Generalgouverneur von Australien

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Dienstflagge des Generalgouverneurs

Australien teilt sich mit den anderen sogenannten Commonwealth Realms (Commonwealth-Königreichen), unter ihnen auch das Vereinigte Königreich, in Personalunion ein Staatsoberhaupt. In seiner Funktion als König von Australien wird Charles III. in Australien vom Generalgouverneur (engl.: governor-general) vertreten.

Geschichte

Der Generalgouverneur wird seit 1929 vom Premierminister vorgeschlagen und vom Monarchen ernannt, wobei seit 1965 nur noch Australier vorgeschlagen und ernannt wurden. Derzeitiger Amtsinhaber ist David Hurley.

Der Generalgouverneur ist die höchste Kraft der Exekutive. Er ist Präsident des Federal Executive Council und oberster Kommandant der australischen Streitkräfte. Zu seinen Aufgaben gehört z. B. die Ernennung von Ministern, Richtern und Botschaftern. Seine Zuständigkeiten und Befugnisse werden in der australischen Verfassung detailliert beschrieben.

Obwohl die Verfassung den Generalgouverneur mit umfangreicher Macht ausstattet, handelt der Generalgouverneur (mit wenigen Ausnahmen) nur auf Anraten des Premierministers und seines Kabinettes. Üblicherweise ernennt der Generalgouverneur den Anführer der größten Partei oder Koalition im Repräsentantenhaus zum Premierminister.

Entgegen diesem Grundsatz handelte der Generalgouverneur John Kerr bei der Australischen Verfassungskrise von 1975: Er entließ den damaligen Premierminister Gough Whitlam und ernannte stattdessen Malcolm Fraser als kommissarischen Premierminister. Auf Rat Malcom Frasers löste Kerr Senat und Repräsentantenhaus auf, um Neuwahlen auszuschreiben.

Die Anrede lautet bei männlichen Amtsinhabern „His Excellency the Honourable“ und bei weiblichen Amtsinhabern „Her Excellency the Honourable“.

Literatur

  • Christopher Cunneen: Kings’ Men: Australia’s Governors-General from Hopetoun to Isaacs. Allen and Unwin, 1983, ISBN 0-86861-238-3.

Weblinks