Fuchsmühle (Hilpoltstein)

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Fuchsmühle
Koordinaten: 49° 10′ 14″ N, 11° 9′ 33″ O
Höhe: 372 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)
Postleitzahl: 91161
Vorwahl: 09174
Die Fuchsmühle in der Landschaft

Die Fuchsmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Hilpoltstein im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).

Lage

Die Einöde liegt circa vier Kilometer südwestlich des Zentrums von Hilpoltstein im Tal der Oberen Roth am westlichen Rand des Waldgebietes „Am Pfaffensteig“.[1]

Geschichte

Die Fuchsmühle wurde als „Nusshackmühle“ erstmals 1350 erwähnt, als sie Konrad I. von Heideck erwarb.[2] Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg 1505 kam das Gebiet um Hilpoltstein und damit auch die Fuchsmühle zum neuen Territorium „Junge Pfalz“. 1542 verpfändete Pfalzgraf Ottheinrich sein Amt Hilpoltstein auf 36 Jahre an die Reichsstadt Nürnberg. Diese ließ 1544 ein Salbuch ihres Pfandbesitzes anfertigen. In ihm ist auch die Fuchsmühle erwähnt (die Familie Fuchs war eine weit verzweigte Müllerfamilie). Die Mühle gehörte nach wie vor zur Herrschaft Heideck und unterstand nur mit der hohen Gerichtsbarkeit dem Amt Hilpoltstein.[3] Auch in der Karte des Pflegamtes Hilpoltstein von 1604, der „Mappa Vogeliana“, ist die „Fuchsmuhl“ eingezeichnet; dort ist auch noch ihr alter Name „Nusbachmuhl“ erwähnt. Sie war damals in die Pfarrei Zell, später in die Pfarrei Hilpoltstein gepfarrt und bestand aus „1 He(rdstätte)“.[4] Das Mühlengebäude von heute wurde 1742 von dem Müller Aberham Wurm erbaut, wie eine Inschrift an der Fassade des Sandsteinquaderbaus mitteilt.

Fassadeninschrift „Soli deo gloria ...“ – Nur zur Ehre Gottes errichtet von Aberham Wurm 1742

Im neuen Königreich Bayern (1806) wurde die Fuchsmühle dem Steuerdistrikt Hilpoltstein zugeordnet. Als mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Ruralgemeinde Hofstetten entstand, umfasste diese neben Hofstetten selber das Dorf Marquardholz, die – später abgegangene – Einöde Schrötzenhof, die Fuchsmühle sowie die Schweizermühle.[5]

1860 wurde der Mahlbetrieb eingestellt.[6] 1862 erwarb die Familie Fleischmann die ehemalige Mühle und betrieb auf dem Anwesen Landwirtschaft; 1875 standen hier an Großvieh drei Pferde und acht Stück Rindvieh.[7]

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Hofstetten im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Stadt Hilpoltstein eingegliedert.[8]

Der Fuchsmühlweiher wurde bis weit in die 1950er Jahre von Erholungsuchenden aus dem Raum Nürnberg aufgesucht und als Badeweiher genutzt. 1952 wurde im Erdgeschoss des Mühlengebäudes eine Gaststätte eingerichtet, die nach 15-jähriger Pause 1997 wiedereröffnet wurde.[9]

Einwohnerentwicklung

  • 1818: 12 (zwei „Feuerstellen“ = Herdstätten/Anwesen; eine Familie)[10]
  • 1836: 12 (ein Anwesen)[11]
  • 1867: 13 (drei Gebäude)[12]
  • 1875: 15 (acht Gebäude)[13]
  • 1904: 11 (ein Wohngebäude)[14]
  • 1937: 06 (nur Katholiken)[15]
  • 1950: 14 (ein Anwesen)[16]
  • 1961: 08 (ein Wohngebäude)[17]
  • 1973: 04[18]
  • 1978: 04[19]
  • 1987: 02 (zwei Wohngebäude, zwei Wohnungen)[20]
Kapelle der Fuchsmühle

Mühlenkapelle

Die Kapelle stammt wie das Mühlengebäude aus dem 18. Jahrhundert. Das Altarbild soll eine Kopie des Gnadenbildes der Marienwallfahrtskirche Linden bei Greding sein, das wiederum einem Cranachgemälde nachempfunden ist.[21]

Baudenkmäler

Das Mühlengebäude und die Kapelle gelten als Baudenkmäler.

Verkehr

Die Mühle ist von Unterrödel aus über einen Anliegerweg zu erreichen.

Literatur

  • Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4 (Digitalisat).
  • Wo’s immer noch klappert: Mühlen entlang der Roth (4. Teil). In: Heimatblätter für Hilpoltstein, Allersberg, Greding, Heideck und Thalmässing, 46 (2006), Nr. 12

Weblinks

Commons: Fuchsmühle (Hilpoltstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Fuchsmühle im BayernAtlas
  2. Wo’s immer noch klappert..., S. 3
  3. Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner. In: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861), S. 216
  4. Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen pfalz-neuburgischer Ämter (1598-1604), Teil 18: Pflegamt Hilpoltstein, S. 26, siehe [1]
  5. Wiessner, S. 253
  6. Wo’s immer noch klappert..., S. 3
  7. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 889
  8. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 483 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Informationsblatt an der Mühle
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 27
  11. Th. D. Popp: Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner 1836, S. 165
  12. J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 713
  13. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Sp. 889
  14. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1219
  15. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band: Eichstätt 1937, S. 507
  16. Wiessner, S. 253
  17. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 795
  18. Wiessner, S. 253
  19. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 1. Mai 1978, München 1978, S. 166
  20. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 348
  21. Gemeinsam unterwegs. Kirchen und Pfarreien im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach, Schwabach/Roth o. J. [2000], S. 105