Friedrich Gerhardt (Orgelbauer)

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Johann Friedrich Gerhardt (* 1. November 1826 in Kölleda; † 25. April 1922 in Merseburg) war ein deutscher Orgelbauer. Von 1853 bis 1863 betrieb er seine Werkstatt in Kölleda. Dann verlegte er sie nach Merseburg, wo er bis 1894 arbeitete.

Leben

Friedrich Gerhardt wurde als Sohn eines Landwirtes und Magistratsassessors in Kölleda geboren und dort am 9. November 1826 getauft. Sein zweiter Taufpate war der ortsansässige Orgelbauer Johann Christoph Damm,[1] bei dem er vermutlich ab 1840 eine Lehre absolvierte. Es folgten Gesellenjahre unter anderem bei Johann Michael Hesse in Dachwig, Urban Creutzbach in Borna, Carl August Buchholz in Berlin, Franz Wilhelm Sonreck, Köln, Wilhelm Korfmacher, Aachen, und Johann Claussen Schmid, Oldenburg. Seine Wanderjahre führten ihn auch zu Orgelbauern in Belgien, Frankreich und Oberitalien, bevor er 1853 in seiner Heimatstadt eine eigene Werkstatt eröffnete. Dort entstanden diverse Orgeln für vornehmlich Mitteldeutschland. Seine größte erhaltene Orgel steht gleichsam als Referenzobjekt in seiner Heimatstadt, die größte Orgel, die jemals unter seinen Händen entstand, umfasste 52 Register und stand im Naumburger Dom. Diese Orgel ging leider nach dem Zweiten Weltkrieg verloren. Heute sind noch eine Handvoll Orgeln aus seiner Hand erhalten.

Werkliste (Auswahl)

Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen
1857 Wallroda (Bad Bibra) Dorfkirche
Prospekt Wallroda.JPG
I/P 8
1870 Memleben Dorfkirche St. Martin
Prospekt Memleben.JPG
II/P 17
1874 Lochau (Schkopau) St. Anna II/P 15 Beitrag zur Orgel
1876 Merseburg Stadtkirche St. Maximi III/P 46
1878 Wolmirstedt Dorfkirche
Prospekt Wolmirstedt.jpg
II/P 12
1880 Bad Godesberg Ev. Gemeindehaus II/P 15
1880 Naumburg (Saale) Moritzkirche (Naumburg)
1881 Bad Tennstedt Stadtkirche St. Trinitatis
Orgel Bad Tennstedt 2021 baufällig.jpg
III/P 38
1881 Soest Wiesenkirche III/P 33
1886 Nietleben (Halle) Ev. Kirche II/P 15 Beitrag zur Orgel

Literatur

  • Uwe Pape (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Bd. 1: Thüringen und Umgebung. Pape, Berlin 2009, ISBN 978-3-921140-86-4, S. 89.

Fußnoten

  1. Auskunft aus dem Taufregister des Kirchenbuches Kölleda