Friedrich Leo von Rottenberger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Friedrich Leo von Rottenberger (* 3. September 1872 in Trebitsch, Mähren; † 27. März 1938 in Wien, Hofrat, nach 1918 Friedrich Leo Rottenberger), war ein österreichischer Gartenbaufachmann.

Biografie

Friedrich Leo von Rottenberger war Sohn eines Richters. Er lernte in den k.k. Schloßgärtnereien, zuerst in Mähren, ab 1892 in Schloss Schönbrunn in Wien als Gärtnereigehilfe. Ab der Jahrhundertwende in der Gartendirektion tätig, wurde er bald Kanzleichef.

1918, mit Ende des Ersten Weltkriegs wurde Friedrich Leo von Rottenberger Hofgartendirektor, 1919 Hofgartenverwalter und Direktionsleiter. Die Hofgärten der habsburgischen Eigenresidenzen und Anlagen gingen in das Eigentum der Republik Österreich über und 1921 wurde Rottenberger Direktor der dafür geschaffenen Dienststelle Bundesgärten, die dem Land- und Forstwirtschaftsministerium – seinerzeit unter Haueis bzw. Hennet – unterstellt wurde. In seine Dienstzeit fiel die aufwändige Wiederherstellung der Gärten, die nach dem Krieg vernachlässigt worden waren. Besondere Verdienste erwarb er sich mit der Erweiterung der bedeutenden Pflanzensammlungen in Schönbrunn und dem Ausbau des Belvederegartens, was schon 1569 von Kaiser Maximilian II. begonnen wurde. Zu Rothenbergers Zeit wurde die Pflanzensammlung durch Tausch von Saatgut die zweitgrößte Europas. Damit konnte auch die finanzielle Lage der Gärten verbessert werden. 1934 ging Rottenberger in den Ruhestand, ihm folgte Franz Matschkai nach.[1]

1922 bis 1934/35 war er auch als Präsident der Österreichischen Gartenbaugesellschaft tätig, wo er ein Mitredakteur der Gartenzeitung war.

Unter seinen Ehrungen befindet sich auch die Bezeichnung einer Rosensorte, die Strauchrose 'Regierungsrat Rottenberger' (R. multiflora, Praskac Tulln, 1926).[2]

Literatur

  • Erika Karner: Friedrich Leo von Rottenberger – ein Leben für die Gärten von Schönbrunn. In: Die Gartenkunst 2020/2, S. 311–320.
  • E. Kaven: Rottenberger, Friedrich Leo von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 294.
  • Fritz Weigl, Maria Petz-Grabenbauer, Kitty Schönfeld: Sie hatten den grünen Daumen; Österreichische Gärtnerporträts – ein biographisches Fotoalbum der grünen Zunft. Erasmus-Verlag Wien, Wien 2005, S.o.A, ISBN 978-395006247-2

Einzelnachweise

  1. Gartenwelt, Band 39, 1935, S. 159 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Rose 'Regierungsrat Rottenberger' (Strauchrose,)@1@2Vorlage:Toter Link/shop.praskac.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , shop.praskac.at;
    Nr. 62 Regierungsrat Rottenberger Praskac (A) 1926. In: Duftrosen (Memento des Originals vom 1. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.welt-der-rosen.de, welt-der-rosen.de; Regierungsrat Rottenberger (Memento des Originals vom 30. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.namen-der-rosen.de, namen-der-rosen.de