Fritz Krause (Ethnologe)

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Fritz Krause (* 23. April 1881 in Moritzburg; † 1. Juni 1963 in Leipzig) war ein deutscher Ethnologe.

Leben

Fritz Krause widmete sich nach dem Abitur einem Studium der Ethnologie an der Universität Leipzig, das er 1907 mit dem Erwerb des akademischen Grades eines Dr. phil. abschloss. Bereits während seiner Studienzeit erhielt er 1905 eine Assistentenstelle am Museum für Völkerkunde Leipzig. Krause, der 1908 an einer wissenschaftlichen Expedition nach Zentralbrasilien teilnahm, wurde 1912 zum Abteilungsleiter der Amerikanischen Abteilung am Museum für Völkerkunde Leipzig bestellt, bevor ihm 1927 die Leitung des Museums übertragen wurde.

Parallel dazu begann 1920 seine wissenschaftliche Laufbahn mit der Habilitation für Ethnologie an der Universität Leipzig. Dort wurde Krause im gleichen Jahr zum Privatdozenten an der Philologisch-Historischen Abteilung der Philosophischen Fakultät ernannt, bevor er 1925 mit einer außerplanmäßiger Professur betraut wurde, die er bis zu seiner Emeritierung 1945 ausfüllte. Krause, seit 1912 verheiratet mit Clara Frida geborene Sperling, Vater von drei Kindern, während der NS-Zeit überzeugter Parteigänger der NSDAP, verstarb 1963 82-jährig in Leipzig.

Wirken

Krause, 1929 Begründer der (Deutschen) Gesellschaft für Völkerkunde, entwickelte in den 1920er Jahren einen eigenständigen Ansatz in der Völkerkunde, die so genannte „ethnologischen Strukturlehre“. Darin betont Krause die strukturellen psychischen Eigenheiten einzelner Völker sowie die dynamische Wechselwirkung zwischen ihnen. Demnach können Völker durch äußere wie innere Faktoren eine höhere Kulturstufe ihrer Entwicklung erreichen, jedoch auch wieder auf eine tiefere Kulturstufe zurückgestuft werden. Krauses Bestreben war die Etablierung einer kulturwissenschaftlichen Ausrichtung in der Völkerkunde, die einseitige Theorien wie den Darwinismus oder den Diffusionismus überwinden sollte.

Publikationen

Weblinks