Georg C. Horsetzky

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Georg C. Horsetzky, als Karl Georg Horsetzky geboren, in Frankreich Charles-Georges Horset (* 6. Dezember 1881 in Wien, Österreich-Ungarn[1]; † nach 1939) war ein österreichischer Produktionsleiter beim deutschen und französischen Film.

Leben

Über Herkunft und Werdegang Horsetzkys ist nichts bekannt. 1924 wurde er in Berlin Geschäftsführer bei der Europa-Projektograf GmbH an der Seite von Gernot Bock-Stieber.[2] Im Juni 1927 war er als Aktionär Mitgründer der Nero-Film AG[3] und schloss sich dem Team des Produzenten Seymour Nebenzahl an. Als Produktionsleiter war er im Jahr darauf an G. W. Pabsts viel beachteter Literaturverfilmung Die Büchse der Pandora beteiligt. Zu Beginn der 1930er Jahre arbeitete Horsetzky auch für andere Produktionsfirmen, unter anderem für die Hermann Millakowskys. Infolge der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten konnte Horsetzky nur noch die französische Fassung des deutschen Films Der Zarewitsch herstellen, dann musste der Jude aus Deutschland fliehen.

Zunächst kehrte der gebürtige Wiener nach Österreich heim und leitete in seiner Heimatstadt einige kleine Produktionsfirmen. 1937 fand sich Horsetzky in Paris ein und arbeitete dort erneut mit den gleichfalls eingetroffenen Berliner Kollegen Nebenzahl und Millakowsky zusammen. Mehrere französische Filmprojekte Horsetzkys scheiterten jedoch an der Finanzierung, und erst 1938 bzw. 1939 konnte er unter dem Pseudonym Charles-George Horset erneut als Produktionsleiter arbeiten. Es handelte sich dabei um zwei Inszenierungen der Emigranten Robert Wiene (dessen letzter Film Ultimatum) und erneut Pabst (dessen letzter französischer Film Jeunes filles en détresse). Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs verliert sich Georg Horsetzkys Spur.

Filmografie

Einzelnachweise

  1. Quelle: Heiratsurkunde Nr. 404 vom 15. Mai 1926, Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Landesarchiv Berlin
  2. HRB Nr. 24758, Eintrag im Berliner Handelsregister am 4. Juni 1924
  3. Berliner Handelsregister HRB Nr. 40293

Literatur

  • Kay Weniger: „Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …“. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 582.

Weblinks