Fritteuse

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Fritteuse für den Privatgebrauch

Eine Fritteuse[1] (früher und nach wie vor in der Schweiz Friteuse), ist ein Gerät zum Ausbacken (Frittieren) von Lebensmitteln in heißem Öl oder Fett, der sogenannten Frittüre. Fritteusen kommen in Privathaushalten, der Gastronomie und der Industrie zum Einsatz. Während Fritteusen im Haushalt und in Gaststätten im Batchbetrieb arbeiten (Befüllen, Backen, Entleeren), arbeiten industrielle Fritteusen häufig kontinuierlich, d. h., das Rohprodukt wird ständig zu- und das Endprodukt wird ständig ausgeführt. In Österreich wird die Fritteuse umgangssprachlich auch als Fritter bezeichnet.[2] Als Alternativen mit weniger Fett werden mittlerweile auch Heißluftfritteusen verwendet.

Als Frittüre (früher Fritüre) wird das heiße Öl oder Fett in einer Fritteuse bezeichnet, das dem Ausbacken von Speisen dient. Als Zweitbedeutung steht dieser Begriff auch für die zubereitete Speise, die in diesem heißen Öl- oder Fettbad zubereitet wurde. Im deutschsprachigen Ostbelgien ist eine Fritüre (oder Frittüre) der Schnellimbiss selbst, unabhängig davon, ob es sich um ein Geschäft in einem Gebäude oder um einen fahrbaren Verkaufsstand handelt.

Aufbau

Allen Fritteusen ist gemeinsam, dass sie ein Wärmeüberträgermedium (Öl oder Heißluft) benutzen, um das Frittiergut möglichst schnell zu erhitzen. Die Temperatur wird geregelt, was einen Mehrwert gegenüber dem klassischen Verfahren mit einem ölgefüllten Topf auf der Kochplatte darstellt. Bei modernen Geräten unterscheidet man zwischen Kaltzonen- bzw. Heißluftfritteusen. Die gängigsten Fritteusen arbeiten elektrisch oder mit Gasbrennern.

Elektrische fritteusen für Restaurants sind wie auch die privaten Geräte meist bewegliche Tischmodelle. Gasfritteusen können entweder mit Erdgas oder Propangas (Flüssiggas) betrieben werden, beides ist kostengünstiger als Elektroenergie.

Der Ölbehälter besteht entweder aus Edelstahl oder aus ggf. antihaftbeschichtetem Stahl- oder Aluminiumblech.

Die meisten Fritteusen haben eine Kaltzone, in der das Fett am Boden kühler bleibt, sodass absinkende Partikel nicht verkohlen und die Bildung von Acrylamid vermindert wird.

In der Gastronomie sind programmierbare Hebesystem-Fritteusen bekannt, deren Korb sich mit dem Frittiergut nach Fertigstellung automatisch anhebt.

Industrielle Fritteusen kommen z. B. beim Vorfrittieren von Pommes frites zum Einsatz. Auch Snacks wie beispielsweise Kartoffelchips sowie Trockenfutter für Hunde und Katzen werden frittiert. Diese Geräte bestehen im Wesentlichen aus der eigentlichen Fritteuse, einem Wärmeübertrager zum Anwärmen des Frittieröls, einem Filter, einer Zirkulationspumpe und einem Tank zum Auffüllen des Ölkreislaufs. Mit dem Produkt verlässt ständig Öl den Ölkreislauf (bei Kartoffelchips ca. 35 % des Gewichts der Chips), sodass ständig Öl nachgefüllt werden muss.

Elektrische Fritteusen

Elektrische Fritteusen enthalten eine elektrische Heizung, die sich in der Bodenplatte befindet oder ähnlich einem Tauchsieder als Heizstab ausgeführt ist, sowie einen Temperaturregler mit einstellbarem Sollwert und einen Sicherheitstemperaturbegrenzer, der im Fehlerfall eine Überhitzung vermeiden soll.[3] Geräte zum Einhängen besitzen manchmal einen Tastschalter, sodass die Heizung nur im Topf arbeitet.

Heißluftfritteusen

Das Ausbacken erfolgt mit Heißluft und funktioniert ohne Öl. Der umlaufende Heißluftstrom wird elektrisch beheizt und temperaturgeregelt. Die übertragbare Wärmeleistung ist höher als in einem Heißluftbackofen, was überhaupt erst frittierähnliche Bedingungen schafft. Das wird mit einer hohen Strömungsgeschwindigkeit erreicht. Dementsprechend sind die Geräte laut. Tests zeigen, dass gute Geräte in der Lage sind, ohne Öl besser zu frittieren als es im Backofen möglich ist. Das Ergebnis einer ölgefüllten Fritteuse wird allerdings nicht erreicht.[4] Da mit einer Heißluftfritteuse gebacken, frittiert und auch gegrillt werden kann, ist der Begriff Heißluftfritteuse etwas irreführend.

Dadurch, dass kein Öl erhitzt werden muss, ist der Einsatz sicherer, die Reinigung leichter und die Entsorgung oder Aufbewahrung gebrauchten Öles entfällt. Durch den Verzicht auf Öl enthält das Frittiergut weniger Fett und daher weniger Nahrungsenergie. Jedoch sind die Heißluftfritteusen in der Anschaffung etwas teurer als die klassische Variante und die Zubereitung dauert länger als mit einer herkömmlichen Fritteuse.[5]

Gasbeheizte Fritteusen

Während im privaten und semiprofessionellen Bereich elektrische Fritteusen überwiegen, haben viele gewerbliche Fritteusen eine Befeuerung mit Gas. Grund sind die geringeren Betriebskosten, welche den höheren Anschaffungspreis bei ausreichender Nutzung kompensieren. Zum Einsatz kommen Röhren- und Stabbrenner. Die Temperaturregulierung findet über eine Gasregeleinheit statt, die mit einem Thermostat und einem Sicherheitsthermostat verbunden ist.

Verringerung von Acrylamid

Fritteusen stehen in der Kritik, da bei Temperaturen über 170 °C erhöhte Mengen Acrylamid entstehen können, die möglicherweise gesundheitsschädlich sind. Der Zusammenhang zwischen der Ernährungsweise und dem tatsächlichen Acrylamidgehalt im Körper ist jedoch fraglich.[6] Um den Acrylamidgehalt zu verringern, gibt es spezielle Bauformen von Fritteusen. Industrielle Vakuumfritteusen, mit denen beispielsweise Kartoffelchips produziert werden, arbeiten mit Unterdruck und dadurch niedrigerer Frittiertemperatur.

Weblinks

Wiktionary: Fritteuse – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. | Fritteuse. Duden
  2. Fritter – Friteuse. Österreichisch – Deutsch
  3. Bratspiel bei fermag.com, abgerufen am 3. Mai 2021.
  4. Stephan Creydt: Heißluftfriteusen im Praxistest. (Nicht mehr online verfügbar.) Westdeutscher Rundfunk, 4. März 2017, archiviert vom Original am 1. Dezember 2017; abgerufen am 11. April 2019.
  5. Marion Kamp: Philips Airfryer – Alles nur heiße Luft? FAZ, 18. November 2011, abgerufen am 11. April 2019.
  6. Acrylamid im Blut: Rolle des Ernährungsverhaltens unklar.. 5. Oktober 2005. Archiviert vom Original am 23. November 2010. Abgerufen am 19. März 2011. Pressemeldung der Medizinischen Hochschule Hannover