Georg Kraus Stiftung
Georg Kraus Stiftung | |
---|---|
Logo | |
Gründung | 1996[1] |
Gründer | Anne und Hans-Georg Kraus |
Sitz | Hagen |
Vorläufer | Gesellschaft zur Förderung konkreter Entwicklungsprojekte |
Zweck | Entwicklungszusammenarbeit |
Vorsitz | Erich G. Fritz |
Website | www.georg-kraus-stiftung.de |
Die Georg Kraus Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung für Entwicklungszusammenarbeit mit Sitz in Hagen. Der Gründer Hans-Georg Kraus sagte einmal: „Wir brauchen keine Projekte, die Millionen kosten, sondern Millionen von kleinen Projekten, die die Lebensverhältnisse der Menschen vor Ort verbessern!“ Die Stiftung fördert ausschließlich kleine, überschaubare lokale Projekte, die den Menschen vor Ort direkt zugutekommen. Laut Satzung fördert die Stiftung die Entwicklungszusammenarbeit, insbesondere von Projekten vor Ort durch fachlich geeignete Organisationen. Dabei sollen vorwiegend kleinere Projekte in den Entwicklungsländern (mit-)finanziert und die Kosten des Einsatzes von entsprechendem Fachpersonal übernommen sowie damit zusammenhängende Maßnahmen von Bildung und Wissenschaft ermöglicht werden.
Entstehung
Die Stiftung wurde 1997 von Anne und Hans-Georg Kraus gegründet. Sie ist Nachfolgerin der von Wikinger Reisen gegründeten „Gesellschaft zur Förderung konkreter Entwicklungsprojekte“ (GFE), die in den 1980er und 1990er Jahren als e. V. jährlich aus Spenden von Gästen, Reiseleitern und Mitarbeitern der Firma Wikinger GmbH kleine lokale Projekte in der so genannten „Dritten Welt“ hauptsächlich in Asien und Südamerika unterstützte. Mit der Gründung der Stiftung wurde beschlossen, die Internationale Entwicklungszusammenarbeit auszuweiten mit dem unveränderten Ziel, die erforderlichen Mittel direkt vor Ort in Kooperation mit den dortigen Bewohnern zu investieren. Mit dem Ausscheiden des Wikinger-Gründers Hans-Georg Kraus aus der Geschäftsführung zur Jahrtausendwende und der Übertragung von 20 % der Kapitalanteile auf die Stiftung sowie weiteren finanziellen Einlagen, nahm die Stiftung einen erheblichen Aufschwung und konnte ihre Ziele nun im größeren Umfang verwirklichen. Durch Zustiftungen werden Vermögenswerte dem Stiftungsvermögen der GKS dauerhaft zugeführt. Unselbstständige Stiftung verwaltet die GKS mit. Mit dem Ertrag werden ein oder mehrere eigene Projekte in der Dritten Welt gefördert. 2014 wurde die unselbstständige Hartmut Papke Stiftung der GKS als Sondervermögen zugestiftet. Spenden an die GKS gehen zu 100 % in die Entwicklungsprojekte. Seit Frühjahr 2014 ist Erich G. Fritz, Mitglied des Deutschen Bundestags von 1990 bis 2013, Stiftungsvorsitzender.
Ziele der Stiftung
Internationale Entwicklungszusammenarbeit
Das Motto heißt „Der beste Weg aus der Armut ist der Schulweg“. Dementsprechend werden schwerpunktmäßig Bildungsmaßnahmen für Frauen, Kinder und Jugendliche gefördert. Hilfe zur Selbsthilfe ist dabei das Prinzip und dass Bildung nach Ansicht der Stiftung der einzige Weg aus der Armut ist. Frauen werden insbesondere dahingehend unterstützt, dass sie in die Lage versetzt werden sollen, dauerhaft ihre Familien zu ernähren.
Förderung der Kommunikation im Alter – „Nicht allein und nicht im Heim“
Die Stiftung unterstützt die Bildung von aktiven Hausgemeinschaften, wo das Miteinander gepflegt wird und alle Bewohner ihre Erfahrungen einbringen können. Diese Gemeinschaft fördert eine gute, lebendige Nachbarschaft und verhindert damit Vereinsamung und Anonymität. Mit gegenseitiger Unterstützung im Alltag und, wo nötig, mit externer professioneller Hilfe, können die meisten Bewohner lange selbstständig in der eigenen Wohnung bleiben, auch bei Hilfebedarf und Behinderung. Die Stiftung unterhält ein eigenes Projekt im Zentrum von Solingen-Wald mit 17 Wohneinheiten für Singles und Paare mit einem Gemeinschaftsraum mit Küche als Treffpunkt. Ein weiteres Projekt im Zentrum von Hagen (am Elbersufer) ist fertiggestellt und wurde im Herbst 2011 eingeweiht. Die Stiftung stellt für beide Projekte einen freien Mitarbeiter zur Verfügung, um eine aktive und harmonische Hausgemeinschaft anzuregen.
Stiftungsbotschafter-Organisation
2009 wurde eine bundesweite Botschafter-Organisation gegründet, die zurzeit regionale Gruppen in Berlin, Hamburg, Köln, Hagen, Frankfurt, Nürnberg und München unterhält. Diese ehrenamtlich engagierten Menschen tragen den Stiftungsgedanken „Wir leben alle in einer Welt“ in die Öffentlichkeit durch Aktivitäten wie Schachmeisterschaften, landeskundliche Bildvorträge oder Wanderungen für den guten Zweck. Den Botschaftern werden Projektreisen angeboten, um Projekte vor Ort in Entwicklungsländern zu besichtigen. So werden als Aktivitäten z. B. kulturelle Aktionen auf die Beine gestellt, verschiedene Wanderungen für den guten Zweck durchgeführt, landeskundliche Lichtbildervorträge abgehalten, Informationsstände organisiert, Spielewettbewerbe angeboten und Vieles mehr entwickelt und durchgeführt.
Aktuelle Projekte
Zurzeit fördert die Stiftung in 29 Ländern 44 lokale Projekte weltweit. Projekte gibt es zurzeit auf dem afrikanischen Kontinent in Äthiopien, Burundi, Elfenbeinküste, Eritrea, Guinea-Bissau, auf den Kapverden, in Kenia, Nali, Marokko, Ruanda, Senegal, Südsudan, Südafrika und Zimbabwe. In Asien engagiert sich die Stiftung in mehreren Projekten in Afghanistan, Indien, Kambodscha, Myanmar, Nepal, auf den Philippinen und in Thailand. In Südamerika werden in Bolivien, Brasilien, Ecuador, Guatemala, Nicaragua, Panama und Peru Initiativen unterstützt.