Furness-Algorithmus

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Der Furness-Algorithmus ist ein von K. P. Furness entwickeltes iteratives Optimierungsverfahren zur Lösung konvexer Optimierungsprobleme mit Minimierung der Entropie.[1]

Verkehrsplanung

In der Verkehrsplanung wird der Furness-Algorithmus zur Umlegung von Verkehrsstrom-Matrizen mit unelastischen Randsummenbedingungen benutzt. In diesen Matrizen sind das Quellverkehrsaufkommen , das Zielverkehrsaufkommen und das Gesamtverkehrsaufkommen der einzelnen Verkehrsmodi bekannt.

Grundmodell der Zielwahl

Nach dem Grundmodell der Zielwahl wird die Verkehrsmenge von nach mit dem Modus berechnet sich hierbei aus der Multiplikation der Bewertungsfunktion mit den Faktoren für , und .

Das Quellverkehrsaufkommen von ausgehend sei definiert als

Das Zielverkehrsaufkommen nach gehend sei definiert als

Das Verkehrsaufkommen eines Verkehrsmodus sei definiert als

Furness-Algorithmus

Die Faktoren , und werden iterativ mit dem Furness-Algorithmus berechnet:

Zu Beginn werden alle Faktoren auf 1 gesetzt.

Anschließend wird der Quellverkehrsfaktor wie folgt berechnet:

Dieser Faktor wird zur Berechnung des Zielverkehrsfaktor benutzt:

Im dritten Schritt werden diese beiden Faktoren zur Berechnung des Modusfaktors benutzt:

Diese Faktoren werden anschließend für den nächsten Iterationsschritt verwendet.

Beispiel

Anmerkung: Der Einfachheit halber wird nur ein Modus berechnet.

Gegeben sei folgende Quelle-Ziel-Matrix:

und folgende Bewertungsmatrix:

Im ersten Schritt berechne man nun und :

Im zweiten Schritt berechne man nun und :

Aus diesen Faktoren berechne man nun die erste Aufteilung der Verkehrsströme nach folgendem Muster:

Nach dem ersten Schritt werden die Randsummen der Zielseite bereits sehr genau eingehalten. Die Randsummen der Quellseite weichen jedoch noch deutlich von den Vorgaben der Quelle-Ziel-Matrix ab. Nach einem weiteren Schritt wird diese jedoch schon deutlich genauer eingehalten:

mit , und , sowie , und .

Einzelnachweise