Gatt
Gatt, Gat und die Verkleinerungsform Gatchen bezeichnen in der Seemannssprache eine Öffnung oder ein Loch.[1]
Reffgatchen sind in das Segel eingenähte Ösen, durch die Reff-Leinen geführt werden; Speigatten dienen dem Ablaufen von Gischt durch die Bordwand. Zudem bezeichnet Gatt in Schiffen auch einen Raum, der der Aufbewahrung von Material, Tauwerk und anderem dient, z. B. als Kabelgatt oder als enges Hellegat[2] tief im Schiffsinneren.
Gatt ist ferner mit der Bedeutung Hinterteil[3] eine andere Bezeichnung für das Heck von Schiffen, die je nach Heckform in Rundgatter, Spitzgatter oder Plattgatter unterschieden werden.
Das Wort Gat bezeichnet weiterhin eine Stromrinne, in der das Süßwasser meerwärts fließt. Bei der Meerenge Kattegat stammt die Verwendung aus der niederländischen Bezeichnung für ein Katzenloch.
Siehe auch
Literatur
- Kluge, Friedrich: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. de Gruyter, (20. Aufl.), Berlin 1975, ISBN 3-11-005709-3
- Schult, Joachim: Segler-Lexikon. Delius Klasing, (9. Aufl.), Bielefeld 1994, ISBN 3-87412-103-8
Einzelnachweise
- ↑ lt. Kluge, S. 235, von zunächst asächs. und mnd. Gat: „Tor, Tür, Öffnung“, „Loch“
- ↑ lt. Schult, S. 177, Stichwort Hellegat, ein „Höllenloch“, vermutlich jedoch lediglich eine Helle: „Höhle“; vgl. Krünitz, Stichwort Helle. Dort auch: „Auf den Schiffen ist das Hell, oder Hel, Fr. Fosse au lion, ein Behältniß unter dem Verdecke am Vordertheile, wo allerhand Tau= und Segelwerk, Kloben, Rollen, und andere zur Ausrüstung des Schiffes gehörige Bedürfnisse, verwahret werden, und wo der Hoch=Bothsmann (Contre-maître) sein Lager hat. Derjenige Matrose, welcher die Aufsicht darüber hat, wird daher der Hellbewahrer, Fr. Gardien de la fosse au lion, genannt. Dieses Hell befindet sich gemeiniglich neben dem Kabelgatt.“
- ↑ Kluge, S. 235, Stichwort Gat