Günther Tölg
Günther Tölg (* 5. Dezember 1929 in Mainz, eigentlich Wilhelm Günther Tölg) ist ein deutscher Chemiker, der vor allem in der Analytischen Chemie und der Ultraspurenanalytik geforscht hat. Tölg war Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung und unter anderem Direktor des Instituts für Spektrochemie und Angewandte Spektroskopie an der Universität Dortmund, dem heutigen Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften.
Leben
Tölg baute ab 1967 beim damals neu gegründeten „Institut für Reinstoff-Forschung“ in Stuttgart die Analytische Chemie auf. Im Jahr 1970 wurde er zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft auf einen Direktorenposten am MPI für Metallforschung ebenfalls in Stuttgart berufen. Im Jahr 1981 übernahm er zugleich eine Professur an der Universität Dortmund, die mit der Leitung des „Instituts für Spektroskopie und Angewandte Spektroskopie“ verbunden war. Am MPI für Metallforschung war er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1994 Direktor.
Wissenschaftliche Arbeiten
Tölg hat rund 300 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht und mehrere Patente angemeldet. Besondere Forschungsschwerpunkte bildeten die Ultramikroanalyse von Elementen und die analytische Charakterisierung von Reinstmetallen, Halbleitern und Hochtemperaturkeramiken. Tölg entwickelte Verfahren zur besseren Bestimmung von Elementgehalten in verschiedenen Matrices. Dabei arbeitete er mit Werkstoffwissenschaftlern, Medizinern und Umweltforschern zusammen. Besonders interessiert hat ihn außerdem die Erforschung der Ursachen systematischer Fehler in der Analytik und ihre Minimierung. Nach der politischen Wende im Jahr 1989 förderte er erfolgreich die Analytische Chemie in den neuen Ländern – eine Arbeitsgruppe der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR wurde seinem Dortmunder Institut angegliedert. Der chemische Analytiker Karlheinz Ballschmiter war sein Doktorand.[1]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- (mit Rainer P. H. Garten): Große Angst vor kleinen Mengen – die Bedeutung der Analytischen Chemie in der modernen Industriegesellschaft am Beispiel der Spurenanalytik der Elemente. In: Angewandte Chemie. 97, 1985, S. 439–448, doi:10.1002/ange.19850970604.
- (mit Irmgard Lorenz): Quecksilber – ein Problemelement für den Menschen? In: Chemie in unserer Zeit. 11, 1977, S. 150–156, doi:10.1002/ciuz.19770110504.
- Spurenanalyse der Elemente – Zahlenlotto oder exakte Wissenschaft?, in: Die Naturwissenschaften 63, 99–110 (1976). (im Druck hier als Günter Tölg)
Preise und Auszeichnungen (Auswahl)
- 1980 Fritz-Pregl-Medaille[2]
- 1982 Fresenius-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker
- 1993 Ehrendoktorwürde der Universität Hohenheim
- 1997 Bundesverdienstkreuz am Bande
Weblinks
- Literatur von und über Günther Tölg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Meldung über das Bundesverdienstkreuz am Bande
- Seite mit den Direktoren des MPI für Metallforschung
Einzelnachweise
- ↑ To Professor Dr. Karlheinz Ballschmiter on his 60th birthday, doi:10.1007/s002160050561
- ↑ Fritz-Pregl-Medaille
Personendaten | |
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NAME | Tölg, Günther |
ALTERNATIVNAMEN | Tölg, Wilhelm Günther (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Chemiker |
GEBURTSDATUM | 5. Dezember 1929 |
GEBURTSORT | Mainz |