Friedrich Czapek
Friedrich Johann Franz Czapek (* 16. Mai 1868 in Prag; † 31. Juli 1921 in Leipzig) war ein böhmischer Botaniker und Hochschullehrer.
Leben
Friedrich Czapek stammte aus einer Familie mit medizinischer Tradition, sein Vater Friedrich Czapek (1838–1891) war Militärarzt in Prag. Auf Wunsch des Vaters studierte er Medizin, obwohl er sich von Jugend an für Botanik begeisterte, an der Medizinischen Fakultät der Deutschen Universität in Prag.
1891 wurde er Assistent von Franz Hofmeister, der sich mit Pflanzenphysiologie befasste. Nach des Vaters Tod studierte er bei Wilhelm Friedrich Philipp Pfeffer in Leipzig Botanik. In Leipzig begann er mit der Erforschung des Pflanzenwurzel-Gravitropismus (damals bekannt als Geotropismus), die er jahrzehntelang fortsetzte.
1894 war er Assistent bei Julius Wiesner am pflanzenphysiologischen Institut in Wien. Für seine vom Professor Richard Wettstein Botaniker und Direktor des Botanischen Gartens und Instituts der Universität Prag in Auftrag gegebene Untersuchung des Milchsaftsystems der Convolvulaceae, promovierte er in Wien in Philosophie und habilitierte sich 1895 auf Grund seiner Arbeiten zur Geotropie für die Pflanzenphysiologie.[1] 1896 wurde er als außerordentlicher Professor für Botanik, Warenkunde und technische Mikroskopie an die Deutsche Technische Hochschule in Prag berufen. 1902 wurde er dort ordentlicher Professor. Außerdem erhielt er 1906 eine ordentliche Professur für Botanik in Czernowitz in der Bukowina.
1907 und 1908 unternahm er eine Forschungsreise nach Indien, Ceylon (heute Sri Lanka) und Java, wo er sich mit Fragen der tropischen Botanik vertraut machte. 1909 wechselte er dann an die Deutsche Universität in Prag. Er wirkte dort als Professor für Pflanzenphysiologie und übernahm das Fachinstitut nach Hans Molisch. Während des Ersten Weltkriegs war er Militärarzt und erkrankte schwer an Paratyphus. Bereits gesundheitlich angeschlagen trat er 1921 die Nachfolge seines Lehrers W. Pfeffer an der Universität Leipzig an, starb jedoch wenig später an einem Herzinfarkt.[2]
Werke
- Czapek Friedrich, Über Zusammenwirken von Heliotropismus und Geotropismus, 1895
- Über die Ranken von Entada, F. Czapek / Berlin : Borntraeger , 1909
- Über eine Methode zur direkten Bestimmung der Oberflächenspannung der Plasmahaut von Pflanzenzellen, Friedrich Czapek / Jena : G. Fischer , 1911
- Czapek Friedrich, Biochemie der Pflanzen, 1. Bd., 1913, 2. Bd., 1920, 3. Bd., 1921.
- Ratgeber für die Studierenden der Botanik und Zoologie / Czapek ; Meisenheimer, 1921.
Literatur
- Hans Scharold: Czapek, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, ISBN 3-428-00184-2, S. 456 (Digitalisat).
- Lehrbuch der Pflanzenphysiologie. Erster Band: Chemische Physiologie Von Sergej Pavlovič. Kostyčev 2013.
- Repetitorium der Botanik. Für Mediziner, Pharmazeuten und Lehramts-Kandidaten. Von Adolph Hansen 2020.
Weblinks
- Literatur von und über Friedrich Czapek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Friedrich Czapek in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Jahrbuch für wissenschaftliche Botanik, 1895
- ↑ Deutsche Biographie
Personendaten | |
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NAME | Czapek, Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Czapek, Friedrich Johann Franz (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer bzw. tschechischer Biologe |
GEBURTSDATUM | 16. Mai 1868 |
GEBURTSORT | Prag |
STERBEDATUM | 31. Juli 1921 |
STERBEORT | Leipzig |