Gartenstadt Plaue
Die Gartenstadt Plaue ist eine Siedlung im Stadtteil Plaue in Brandenburg an der Havel in Brandenburg. Die Wohnsiedlung liegt etwa 500 Meter nördlich der Stadt Plaue. Die Gartenstadt Plaue steht unter Denkmalschutz.[1]
Die Siedlung
Die Bewegung, Gartenstädte zu bauen, entstand zu Ende des 19. Jahrhunderts in England. Auslöser waren die Stadtteile mit hohen Einwohnerzahlen und schlechten hygienischen Zuständen in dieser Zeit. Aus diesen Gründen plante der Architekt Paul Schmitthenner ab 1914 die Gartenstadt Staaken und ab 1916 die Gartenstadt Plaue. Der Bauherr war die Baugenossenschaft Plaue. Laut Denkmaleintrag umfasst die Gartenstadt Plaue folgende Häuser: Lewaldstraße 1, 2a-23, 23,a, 24, 25, 25b, 26–44, 46, 48, 50, Bredowstraße 1–2, Querstraße I 1–16, Querstraße II 1–20, 22, 24, Scheidtstraße 1–47, Triftstraße 1–16, Waldstraße 1–22 und Wasserwerkstraße 1–10.
Die Größe der Gartenstadt richtet sich nach dem Gelände. Sie steht auf einem etwas erhöhten Gelände innerhalb einer Wiesenlandschaft. Die Wiesen wurden häufig überschwemmt, eine Ausdehnung war daher nicht möglich. Schon vorhandene Wege mit ihren Bäumen blieben beim Bau erhalten, weiter Wege wurden so angelegt, dass die Grundstücke etwa gleich groß ausfielen. Die Hauptstraße der Siedlung bildet die Lewaldstraße, in der Mitte der Straße fehlen auf der Nordseite die Bäume. Hier hat die Straße den Charakter eines angerähnlichen Platzes. Die Scheidstraße im Osten der Siedlung ist nur einseitig bebaut, sie sollte laut Schneidhenner eine „bewohnte Stadtmauer“ bilden. Die Straßen von der Scheidstraße zur Lewaldstraße, Querstraße I und Querstraße II, haben in der Mitte der Straße Häuser. Die ehemalige isolierte Lage ist heute durch eine Bebauung im Süden und im Norden des Wohnsiedlung aufgehoben. Auch sind die Toreinfahrten, der Kinderspielplatz und der Ring um die Siedlung verschwunden. Trotz Veränderungen durch Renovierungen und Bau von Garagen auf den Grundstücken, vor allem in den 1980er Jahren, ist der Charakter der Siedlung erhalten geblieben. An der nordwestlichen Seite des Platzes an der Lewaldstraße befinden sich ein Findling mit einer Inschrift auf einer Metallplatte zum 100-jährigen Jubiläum der Siedlung.
Die Häuser sind eingeschossige, traufständige Häuser und verputzt. An den Enden der Zeilen ist in der Regel das Dach abgewalmt. Ansonsten haben die Satteldacher Fledermausgauben. Die Fassaden zur Straße sind geprägt durch Dreiecksgiebel, teilweise haben die Fassaden auch risalitähnliche Flächen. Im Standard hat ein Haus auf der Straßenseite eine Stube und auf der Rückseite eine Wohnküche. Im Anbau auf der Hofseite befindet sich ein Bad, eine Toilette, eine Waschküche ein Vorratsraum und ein Stall. Im Dachgeschoss befinden sich die Schlafräume. Es gibt Variationen der Häuser durch seitliche Erweiterungen.
Literatur
- Paul Schmitthenner: Die Siedlung Plaue bei Brandenburg a. H. In: Wasmuths Monatshefte für Baukunst, Jg. 4, 1919/1920, S. 161–173 (Digitalisat auf digital.zlb.de, abgerufen am 12. Mai 2022).
- Marie-Luise Buchinger (Bearbeiterin): Stadt Brandenburg an der Havel (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Denkmale in Brandenburg, Band 1.2.), Wernersche Verlagsanstalt, Worms 1995, ISBN 3-88462-115-7, Seite 265–268.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09145347 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Koordinaten: 52° 24′ 55,9″ N, 12° 24′ 56,3″ O