Futtsack

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Futtsack ist ein Wort aus der Bergmannssprache, insbesondere im Ruhrgebiet und am Niederrhein in Redewendungen gebräuchlich.

Grubenpferd mit Futtersack, stilisiert
Grubenpferd (Bergbaumuseum)

Redewendung

„Da is Futtsack dran“ oder „Da hasse aber wieder ma Futtsack“ wird umgangssprachlich benutzt, wenn etwas „schiefgelaufen“ ist, wenn der PC nicht hochfährt oder wenn das Auto nicht anspringt.

Grubenpferde

Abgeleitet wird die Redewendung aus der Zeit, da im Bergbau noch Grubenpferde im Einsatz waren. Wenn Unruhe oder Probleme im Schacht auftraten, bekamen die Grubenpferde zur Beruhigung den „Futtersack“, daraus wurde verkürzt „Futtsack“ – später allgemein übertragen auf knifflige Situationen.[1] Als letztes Grubenpferd im Ruhrbergbau verließ der Schimmel-Wallach Seppel die Bochumer Zeche Lothringen im September 1966. Seppel erhielt sein Gnadenbrot auf einem Hof in Lüdinghausen.[2]

Obwohl die Redewendungen um „Futtsack“ vielen Leuten im Ruhrgebiet geläufig sind, ist die Ableitung aus der Zeit der Grubenpferde meist nur noch älteren Bergleuten oder deren Familienangehörigen bekannt.[3]

Einzelnachweise

  1. Rheinhausener Bergbaubegriffe. Archiviert vom Original am 2. Januar 2011; abgerufen am 1. Januar 2013.
  2. Ulrike Gilhaus: Kumpel auf vier Beinen - Grubenpferde im Ruhrbergbau. "Seppel" war das letzte Grubenpferd. LWL-Industriemuseum, abgerufen am 1. Januar 2013.
  3. Mitmachwörterbuch des LVR, Stichwort Futtsack. Abgerufen am 1. Januar 2013.