Friedrich Gottlob Wetzel

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Geburtshaus von Karl Friedrich Gottlob Wetzel in der Bautzener Gerberstraße 17
Datei:Gravestone Friedrich Gottlob Wetzel at former cemetery St. Stephan, Bamberg 02.jpg
Grabstein von Friedrich G. Wetzel auf dem ehem. Friedhof St. Stephan

Karl Friedrich Gottlob Wetzel (* 14. September 1779 in Bautzen, damals Budissin, Markgraftum Oberlausitz; † 29. Juli 1819 in Bamberg) war ein deutscher Schriftsteller der Frühromantik.

Leben

Wetzel, Sohn armer Tuchmacher, besuchte von 1791 bis 1799 das Gymnasium in Bautzen, studierte von 1799 bis 1801 in Leipzig und von 1801 bis 1803 in Jena Medizin, dann Philosophie. Im Sommer 1803 verließ er Jena, ohne sein Studium beendet zu haben, und wechselte in den kommenden Jahren mehrfach den Wohnort. Dabei lebte er in großer Armut. Anfang 1805 hatte Wetzel endlich das nötige Geld beisammen, um sein Studium abzuschließen. Er wurde als Mediziner in Erfurt promoviert. Wetzel zog 1805 nach Dresden, wo er sich mit publizistischen Arbeiten und öffentlichen Vorträgen über Wasser zu halten versuchte. Am 10. Mai 1806 heiratete er Johanna Heuäcker. 1809 wurde er Redakteur des „Fränkischen Merkurs“ in Bamberg. Er starb in Bamberg und wurde auf dem Friedhof am Oberen Stephansberg bestattet. Sein verschollenes, aber der Lage nach bekanntes Grab wurde 1971 durch den Remeis-Kreis wieder mit einer Grabplatte versehen.

Viele seiner Werke erschienen anonym, Pseudonyme waren z. B. Theophrast, Ysthamarus. In den „Briefe des Mannes im Mond“ vertritt er eine religiöse, statt philosophische Weltsicht; die organische Anschauung der Welt geht bei ihm über in eine christliche Welterlösung.

Wetzel war bekannt mit Kleist, für dessen Zeitschrift Phoebus er 1808/09 Beiträge lieferte, befreundet seit gemeinsamen Studienzeiten mit Gotthilf Heinrich Schubert, in Bamberg später mit Carl Friedrich Kunz und E. T. A. Hoffmann.

Werke

  • Strophen. Lübben: Gotsch (in Commission), 1802
  • Kleon, der letzte Grieche, oder der Bund der Mainotten. Nach dem Neugriechischen. Ronneburg u. Leipzig: Schumann, 1802
  • [Anon.:] Sieben Briefe des Mannes im Monde an mich. Heliopolis, 1808[1]
  • Schriftproben. Mythen – Romanzen – Lyrische Gedichte. Bamberg: Kunz, 1814
  • Prolog zum Großen Magen. Leipzig u. Altenburg: Brockhaus, 1815
  • Jeanne d’Arc. Trauerspiel in 5 Aufzügen. Leipzig u. Altenburg: Brockhaus, 1817
  • Hermannfried, letzter König von Thüringen. Trauerspiel in 5 Aufzügen. Berlin: Realschulbuchhandlung, 1818
  • Gesammelte Gedichte und Nachlaß. Hrsg. von Z. Funck [d. i. Carl Friedrich Kunz]. Leipzig: Brockhaus, 1838

Früher gehörte Wetzel zu den Autoren, die man als mögliche Verfasser des anonymen Romans Die Nachtwachen des Bonaventura (1804) in Betracht zog. Franz Schultz versuchte in seinem Buch Der Verfasser der Nachtwachen von Bonaventura (Berlin, 1909) den Beweis zu führen, dass Wetzel der Autor sei. Seit Jost Schillemeits Untersuchung Bonaventura, der Verfasser der "Nachtwachen" (München, 1973) ist jedoch die Literaturwissenschaft der Ansicht, dass dieses Werk Ernst August Friedrich Klingemann zuzuschreiben ist.

Literatur

  • Fritz Heinrich Ryssell: Friedrich Gottlob Wetzel innerhalb der geistigen und politischen Erneuerung Deutschlands im Zeitalter der Romantik. Darmstadt: Wittich, 1939
  • Hans Trube: Friedrich Gottlob Wetzels Leben und Werk. Mit besonderer Berücksichtigung seiner Lyrik. Berlin: Ebering, 1928. (Germanistische Studien. 58.)
  • G. W. Groke: Einiges über Friedrich Gottlob Wetzel. In: Berühmte Schriftsteller der Deutschen. Schilderungen nach Selbstanschauung theils auch berühmter Zeitgenossen aus dem Leben. Bd. 1. Berlin: Vereins-Buchhandlung, 1854, S. 376–392
  • Z. Funck [d. i. Carl Friedrich Kunz]: Aus dem Leben zweier Dichter: Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann's und Friedrich Gottlob Wetzel's. Leipzig: Brockhaus, 1836. (S. 173–315)

Weblinks

Notizen

  1. Neudruck in der Reihe: Die Bibliothek von R***; Karolinger, Wien 2005 ISBN 3854181159