Friedrich Schiedat

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Friedrich Schiedat (* 6. Januar 1900; † 16. Mai 1966[1]) war ein deutscher Rechtsanwalt, Notar und Kommunalpolitiker (NSDAP). Er war Oberbürgermeister der Stadt Allenstein in der Zeit von April 1933 bis Januar 1945.

Leben und Wirken

Nach dem Schulbesuch studierte er Rechtswissenschaften sowie Politik- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Königsberg. Seine berufliche Laufbahn begann er als Richter in Allenstein, wechselte aber nach einigen Jahren in die örtliche Verwaltung. Im März 1933 wurde er Kreisleiter der NSDAP in Allenstein.

Am 2. April 1933 löste er den Zentrumspolitiker Otto Gilka (1898–1978) als Oberbürgermeister von Allenstein ab, der nur wenige Monate im Amt war und nach der Machtübernahme der NSDAP durch Schiedat ersetzt wurde.[2]

Während seiner Amtszeit wurde in Allenstein eine Reihe neuer Straßen, Kasernen und Wohnsiedlungen gebaut. Die jüdische Gemeinde Allensteins wurde während seiner Zeit als Oberbürgermeister drangsaliert. Die Synagoge wurde während der Novemberpogrome 1938 niedergebrannt. Die meisten, die nicht emigrieren konnten oder wollten, wurden ab 1942 in ein Vernichtungslager deportiert und dort ermordet. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beteiligte er sich an der Verfolgung von Polen in Allenstein. Außerdem war Schiedat ab Februar 1942 Stadtkommissar beim Reichskommissariat Ukraine in Kriwoi Rog.

Schiedat flüchtete vor der anrückenden Roten Armee im Januar 1945 aus Allenstein. Nach Kriegsende lebte er als Rechtsanwalt und Notar in Hannover.

Literatur

  • Bohdan Koziełło-Poklewski: Narodowosocjalistyczna Niemiecka Partia Robotnicza w Prusach Wschodnich 1921–1933, Olsztyn 1995, S. 119.

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen