Georg August (Nassau-Idstein)

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Georg August von Nassau-Idstein, um 1690

Georg August Samuel von Nassau-Idstein (* 26. Februar 1665 in Idstein; † 26. Oktober 1721 in Biebrich) war ab 1677 Graf und von 1688 bis zu seinem Tod Fürst von Nassau-Idstein. Er wirkte überwiegend in Wiesbaden.

Leben

Georg August war gerade 12 Jahre alt, als sein Vater Johann im Jahre 1677 starb und er das Erbe antrat. Gemäß dem väterlichen Testament vom 12. November 1674 stand der jugendliche Graf zunächst unter der Vormundschaft von Graf Johann Casimir von Leiningen-Dagsburg, eines Bruders seiner Mutter, und Graf Johann August von Solms.[1] Georg August nutzte diese Zeit für Studien in Gießen, wo er 1679 auch als Rektor der Hochschule wirkte, Straßburg und Paris, später auch in England und Brabant. Dabei lernte er auch verschiedene europäische Höfe kennen, wobei ihn Schloss Versailles besonders beeindruckte. 1683 nahm er an der Verteidigung Wiens während der zweiten türkischen Belagerung teil. Ein Jahr später, mit seinem 18 Geburtstag, wurde er regierender Graf. Am 4. August 1688 erhob ihn Kaiser Leopold I. wegen seiner Verdienste um die Befreiung Wiens und nach Zahlung einer großen Geldsumme zum Fürsten.[2][3]

Am 22. November 1688 heiratete er Prinzessin Henriette Dorothea (* 14. November 1672 in Oettingen; † 23. Mai 1728 in Wiesbaden), Tochter des 1674 gefürsteten Grafen Albrecht Ernst I. zu Oettingen-Oettingen (1642–1683) aus dem Haus Oettingen[4] und Christiane Friederike von Württemberg. Fürst Albrecht Ernst II. zu Oettingen-Oettingen (1669–1731) war ihr Bruder.[5] Mit ihr hatte er in der Folge insgesamt 12 Kinder, wovon allerdings die drei Söhne alle im frühen Kindesalter starben.

Wappen Georg Augusts am Schloss Biebrich

Die Stadt Wiesbaden und die gesamte Grafschaft Nassau-Idstein hatten im Dreißigjährigen Krieg und durch die Pest im Jahr 1675 stark gelitten. Von den ursprünglich 1.800 Einwohnern Wiesbadens lebten nur noch wenige Dutzend.[6] Unter Georg August erlebten beide einen enormen Aufschwung. Er leitete eine rege Bautätigkeit ein. Unter anderem vollendete er das Residenzschloss in Idstein, legte in Wiesbaden den Herrengarten und die Fasanerie an, ließ den Vorgängerbau des Stadtschlosses umbauen und erweitern und legte am Rheinufer in Biebrich einen Barockgarten an. Ein erstes Gartenhaus war der Grundstein zum späteren Schloss Biebrich, das aber erst nach seinem Tod vollendet wurde.[7]

Georg August starb 1721, wie auch seine beiden jüngsten Töchter, an den Pocken.[8] Nach seinem Tod fiel Nassau-Idstein an Karl Ludwig von Nassau-Saarbrücken († 1723 in Idstein) und Friedrich Ludwig von Nassau-Ottweiler († 1728). 1728 wurden Idstein und Wiesbaden Bestandteil des Fürstentums Nassau-Usingen.

Trivia

Nachkommen

Literatur

Weblinks

Commons: Georg August – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Karl Menzel: Geschichte von Nassau, Band 3, Wiesbaden 1889, S. 195 f.
  2. Gottfried Kiesow: Das verkannte Jahrhundert – Der Historismus am Beispiel Wiesbaden, ISBN 3-936942-53-6, S. 16 f.
  3. Wiesbaden. Geschichte im Bild von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Essen 1981, ISBN 3-922785-06-9, S. 42 f.
  4. Friedrich Cast: Historisches und genealogisches Adelsbuch des Königreichs Württemberg, Stuttgart 1839, S. 50.
  5. Der Durchl. Welt Anderer Theil. Oder Kurtzgefaßte Genealogische/ Historische /Politische Beschreibung sämtlicher Grafen des Heil. Röm. Reichs, Band 2, Hamburg 1710, S. 593.
  6. Baedeker Wiesbaden Rheingau, 2001, ISBN 3-87954-076-4, S. 36
  7. Wiesbaden. Geschichte im Bild von der Römerzeit bis zur Gegenwart, Essen 1981, ISBN 3-922785-06-9, S. 43
  8. Gottfried Kiesow: Architekturführer Wiesbaden. Die Stadt des Historismus, 2006, ISBN 978-3-936942-71-2, S. 303
VorgängerAmtNachfolger
JohannGraf von Nassau-Idstein
ab 1688 Fürst

1677–1721