Günther & Kleinmond

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Die Günther & Kleinmond GmbH ist eine ehemalige Frankfurter Präzisions-Werkzeugfabrik, vormals Frankfurt-Rödelheim, Eschborner Landstraße 112.

Geschichte

1890 begann der Unternehmer Ludwig Günther im Frankfurter Stadtteil Nordend, Sandweg 104 mit der Fertigung von Spiralbohrern.[1] Bereits 1891 erfolgte der Umzug von Günther & Co. Präzisionswerkzeuge in den Stadtteil Bockenheim, Adalbertstraße 7 (ISG Frankfurt am Main).

Fast zeitgleich wurde 1895 in der Adalbertstraße 11 eine weitere Firma namens Frankfurter Präzisions-Werkzeug-Fabrik Günther & Kleinmond GmbH gegründet. Letztere kaufte kurzzeitig später der Möbelfabrikant Heinrich Langenbach, Frankfurt-Westend, Schumannstraße 4. Damit endeten fortan die unternehmerischen sowie kapitalmäßigen Verbindungen zur Firma Günther & Co. Präzisionswerkzeuge.[2] Das ISG Frankfurt bewahrt noch Geschäftsunterlagen der Firma Günther & Kleinmond GmbH von 1917 mit Geschäftssitz in der Mainzer Landstraße 193 auf.

1938 wurde der jüdische Eigentümer Heinrich Langenbach im Verlauf der Arisierung zum Verkauf seiner Firma Präzisionswerkzeuge Günther & Kleinmond GmbH gezwungen. Neuer Eigentümer wurde die R. Stock & Co., Spiralbohrer-, Werkzeug- und Maschinenfabrik AG., Berlin.[3] Zu den neuen Geschäftsführern wurden Generaldirektor Peter Speck (Vorstandsvorsitzender der Stock A.G.) und der langjährige Prokurist der alten Firma Direktor Georg Kappus, Oberursel a. T. bestimmt.[4]

Um 1942/43 wurden auf dem Firmenlager in der Eschborner Landstraße 112 Baracken errichtet, in denen die im Werk eingesetzten Zwangsarbeiter untergebracht waren. Für den Winter 1942 ist die Unterbringung französischer und für das Jahr 1942 auch die Unterbringung russischer Fremdarbeiter belegt.[5]

1951/52 war der Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Werkes in Frankfurt-Rödelheim, Eschborner Landstraße 112 abgeschlossen. Das Werk beschäftigte nun wieder rund 750 Mitarbeiter. Großaktionär der in Frankfurt/Main bzw. Berlin börsennotierten AG war die Elikraft Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG in Berlin.

1956 erwarb der US-amerikanische Wettbewerber Union Twist Drill Co., der größte amerikanische Werkzeughersteller aus Athol, Massachusetts, USA, 94 % der Stock-Aktien von der Elikraft Berlin.

1968, nur zwölf Jahre nach ihrem Aktienkauf, verkauften die US-Amerikaner UTD ihr Aktienpaket an Stock-Aktien weiter an die Fritz Werner Verwaltungs-GmbH Berlin, die sich selbst nach vollzogenem Kauf wieder in R. Stock AG umbenannte.

1969 erfolgte die komplette Verlegung der Betriebsstätte der Frankfurter Präzisions-Werkzeugfabrik Günther & Kleinmond von Frankfurt-Rödelheim, Eschborner Landstraße 112 in das ehemalige Werk der Fritz Werner Werkzeugmaschinen GmbH Berlin. Auf den traditionellen Firmenname Günther & Kleinmond wurde verzichtet. Er war damit untergegangen und die Fabrik wurde integrierter Teilbereich der Robert Stock AG Berlin, der heute noch ein führender Hersteller von Bohrern, Fräs- und Reibwerkzeugen ist und noch immer in Berlin, Marienfelde, Lengeder Str. 29–35 produziert.

Der Katalog der Deutschen Nationalbibliothek[6] verzeichnet unter ihrem Datensatz (GND 2050976-5), dass die Firma ILIX-Präzisionswerkzeuge-GmbH Kriftel, teilweise die Geschäftsaktivitäten der vormaligen Firma Günther und Kleinmond (Frankfurt, Main) weiter fortführt. Ausdrücklich verweist die Firma ILIX-Präzisionswerkzeuge-GmbH dabei auf ihrer aktuellen Homepage auf ihre historische Abstammung von der Frankfurter Günther und Kleinmond, hatte diese doch mit der Fertigung von Werkzeugen aus dem neuartigen Werkstoff Schnellarbeitsstahl begonnen und im Jahr 1918 den Markennamen ILIX ins Leben gerufen, bzw. schützen lassen.[7]

Literatur

  • Frankfurter Präzisions-Werkzeuge-Fabrik Günther & Kleinmond GmbH (Katalog Ausgabe 529). Frankfurt 1949/50

Weblinks

Commons: Günther & Kleinmond – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise