Georg Seibert

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Erinnerung, 1985/86, Berlin-Hansaviertel
Die Arbeit, Trilogie, Arbeitsamt München, 1986
Datei:Mahmal KZ Columbia, Berlin, Columbiadamm.jpg
Columbiahaus (KZ-Mahnmal), 1994, Berlin-Charlottenburg

Georg Seibert (* 8. Dezember 1939 in Kleinwiesen (damals Jugoslawien); † 25. März 2017 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.

Leben und Werk

Von 1954 bis 1957 machte Georg Seibert eine Goldschmiedelehre in Pforzheim. Von 1960 bis 1962 studierte er dort an der Kunst- und Werkschule und schloss mit einer Meisterprüfung als Gold- und Silberschmied ab. Von 1962 bis 1968 studierte Seibert bei Hans Uhlmann Bildhauerei an der Universität der Künste Berlin (ehemals Hochschule für Bildende Künste Berlin). 1967 war er bei Meisterschüler bei Uhlmann.

Seiberts Arbeiten reichten von Miniaturskulpturen bis zu Großskulpturen für Architektur, Gärten, Parks und den öffentlichen Raum. Das Haus war das zentrale Thema im Werk von Georg Seibert. In seinen Stahlskulpturen hat er zahlreiche Erscheinungsformen des Hauses entwickelt: Das Haus ist unsere zweite Haut, so Seibert. Seit Mitte der 80er Jahre fertigte er kreative Stahlbausätze, die sich variabel anordnen lassen, gegenständlich oder abstrakt. Daraus entstanden Werke, die man sowohl der konkreten Kunst zuordnen kann[1], aber auch der realistischen Kunst.[2]

Neben der bildhauerischen Arbeit hat er ein eigenständiges Bildwerk auf Leinwand, Folien und Stahlplatten aufgebaut, die sogenannten Rostbilder. Sie dokumentieren, in farbiger Fassung oder als bearbeitete Stahlplatte, das Potential der Stahlbausätze, angefangen von der architektonischen Konstruktion bis zu freien Komposition.[3]

Seit 1968 lebte und arbeitete Georg Seibert als freischaffender Bildhauer in Berlin. 1998 gründete er ein Landatelier mit einem Skulpturenhain bei Marleben in Niedersachsen.[4] Das gesamte Anwesen wurde jedoch 2011 verkauft.

Seibert war Mitglied im Deutschen Künstlerbund[5] und bei sculpture network.

Seibert starb am 25. März 2017 an den Folgen einer Krebserkrankung in seiner Künstlerwohnung in der Berliner Wallotstraße.

Auszeichnungen

  • 1957: Staatspreis von Baden-Württemberg
  • 1966 und 1971: Preis des Landes Berlin für das gestaltende Handwerk
  • 1968: Reisestipendium der Französischen Regierung
  • 1969: Europapreis der Stadt Ostende/Belgien, Bronzemedaille
  • 1976: 1. Preis beim Wettbewerb "Künstlerische Ausgestaltung der Kreissparkasse Peine"
  • 1987: 1. Preis beim Wettbewerb und Ausführung der Skulptur "Bahn-Damm", Berlin
  • 1995: Preisträger beim Wettbewerb "Denkmal für die ermordeten Juden Europas", Berlin

Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)

  • 1979/80: Der Sommer und Der Frühling, Berlin-Wilmersdorf
  • 1981: Das Haus des Ikarus, Freie Universität Berlin
  • 1982/83: Verbindung, Brunnenanlage in Berlin-Wedding
  • 1984: Landschaftshaus, Technische Universität Berlin
  • 1984/85: Das Tor, Sporthalle Osdorfer Straße Berlin
  • 1986: Der Bausatz – Die Arbeit – Das Haus, Trilogie, Arbeitsamt München
  • 1985/86: Erinnerung – Mahnmal für Adass Jisroel, Berlin-Tiergarten[6]
  • 1987/89: Bahn-Damm, Berlin-Schöneberg
  • 1990: 3 Skulpturen, Franziskus-Krankenhaus, Berlin-Charlottenburg
  • 1991: Gezeiten, 1. Wendland-Symposion, Westwendischer Kunstverein Gartow[7]
  • 1993: Rostbilder für das Hahn-Meitner-Institut, Berlin
  • 1994: Gedenkstelle für Magnus Hirschfeld, Berlin
  • 1994: Columbiahaus (KZ-Mahnmal), Berlin-Tempelhof
  • 1994: Haus des Ikarus, Berlin-Charlottenburg
  • 2005: Grabstele für Gerald Humel, Berlin
  • 2011: Der Käfer – ein deutsches Wunder, Karlsruhe[8]

Werke in öffentlichen Sammlungen

Ausstellungen (Auswahl)

Seit 1966 nahm Georg Seibert teil an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, Belgien, Finnland, Niederlande, Österreich und der Schweiz.

Weblinks

Commons: Georg Seibert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise