurzes Leben spielte sich vorwiegend im Dienste deutscher Höfe ab. Von seiner Geburt als Sohn des markgräflichen Mundkochs in der badischen Residenzstadt Durlach bis zu seinem Tod in der braunschweigischen Residenzstadt Wolfenbüttel war er stets vom höfischen Zeremoniell umgeben. Mit der Zerstörung von Schloss und Stadt Durlach durch französische Truppen im Jahre 1689 sah er sich zur Flucht gezwungen. Dank verwandtschaftlicher Beziehungen fand er Unterschlupf am Hofe des kunstsinnigen und opernbegeisterten Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig, der 1690 das Opernhaus am Hagenmarkt in Braunschweig bauen ließ.

Da der Herzog selbst Opernlibretti schrieb, avancierte Bressand schnell und konnte ihn bei der Organisation theatralischer Veranstaltungen unterstützen. Beginnend mit deutschen Arrangements französischer und italienischer Opern, schuf er bald eine bedeutende Zahl eigener Opernlibretti mit leicht komponierbaren Texten, die bei den damaligen Komponisten derart beliebt waren, dass viele seiner Libretti mehrmals komponiert wurden. Selbst in der mit Librettisten reich versorgten Hamburger Oper am Gänsemarkt schätzte man seine Operndichtungen, die sogar von Poeten vom Range eines Christian Heinrich Postel hoch anerkannt wurden. Erst neunundzwanzigjährig verstarb Bressand plötzlich in Wolfenbüttel nach zehnjähriger enorm produktiver Schaffenszeit.

Werk- und Literaturverzeichnis

  • Gerhard Dünnhaupt: Friedrich Christian Bressand (1670?-1699). In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Band 2. Hiersemann, Stuttgart 1990, ISBN 3-7772-9027-0, S. 795–815.

Literatur

  • Olga Artsibacheva: Die Rezeption des Orpheus-Mythos in deutschen Musikdramen des 17. Jahrhunderts. Niemeyer, Tübingen 2008.
  • Helmut Degen: Friedrich Christian Bressand. Ein Beitrag zur Braunschweig-Wolfenbütteler Theatergeschichte. Dissertation. Universität Rostock 1934. Teile in: Jahrbuch des Braunschweigischen Geschichtsvereins. 1935, ZDB-ID 502337-3, S. 73–136.
  • Heinz Degen: Bressand, Friedrich Christian. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 600 (Digitalisat).
  • Gustav Friedrich Schmidt: Neue Beiträge zur Geschichte der Musik und des Theaters am Herzoglichen Hofe zu Braunschweig-Wolfenbüttel. Band F 1: Chronologisches Verzeichnis der in Wolfenbüttel, Braunschweig, Salzthal, Bevern und Blankenburg aufgeführten Opern, Ballette und Schauspiele (Komödien) mit Musik bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts nach den vorhandenen Textbüchern, Partituren und nach anderen gedruckten und handschriftlichen Quellenurkunden. Berntheisel, München 1929.
  • Sara Smart: Doppelte Freude der Musen. Court festivities in Brunswick (= Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung 19). Harrassowitz, Wiesbaden 1990, ISBN 3-447-02971-4.
  • Paul ZimmermannBressand, Friedrich Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 226–228.

Weblinks