Gamspleisspitze

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Gamspleisspitze, Gemspleisspitze, Paraid Naira
Zoom auf Gemsbleis.jpg

Gemspleisspitze von Südosten, aus dem hinteren Fimbertal

Höhe 3014 m ü. A.
3015 m ü. M.
Lage Paznaun, Nordtirol und Unterengadin, Graubünden
Gebirge Larainkamm der Silvretta
Dominanz 3,85 km → Nördliches Fluchthorn
Schartenhöhe 327 m ↓ Ritzenjoch
Koordinaten, (CH) 46° 55′ 54″ N, 10° 14′ 30″ O (813416 / 201651)Koordinaten: 46° 55′ 54″ N, 10° 14′ 30″ O; CH1903: 813416 / 201651
Gamspleisspitze (Alpen)
Erstbesteigung Johann Coaz, 13. Juli 1849[1]
Besonderheiten Paraid Naira i. e. S. 2889 m

Die Gamspleisspitze, auch Gemspleisspitze, rätoromanisch im Idiom Vallader

Paraid Naira

(schwarze Wand), ist ein 3015 m hoher Gipfel in der Silvrettagruppe der Zentralen Ostalpen.

Nach der amtlichen Landeskarte der Schweiz ist Gemspleisspitze der Name des Hauptgipfels,[2] Paraid Naira im eigentlichen Sinne derjenige des südlich liegenden 2889 m hohen Nebengipfels.[3]

Lage und Landschaft

Der Gipfel befindet sich zwischen Nordtiroler Paznaun und Graubündner Unterengadin. Er liegt im Kamm des Fluchthornes (3398 m, südlich), dem Larainkamm der Ostsilvretta, der das Fimbatal (Val Fenga) vom westlicheren Lareintal trennt, also auf der österreichischen Seite der Silvretta. Das obere Fimbatal gehört von alters her zum Engadin, daher bildet der Gipfel die Grenze von Ischgl, Bezirk Landeck von Tirol und Valsot, Kreis Ramosch des Kantons Graubünden, und die österreichisch-schweizerische Staatsgrenze.

Der Gipfel ist eine wohlgestalte Felspyramide.

Südlich trennt der Gamspleissattel (2730 m) den Berg vom Hohen Kogel (2817 m). Nördlich läuft der gezackte Grat über die Bidnerscharte (2733 m) zur Bidnerspitze (2871 m).

Geschichte und Erschließung

Der Name steht zur Gams und dem alten Wort Bleise ‚Steilhang‘ oder ‚Grashang‘, das hier in der Gegend häufig ist. Ältere Schreibungen sind Gemsbleis-Spitze oder Gemsblaisspitz (m).[4] Paraid ist bündnerromanisch ‚Mauer, Wand‘, naira heißt ‚schwarz‘.[5]

Der Berg wurde schon 13. Juli 1849 von Johann Wilhelm Coaz, einem Schweizer Forstingenieur und Gebirgstopografen, im Rahmen der Vermessungen für die Dufourkarte erstbestiegen.[1]

Bestiegen wird der Berg meist vom Ritzenjoch (Fuorcla Larein, 2686 m) südlich des Hohen Kogels und den Lareingrat entlang. Talorte sind Ischgl und Mathon (Lareintal), und insbesondere die Heidelberger Hütte im Fimbertal.[6]

Einzelnachweise

  1. a b Gottlieb Studer: Über Eis und Schnee, Band 3, Bern 1899, S. 397 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Der Gipfel ist präzise etwa 1 Meter nördlich der Grenze verortet, swisstopo führt ihn daher unter «(AUT)»
  3. In der Österreichischen Karte (AMAP/Geonam) ist er als „Gamspleisspitze (Paraid Naira)“ sic verortet: Gamspleisspitze (Paraid Naira), Details, austrianmap.at.
  4. Paraid Naira, f GR/A mon, auf Glossarium Helvetiae Historicom online.
  5. Günther Flaig, Walther Flaig: Alpenvereinsführer Ostalpen: Silvretta alpin, Bergverlag Rother, 1996, ISBN 978-3-7633-1097-5, S. 11.
  6. Tourenbericht: Paraid Naira/Gemspleisspitze, Abenteurer auf hikr.org, 7. Mai 2014.