Georg Theodor Kloß

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Georg Theodor Kloß (auch Kloße, u. ä., * um 1700, † nach 1760) war ein deutscher Orgelbauer in Weißenfels.

Leben

Der Vater von Kloß war Schulmeister. Am 5. Mai 1718 wird als Orgelbauer beim Brand des Turmes der Stadtkirche Weißenfels genannt, als er vorschlägt die Windladen der Orgel, welche vom Turm aus in die Kirchen führten, zu entfernen, damit sich der Brand nicht weiter ausbreitet.[1] Von 1723 ist eine erste Arbeit als Orgelbauer bekannt. Im Jahre 1734 wird er im Zusammenhang mit dem Orgelbau in Obernessa als aus Dehlitz genannt.[2] 1727 und 1735 wurde Kloß als Hoforgelbauer in Weißenfels bezeichnet. Die Orgeln in Jüterbog (1727/28) und Beetzendorf (1738) mussten bald nach ihrem Bau durch neue ersetzt werden, weil deren Qualität zu schlecht war, die Prospekte sind aber beide erhalten.

1760 wurde Georg Theodor Kloß letztmals genannt, zu dieser Zeit aus Döhling (wahrscheinlich ist Dehlitz gemeint) kommend.

Werke

Von Georg Theodor Kloß sind Arbeiten vor allem im damaligen Herzogtum Sachsen-Weißenfels bekannt. Erhalten sind Teile der Orgel in Langenbogen sowie die Prospekte in Jüterbog, St. Nikolai und Beetzendorf.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1723 Schellsitz Kirche Reparaturen[3]
1727 Jüterbog St. Nikolai
Nikolaikirche Jüterbog Orgel.jpg
32 ? Prospekt von Johann Christian Angermann erhalten, Zahlung an Kloss 1495 Thaler, 7 Groschen, 4 Pfennige, 1737–1741 ersetzt durch Joachim Wagner, weil sie „dermaaßen schlecht … ausgeführet worden, daß dieses beim Gottesdienst ... großentheils… gar nicht gebraucht werden könne…“ waren wir „aus Noth gezwungen zum Bau eines andern und tüchtigen … Orgelwercks“[4][5]
um 1731–1734/35 Merseburg Dom Überholungsarbeiten
um 1731–1734/35 Naumburg St. Wenzel Reparaturen und Gutachten, „HofforgelMeister zu Weißenfels“, George Theodorus Kloß, stellte an ihre mehrere Mängel fest, vor allem ein immerwährendes Heulen, dem „dass gantze Werck … unterworffen“ war.[6]
1734 Obernessa Kirche Neubau; Kosten 80 Thaler, bestand maximal 30 Jahre[2]
1735 Langenbogen St. Magdalenen
Langenbogen, St. Magdalenen (13).jpg
I/P 10 Neubau erhalten, „Diese Orgel ist von mir, Unterschreibendem, im Jahr Christi 1735 auf der hiesigen Gemeinde freiwilligermaßen gefertigt und aufgeführt. Soviel habe den Nachfolgern hinterlassen wollen. George Theodorus Kloße, Hoforgelbauer in Weißenfels“ (Inschrift in Windlade)[7] Ursprünglicher Standort unbekannt, 1826 durch Johann Gottfried Kurtze aus Halle a. S. an Langenbogen verkauft und selbst eingebaut,[8][9]
1736 Dehlitz Kirche Reparatur, Auftrag vom 4. Januar 1736[10], 1972 ging sie beim Abbruch der Dorfkirche verloren
1738 Beetzendorf Dorfkirche Neubau über dem Altar, Prospekt erhalten, Orgel bald ersetzt durch Johann Jacob Nicolaus Gansen (Vertrag von November 1737), 1990 Neubau durch Schuke mit 14 Registern
1739 Frohburg Stadtkirche Reparatur
um 1747 Pörsten Kirche Arbeiten.[11]
1760 Altranstädt Kirche Neubau

Weblinks

Anmerkungen

  1. Gustav Heinrich Heydenreich: Kirchen & schul-chronik der stadt & Ephorie Weissenfels seit 1539 Keil, Weißenfels, 1840, S. 111.
  2. a b Gustav Heinrich Heydenreich: Kirchen & schul-chronik der stadt & Ephorie Weissenfels seit 1539 Keil, Weißenfels, 1840, S. 291.
  3. In der Ortschronik: dass der Schulmeistersohn Georg Theodor Kloß die Orgel 1723 überholt hatte. siehe Ortsteil Schellsitz. Stadt Naumburg, abgerufen am 7. Mai 2019 (aufzufinden unter „Kirche in Schellsitz“).
  4. Jutta Brumme, Fritz J. Reichert: Jüterbog. Evangelische Stadtkirche St. Nikolai Verlag Schnell & Steiner Regensburg 1995, ISBN 978-3795459826, S. 16.
  5. Uwe Pape: Historische Orgeln in Brandenburg und Berlin Pape-Verlag, Berlin 2004, ISBN 978-3921140659.
  6. Ulrich Dähnert: Der Orgel- und Instrumentenbauer Zacharias Hildebrandt Breitkopf & Härtel Musikverlag, Leipzig 1962, S. 73–74.
  7. Hoforgelbauer G.T. Kloß. Förderverein Barockorgel Langenbogen, abgerufen am 7. Mai 2019.
  8. Kaufkontrakt vom 1. Oktober 1826 über eine Orgel für die neu erbaute Kirche in Langenbogen. Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Abteilung Merseburg (LASA, C 48 II a, Regierung Merseburg, Kirchenregistratur, Nr. 2812, Bd. I, Blatt 158 – 161).
  9. Disposition Förderverein Barockorgel Langenbogen
  10. Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Außenstelle Wernigerode (LHASA, MD, Rep. H Dehlitz, Nr. 1825).
  11. G. H. Heydenreich: Kirchen- und Schulchronik Weißenfels, 1840.