GIADS
GIADS – steht für German Improved Air Defence System und ist das Air Command and Control System (ACC System / AC2 - System) des Einsatzführungsdienstes der deutschen Luftwaffe (EinsFüDstLw).
Definition
Zur Luftraumüberwachung, der Führung von Luftoperationen und mit dem Ziel der Erfüllung des militärischen Einsatzauftrags wird GIADS als vollwertiges Gefechtsführungssystem (GefFüSys, auch Führungs- und Waffeneinsatzsystem der Luftwaffe - FüWES Lw) des EinsFüDstLw in den stationären Control and Reporting Centre (CRC) und im Deployable CRC (DCRC) durch die Luftwaffe der Bundeswehr operationell genutzt.
Geschichte
Bis zum Jahre 2000 wurde im EinsFüDstLw das ACC System ARKONA als Standard-FüWES genutzt. Danach erfolgte schrittweise dessen Ablösung durch das Nachfolgesystem GIADS. Im Juli 2000 ging mit GIADS l in Schönewalde das erste GIADS CRC in operationelle Nutzung. Seit dieser Zeit wurde GIADS fortgeschrieben, weiterentwickelt und verbessert. Seit Ende 2010 ist nunmehr GIADS lll im Einsatz.
Ausblick
Das RefFüSys GIADS III soll vom gemeinsamen NATO-Projekt Air Command and Control System (ACCS) abgelöst werden.
Funktionalität
- Parallelverarbeitung von Radardaten von bis zu 50 verschiedenen zivilen und militärischen Sensoren
- Korrelation ziviler Flugplandaten
- Erstellung einer identifizierten Luftlage
- Führung militärischer Luftfahrzeuge und Flugabwehrraketenverbände
- Data Recording und Replay Funktion
- bis zu 12.000 Plots, 3.000 System-Tracks und 1.000 Systemflugpläne
- Mode-S-Fähigkeit
Einige Verbesserungen im direkten Vergleich zu ARKONA:
- Automatische Auswahl des jeweils besten Sensors durch Multi-Sensor-Tracking
- deutlich verbesserte Jägerleitfunktion
- NATO-Link-16-Befähigung (vorerst über Beistelllösung)
- bessere Unterstützung (z. B. Luftnotfälle, Luftraumverletzungen kritische Flugobjekte)
- Datenaustausch im Verbund mit bis zu 24 externen ACC-Systemen
- Erhöhung IT-Sicherheit
Nutzungsleitung
Das Kommando Unterstützungsverbände Luftwaffe ist für die GIADS-Nutzungsleitung verantwortlich. Dort erfolgten auch Obsoleszenzmanagement, Konfigurationskontrolle und Beauftragung Softwarepflege/Softwareänderung (SWPÄ).
Siehe auch
Quellenangaben
- 50 Jahre EinsFüDstLw 1960 – 2010, L. Fölbach 2001, www.foelbach.de
- Mil. Studienglossar, Bundessprachenamt 50354, aktuelle Ausgabe