Kardschali
Kardschali (Кърджали)
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Basisdaten | ||||||
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Staat: | Bulgarien | |||||
Oblast: | Kardschali | |||||
Einwohner: | 43.031 (31. Dezember 2016) | |||||
Koordinaten: | 41° 39′ N, 25° 22′ O | |||||
Höhe: | 275 m | |||||
Postleitzahl: | 6600 | |||||
Telefonvorwahl: | (+359) 0361 | |||||
Kfz-Kennzeichen: | K | |||||
Verwaltung (Stand: seit 2003) | ||||||
Bürgermeister: | Hasan Asis Ismail | |||||
Regierende Partei: | Dwischenie sa Prawa i Swobodi | |||||
Website: | www.kardjali.bg |
Kardschali [ˈkɤrdʒɐli] (bulgarisch Кърджали, türkisch Kırcaali) ist eine Stadt mit ca. 43.000 Einwohnern im Süden Bulgariens. Sie ist das Verwaltungszentrum einer Gemeinde und der Oblast Kardschali. Die Stadt wird überwiegend von türkischen Bulgaren bewohnt.[1]
Lage
Kardschali liegt in den östlichen Rhodopen, 259 km südöstlich von Sofia und 90 km südlich von Plowdiw.
In der Stadt gibt es ein großes historisches Museum mit 4000 Exponaten, 179 archäologischen Objekten (davon 19 prähistorische, 122 antike und 37 aus dem Mittelalter), ein Musikalisches Theater und ein Puppentheater.
Nahe der Stadt liegt die Talsperre Kardschali, durch die die Arda zu einem Stausee aufgestaut wird. Vor kurzem wurden Flussbarsche aus dem Owtschariza-Stausee ausgesetzt. Vor 30 Jahren wurden bereits 45.000 Karpfen ausgesetzt.
In der Nähe liegt die Stadt Momtschilgrad (bulg.: Момчилград). Bis zur Stadt Chaskowo sind es 50 km.
Geschichte
Die Stadt wurde schon in der Antike besiedelt. Die ersten Spuren in der mehr als 3000-jährigen Geschichte hinterließen die Thraker, als sie diese Gegend besiedelten. Aus dieser Zeit und nicht weit von Kardschali entfernt steht Perperikon, eine der bedeutendsten Kultstätten der Antike. Auch nach der Christianisierung der Region blieb Perperikon ein wichtiges religiöses Zentrum.
Nach den Thrakern folgten die Hellenen, Perser, Byzantiner, Slawen, Bulgaren, Kreuzritter und Osmanen. Im Mittelalter wurde Kardschali Zentrum der Provinz Achridos. Im Kloster Sweti Joan Prodrom befand sich das Zentrum einer der größten christlich-orthodoxen Eparchien des Mittelalters. Unweit von Kardschali (ca. 6 km) befindet sich die Festung Wischegrad, in deren Nähe 1206 Heinrich von Flandern zum Lateinischen Kaiser gekrönt wurde.
1362 wurde die Region durch die Osmanen erobert; dabei wurden alle großen Festungen der Region niedergebrannt und zerstört. Während der osmanischen Zeit wurde die Stadt neu aufgebaut und bekam den Namen Kırcaali.
Die Stadt ist seit 2009 Namensgeber für den Kardzhali Point, eine Landspitze der Livingston-Insel in der Antarktis.
Städtepartnerschaften
Kardschali unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:
- East Staffordshire, Vereinigtes Königreich
- Elkhart, Vereinigte Staaten
- Komotini, Griechenland
- Philippi, Griechenland
- Soufli, Griechenland
- Tekirdağ, Türkei
- Gaziosmanpaşa, Türkei
- Wladimir, Russland[2]
Schulen in Kardschali
- Filiale der Universität Plowdiw
- Fremdsprachengymnasium „Christo Botew“
Söhne und Töchter der Stadt
- Talât Pascha (1874–1921), osmanischer Beamter und Politiker
- Tahsin Özgüç (1916–2005), türkischer Archäologe
- Iwo Papasow (* 1952), bulgarischer Musiker
- Huben Tscherkelow (* 1970), bulgarischer Maler
- Şenol Can (* 1983), türkischer Fußballspieler
- Taner Sağır (* 1985), türkischer Gewichtheber
- Eliza Kostowa (* 1990), Tennisspielerin
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Population by Districts and Ethnic Group as of 1.03.2001. Abgerufen am 8. Februar 2019.
- ↑ Wladimir: Sister Cities (Memento vom 2. Oktober 2012 im Internet Archive)