Güiria

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Güiria
Koordinaten: 10° 35′ N, 62° 18′ W
Karte: Sucre
marker
Güiria
Güiria auf der Karte von Sucre
Basisdaten
Staat Venezuela
Bundesstaat Sucre
Stadtgründung 1767
Einwohner 40.000 (2001)
Detaildaten
Höhe 10 m
Gewässer Golf von Paria
Postleitzahl 6161
Vorwahl +58 294
Stadtvorsitz Ander Charles (PSUV)
Fischereihafen
Fischereihafen

Güiria ist eine Stadt in Venezuela. Es ist die Hauptstadt der Gemeinde Valdez im venezolanischen Bundesstaat Sucre.

Lage

Güiria liegt auf der langgestreckten Halbinsel Paria im Nordosten Venezuelas, genauer an deren Südküste am Golf von Paria. Die nächstgrößere Stadt Carúpano liegt etwa 100 km weiter westlich an der Nordküste Venezuelas. Die dem Nachbarland Trinidad und Tobago vorgelagerten Bocas Islands liegen etwa 70 km östlich von Güiria in der Venezuela und Trinidad trennenden Meerenge Bocas del Dragón.

Geschichte

Güiria wurde 1767 gegründet. Der Name stammt aus einer Indiosprache und bedeutet „Anakonda“.[1] Im Rahmen der Errichtung der Zweiten Republik wurde Güiria im Januar 1813 von Santiago Mariño eingenommen, der mit einem 45-köpfigen Kommando, zu dem auch José Francisco Bermúdez und Manuel Piar gehörten, von Chacachacare aus nach Venezuela übergesetzt hatte.[2] Durch Zulauf von Seiten Einheimischer vergrößerte sich Mariños Heer auf 5000 Mann, mit denen er aufs Festland übersetzte und Maturín einnahm.

Wirtschaft und Verkehr

Güiria ist die drittgrößte Stadt des Bundesstaates Sucre und das Wirtschaftszentrum der Halbinsel Paria. Im industriellen Sektor dominiert die Erdgasgewinnung durch Petróleos de Venezuela, durch die Sucre sowie die umliegenden Bundesstaaten Anzoátegui, Monagas und Nueva Esparta mit Erdgas versorgt werden. Der Agrarsektor ist mit Viehzucht, Fischfang und dem Anbau von Kakao, Kokosnüssen und Tabak ebenfalls bedeutend.

Güiria verfügt über einen Flughafen, den 2000 eingeweihten Aeropuerto Almirante Cristóbal Colón (IATA-Code GUI), der zeitweise von Avensa und Avior Airlines angeflogen wurde. Über die Landstraße Troncal 9 ist Güria an Carúpano angebunden; es gibt Fernbusverbindungen nach Caracas. Eine Fährverbindung nach Chaguaramas in Nordwesttrinidad wurde 2014 auf Grund der desolaten Wirtschaftslage in Venezuela eingestellt.[3]

Kultur und Einrichtungen

Wegen der räumlichen Nähe zu Trinidad und Tobago gibt es in Güiria einige kulturelle Besonderheiten, die der Kultur des Nachbarlandes entlehnt wurden. So feiert Güiria im Februar statt im März Karneval, und es treten dabei Steelbands auf. Außerdem entstammen Gerichte wie Kalalu (Callaloo), Sauz (Pig foot souse) und Pelau der trinidadischen Küche.

Persönlichkeiten

  • Luis Piñerúa Ordaz (1924–2001), Innen- und Justizminister
  • Luis Estaba (* 1938), Boxer
  • César Farías (* 1973), Fußballtrainer
  • Ezequiel Carrera (* 1987), Baseballspieler

Einzelnachweise

  1. Volker Alsen: Venezuela. 8. Auflage. Reise Know-How, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-8317-1790-3, S. 287.
  2. Lionel Mordaunt Fraser: History of Trinidad, Vol. I: From 1781 to 1813. Government Printing Office, Port of Spain 1891, S. 362.
  3. Pier1TT.com: Suspension of Guiria, Venezuela Operations (Memento vom 16. Januar 2017 im Internet Archive)