Friedrich Merz (Unternehmer)
Friedrich Merz (* 15. Oktober 1884 in Groß-Bieberau; † 9. Oktober 1979 in Rodau (Groß-Bieberau)) war ein deutscher Unternehmer, Apotheker und Pharmazeut.[1]
Biografie
Friedrich Merz wurde als erster Sohn des Landwirtes Ludwig Martin Merz und seiner Frau Anna Elisabeth Merz in Groß-Bieberau geboren. Er hatte einen Bruder Georg Merz (1893–1926). Friedrich Merz heiratete 1909 in Darmstadt Anna Heß (1887–1948) und hatte zwei Töchter: Anneliese (* 1911) und Elsbeth (* 1914).[1]
Friedrich Merz machte nach dem erfolgreichen Realschulabschluss eine Lehre zum Apotheker in Lauterbach und schloss diese 1904 mit der Prüfung zum Apothekergehilfen ab. Bereits 1905 erhielt er sein erstes Reichspatent für ein Haarwasser. 1907 machte er sein Examen als Apotheker und das chemische Verbandsexamen. Im folgenden Jahr gründete er mit dem Geld aus der ererbten Landwirtschaft und einem weiteren Darlehen die Firma Merz und begann, als selbstständiger Fabrikant für Apothekerbedarf, mit der Entwicklung von Maschinen zur Befüllung von zuvor in England entwickelten Tuben. Erfolgreich bewarb er diese als Ersatz für die bis dahin üblichen unhygienischen Kruken und Dosen. 1909 zog der Betrieb in eine ehemalige Zigarettenfabrik in der Eckenheimer Landstraße 100 in Frankfurt am Main um, wo die Firma noch immer ihren Sitz hat.[2] Merz begann mit der Herstellung von Tabletten und brachte 1911 das Verhütungsmittel Patentex auf den Markt.[2] 1911 patentierte er eine, auf Milchserum basierende, fettfreie und wasserlösliche Salbengrundlage mit dem Namen Serol, in der sich Wirkstoffe effizient lösen und in tiefere Hautschichten transportieren ließen.[1] Im Ersten Weltkrieg galt seine Produktion als kriegswichtig, wodurch es möglich war, die Heilmittelproduktion immer weiter auszubauen. Im Jahr 1919 hatte Merz schon 150 Mitarbeiter. Inspiriert durch die neue Produktionsstätte in der Zigarettenfabrik entwickelte Merz eine Menthol-Zigarette, welche bis zum Zweiten Weltkrieg florierte. In der gleichen Zeit entwickelte Merz eine Kosmetika-Serie, deren bekanntesten Produkte Placentubex (1953) und Merz Spezial Dagrees (1964) sind.[1][2]
Er unterstützte seinen Bruder Georg und half ihm und dem Drechslermeister Justus Krell 1920 bei Gründung und Aufbau der Schreibgerätefirma Merz & Krell in ihrem Geburtsort. Die Firma Merz und Krell konzentrierte sich auf die Herstellung von Füllfederhaltern und Drehbleistiften und ist heute unter dem Namen Senator ein international führender Hersteller.[2] Nach dem Tod seines Bruders übernahm Friedrich Merz die Firma, die erst 2016 verkauft wurde.[3]
Auszeichnungen
Friedrich Merz ist Ehrenbürger von Groß-Bieberau, nach ihm wurde eine Straße in Rodau benannt.[1]
Literatur
- Franz Lerner: Merz, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, ISBN 3-428-00198-2, S. 198 (Digitalisat).
Weblinks
- Merz, Friedrich. Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Merz, Friedrich in der Deutschen Biographie, abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ a b c d Geschichte - Merz Pharma Deutschland. In: merz.com. Abgerufen am 1. November 2018.
- ↑ Werbeartikel Nachrichten: Merz verkauft Senator - WA Media GmbH - Werbeartikel Nachrichten. In: werbeartikel-verlag.de. 21. Oktober 2016, abgerufen am 1. November 2018.
Personendaten | |
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NAME | Merz, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer und Apotheker |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1884 |
GEBURTSORT | Groß-Bieberau |
STERBEDATUM | 9. Oktober 1979 |
STERBEORT | Rodau (Groß-Bieberau) |