Fritz Keller (Maler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Fritz Keller (* 30. März 1915 in Rothenbach bei Glauchau; † 24. Mai 1994 in Bad Berka) war ein deutscher Maler.

Leben

Keller besuchte die Volksschule und absolvierte von 1921 bis 1929 eine Lehre als Lithograf in der Glauchauer Kunstanstalt Oskar Werler. Von 1934 bis 1935 besuchte er die Kunstgewerbliche Fachschule von W. Weingärtner in Zwickau. Nach Verrichtung des Arbeitsdienstes im Jahr 1935 folgte von 1935 bis 1938 ein Studium an der Staatlichen Akademie für Graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig, u. a. bei Walter Buhe, Arno Drescher, Walter Tiemann, Hellmuth Weissenborn und Julius Zeitler. Nach einem Studienurlaub in Hessen folgte von 1941 bis 1943 ein weiteres Studium als Meisterschüler von Arno Drescher.

Nach dem Kriegsdienst während des Zweiten Weltkriegs war Keller bis 1948 in englische Kriegsgefangenschaft. Von 1948 bis 1951 sowie ab 1976 arbeitete er praktisch ohne größere Öffentlichkeit als freischaffender Künstler in Lichtenstein/Sa. und in Glauchau und war er außerdem von 1951 bis 1976 als Kunsterzieher im Schuldienst tätig. Keller zählt zu den Künstlern der „Verschollenen Generation“.

Ab 1950 war er Mitglied des Verbandes Bildender Künstler der DDR.

Kellers Werke wurden im Rahmen von Museumsausstellungen ausgestellt, u. a. in Chemnitz, Rostock, Glauchau und Zwickau. Er stellte auch in Galerien und Kunstvereinen aus, zum Beispiel in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Bernburg sowie mehrfach in Berlin, Erfurt, Wiesbaden, Münster und Heidelberg.[1]

Rezeption

„Von den davor liegenden und zum Teil nachimpressionistisch beeinflussten Anfängen abgesehen, entsteht … ab 1948 sein an den Formsprachen der französischen Fauves, bedingt des Kubismus, vorrangig aber des deutschen klassischen Expressionismus in den Prägungen des „Blauen Reiter“ und der Dresdener „Brücke“ orientiertes Werk.“[1]

Werke (Auswahl)

  • Folterkeller (Öl auf Hartfaser; 131,5 × 74 cm; Museum Kunst der Verlorenen Generation, Salzburg)[2]

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen

  • 1985: Chemnitz, Galerie am Brühl
  • 1989: Berlin; Galerie Passage (Gemälde)

Ausstellungsbeteiligungen

  • 1945: Glauchau, Stadt- und Heimatmuseum („Kunstausstellung der Glauchauer Künstler“)[3]
  • 1979 und 1985: Chemnitz, Bezirkskunstausstellungen
  • 1984/1985 Karl-Marx-Stadt, Städtisches Museum am Theaterplatz („Retrospektive 1945 – 1984. Bildende Kunst im Bezirk Karl-Marx-Stadt“)

Literatur (Auswahl)

  • Fritz Keller. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 135.
  • Peter Arlt: Farbenglut einer paradiesischen Bilderwelt. Fritz Keller – Malerei (mit Reproduktionen von 90 Grafiken). Edition der Galerie Hebecker, Weimar.,1998
  • Fritz Keller: Fritz Keller – Gemälde und Gouachen. Verlag Museum u. Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau, 1985, S. 8, 32, 42.
  • Sven-Wieland Staps: Keller, Fritz (1915). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 80, de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023185-4, S. 20.
  • Keller, Fritz. In: Dietmar Eisold: Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 425–426.
  • Alexander Stoll und Mathias Lindner (Hrsg.): Generation im Schatten. Neue Sächsische Galerie, Chemnitz, 2018; ISBN 978-3-937176-36-9.
  • Susanne Hebecker u. a.: Fritz Keller. Malerei auf Papier. Bilderhaus Krämerbrücke, Erfurt, 2020. ISBN 3-00-007027-3

Weblinks

  • https://www.verschollene-generation.de/kuenstler/fritz_keller/fritz_keller.html
  • http://www.hebecker.com/

Einzelnachweise

  1. a b Fritz Keller, verschollene-generation.de, abgerufen am 6. Juli 2020
  2. Fritz Keller. In: Museum Kunst der Verlorenen Generation. Abgerufen am 10. Februar 2022 (österreichisches Deutsch).
  3. SLUB Dresden: Kunstausstellung der Glauchaer Künstler. Abgerufen am 10. Februar 2022 (deutsch).