Georg Vitzthum von Eckstädt

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Bertold Georg Graf Vitzthum von Eckstädt, auch Georg Graf Vitzthum (* 14. Mai 1880 in Oberlößnitz; † 16. Dezember 1945 in Göttingen) war ein deutscher Kunsthistoriker.

Leben

Georg Graf Vitzthum stammt aus dem thüringischen Adelsgeschlecht Vitzthum von Eckstädt. Sein Vater, Ernst Bernhard Graf Vitzthum von Eckstädt, siedelte 1879 von Oschatz, wo er vor seinem Abschied vom Militär Oberst des Oschatzer Ulanenregiments gewesen war, nach Oberlößnitz in das Haus Rudell um, wo Georg 1880 geboren wurde. Georgs Mutter war die verwitwete Gräfin Helene von Wallwitz, geborene Edle von der Planitz, Obersthofmeisterin der sächsischen Kronprinzessin Carola.[1]

Georg besuchte die Universität Leipzig, wo er 1903 mit einer Arbeit über Bernardo Daddi (tätig um 1320 bis 1348) promovierte. Anschließend war er als Volontär an den Königlichen Museen in Berlin tätig, wo er durch den Generaldirektor Wilhelm von Bode maßgeblich gefördert wurde. In Leipzig habilitierte er 1907 mit der Schrift Die rheinische Malerei zu Anfang des 14. Jahrhunderts auf ihre Quellen untersucht und wurde im gleichen Jahr Privatdozent an der Universität Leipzig.

1912 übernahm er – als Nachfolger von Carl Neumann – das Ordinariat für Kunstgeschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Zugleich wurde Georg Graf Vitzthum zum Vorsitzenden des Schleswig-Holsteinischen Kunstvereins gewählt.[2] Unter seinen dortigen Schülern war der spätere Kunsthistoriker Herbert von Einem (1905–1983). 1920 erhielt er eine Professur an der Georg-August-Universität Göttingen, die er bis zu seiner vorzeitigen Emeritierung 1940 ausübte. Georg Graf Vitzthum von Eckstädt hielt bemerkenswerte Vorlesungen über mittelalterliche Kunst, aber auch über Renaissancemalerei, Barockarchitektur, holländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Rubens und die Malerei der Romantik. Jedoch litt er seit seiner Teilnahme im Ersten Weltkrieg an einem Nervenleiden, das ihn zunehmend an seiner Forschungsarbeit behinderte.

Von 1921 bis 1941 war er ordentliches Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften.[3] 1929 erhielt er von der Universität Leipzig die Ehrendoktorwürde.[4]

Zu seinen Schülern zählen unter anderem Klaus Berger, Erwin Kluckhohn, Herbert von Einem und Hans Gerhard Evers.

Werke (Auswahl)

  • Georg Graf Vitzthum von Eckstädt: Bernardo Daddi. Phil. Diss. Leipzig 1903.
  • Georg Graf Vitzthum von Eckstädt: Die Pariser Miniaturmalerei. 1907.
  • Georg Graf Vitzthum: Georg Dehio. Weidmann, Berlin 1932.
  • Georg Graf Vitzthum: Albrecht Dürer. L. Hofer, Göttingen 1928.
  • Georg Graf Vitzthum: Der Hochaltar der Jakobikirche in Göttingen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1927.
  • Georg Graf Vitzthum: Christliche Kunst im Bilde. Quelle & Meyer, Leipzig 1925, 2. Aufl. 11.–20. Tsd.
  • Georg Graf Vitzthum, Wolfgang Fritz Volbach: Malerei und Plastik des Mittelalters. Teil 1: Die Malerei und Plastik des Mittelalters in Italien. 1925.

Literatur

  • Andrea Brand: Georg Graf Vitzthum (1880–1945). „Anleitung zum Genuß der Kunstwerke ...“. In: Hans-Dieter Nägelke (Hrsg.): Kunstgeschichte in Kiel. 100 Jahre Kunsthistorisches Institut der Christian-Albrechts-Universität, 1893–1993. Kunsthistorisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Kiel 1994, ISBN 3-928794-11-6, S. 35–37.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Graf Vitzthum von Eckstädt - Deputierter und Namensgeber (Memento des Originals vom 21. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kupferspuren.artwork-agentur.de
  2. Lilli Martius: 125 Jahre Schleswig-Holsteinischer Kunstverein 1843–1968. Herausgegeben vom Schleswig-Holsteinischer Kunstverein. Wachholtz, Neumünster 1968, S. 69.
  3. Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 247.
  4. Verzeichnis der Ehrenpromotionen. Archiv der Universität Leipzig, abgerufen am 7. November 2020 (Ordnung nach Graduierungsjahr).