Friedrich von Preußen (1911–1966)
Friedrich Georg Wilhelm Christoph Prinz von Preußen (* 19. Dezember 1911 in Berlin; † 20. April 1966 in Schloss Reinhartshausen) war ein Enkel des letzten Deutschen Kaisers.
Leben
Prinz Friedrich war das vierte Kind des deutschen und preußischen Kronprinzen Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie, Tochter des Großherzogs Friedrich Franz III. von Mecklenburg und der Großfürstin Anastasia Michailowna Romanowa.
Seine ersten zwei Lebensjahre verbrachte Friedrich bis Januar 1914 in Zoppot, weil der Vater in Danzig das 1. Leib-Husaren-Regiment kommandierte, bis er nach Berlin versetzt wurde.[1] Ab 1917 lebte Friedrich mit seiner Mutter und den Geschwistern im Schloss Cecilienhof in Potsdam, wo er zur Schule ging.
Wie seine Brüder studierte Friedrich Jura und Volkswirtschaft. Sein erstes juristisches Staatsexamen legte er 1936 an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin ab. Im Jahr 1937 übersiedelte er nach Großbritannien und arbeitete unter dem Namen „George Mansfield“ bei einer Londoner Bank.
Nach Kriegsausbruch
Als man Friedrich nach Kriegsausbruch nicht zu den „Home Forces“ einzog, wurde seine Identität als Sohn des Kronprinzen publik. Er wurde interniert und schließlich nach Kanada deportiert. Nach Intervention der britischen Königin-Mutter Mary, deren Mann der Patenonkel Prinz Friedrichs gewesen war, durfte er 1941 nach England zurückkehren.
Nachkriegszeit
Im Juli 1945 heiratete er in Little Hadham bei Albury in Hertfordshire Lady Brigid Guinness (1920–1995), Tochter des 2. Earl of Iveagh, des Besitzers der Guinness-Brauerei. Ab 1951 trug Friedrich wieder den Namen Prinz von Preußen. In England lebte er als Landwirt auf seinem Gut Patmore Hall bei Albury.
Als Eigentümer von Weingut und Hotel Schloss Reinhartshausen in Erbach (Rheingau) hielt er sich regelmäßig in Deutschland auf. Bei einem dieser Aufenthalte ertrank Friedrich im Alter von 54 Jahren im Rhein. Er wurde auf dem kleinen Familienfriedhof im Offiziersgärtchen der St. Michaels-Bastei innerhalb der Burg Hohenzollern bestattet.
Nachkommen
Lady Brigid und Friedrich hatten fünf Kinder:
- Friedrich Nikolaus (* 1946)
- Andreas (* 1947)
- Victoria (* 1952)
- Antonia (* 1955) ⚭ Charles Wellesley, 9. Duke of Wellington (* 1945)
- Rupert (* 1955)
Literatur
- Friedrich Prinz von Preußen, Internationales Biographisches Archiv 23/1966 vom 30. Mai 1966, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Jörg Kirschstein: Kronprinzessin Cecilie. Eine Bildbiographie, Berlin: be.bra Verlag Edition Q 2004, ISBN 978-3-86124-666-4, S. 87.
- Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen: Das Haus Hohenzollern 1918–1945. Langen Müller, München und Wien 1985, ISBN 3-7844-2077-X.
Weblinks
- Friedrich Prinz von Preussen bei preussen.de
- Zeitungsartikel über Friedrich von Preußen in der Pressemappe 20. Jahrhundert der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
Einzelnachweis
- ↑ Helga Tödt: Die Krupps des Ostens. Schichau und seine Erben. Eine Industriedynastie an der Ostsee. Pro Business 2012, ISBN 978-3-86386-345-6, S. 120.
Personendaten | |
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NAME | Preußen, Friedrich von |
ALTERNATIVNAMEN | Preußen, Friedrich Georg Wilhelm Christoph Prinz von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Adliger, Enkel von Kaiser Wilhelm II. |
GEBURTSDATUM | 19. Dezember 1911 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 20. April 1966 |
STERBEORT | Schloss Reinhartshausen |