George Hamilton

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George Hamilton (2009)

George Stevens Hamilton IV (* 12. August 1939 in Memphis, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Film- und Fernsehschauspieler und gelegentlicher Produzent.

Wirken

George Hamilton begann seine Filmkarriere 13-jährig im Jahr 1952. Für seine Hauptrolle in dem Spielfilm Crime & Punishment, USA, eine in der Beatnik-Szene spielende Adaption von Schuld und Sühne, erhielt er 1960 den Golden Globe Award als Bester Nachwuchsdarsteller. In den 1960er-Jahren wurde er zeitweise als kommender großer Hollywood-Star gehandelt und hatte mit Metro-Goldwyn-Mayer einen Studiovertrag. In Filmen wie der College-Komödie Dazu gehören zwei oder dem Liebesfilm Licht auf der Piazza wurde er in größeren Rollen im Rollenfach des romantischen Liebhabers besetzt. Eine seiner anspruchsvolleren Aufgaben war die Darstellung des Country-Stars Hank Williams in der Filmbiografie Your Cheatin' Heart aus dem Jahr 1964. In dem gegen Ende der Dekade aufkommenden New Hollywood war Hamilton mit seiner Leinwandpersönlichkeit eher deplatziert, woraufhin er sich mangels Kinoangeboten dem Fernsehgeschäft zuwandte.[1]

In den folgenden Jahrzehnten bis in die Gegenwart wirkte Hamilton an vielen bekannten Serien mit, darunter zweimal als Mörder in der Krimiserie Columbo sówie als Joel Abrigore in der sechsten Staffel von Der Denver-Clan. Daneben übernahm er Hauptrollen in zahlreichen Fernsehfilmen und B-Movies. Mit den parodistischen Komödien Liebe auf den ersten Biss (1979) und Zorro mit der heißen Klinge (1981), in denen er jeweils die Hauptrolle spielte und die er auch mitproduzierte, konnte er noch einmal auf der Kinoleinwand auf sich aufmerksam machen.[2] In größeren Kinoproduktionen musste er sich mit Nebenrollen begnügen, so als B. J. Harrison, der Finanzberater der Carleones, in Der Pate III (1990) und in dem Woody-Allen-Film Hollywood Ending (2002). In Filmen wie Doc Hollywood, Bulworth und Wo die Liebe hinfällt ... übernahm er Cameo-Auftritte.

Zwischenzeitlich war Hamilton auch als Musicaldarsteller am Broadway aktiv. So gab er 2001, 2002 und 2007 den Billy Flynn in dem Musical Chicago.[3] 2009 hatte der Film My One and Only von Richard Loncraine auf der Berlinale 2009 Welturaufführung. Der Film erzählt Jugenderinnerungen von George Hamilton. Er selbst wirkte als Executive Producer bei der Entstehung des Films mit. Ebenfalls 2009 nahm er an der neunten Staffel von I’m a Celebrity…Get Me Out of Here!, der britischen Version von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!, teil.

Privates und Image

Fast noch bekannter als durch seine Rollen wurde Hamilton durch sein Leben neben den Filmkameras. Er ist berüchtigt für seine ewige Sonnenbräune und sein schillerndes Privatleben, wobei er sein Image auch immer wieder selbstironisch aufs Korn nimmt. So spielte er mit seiner Sonnenbräune den „Crispy Colonel Sanders“ in Werbespots für Kentucky Fried Chicken.[4] Äußerlich wurde er oft mit Warren Beatty verglichen und auch verwechselt.[5]

Mitte der 1960er-Jahre datete Hamilton Lynda Bird, die Tochter des damaligen US-Präsidenten Lyndon B. Johnson.[6] Er war von 1972 bis 1976 mit dem Model Alana Stewart verheiratet, ihr Sohn Ashley Hamilton wurde 1974 geboren. Nach der Scheidung von Stewart heiratete er nicht wieder, datete aber verschiedene Models und Schauspielerinnen. Aus seiner Beziehung mit Kimberly Blackford hat er noch einen jüngeren Sohn, George Thomas Hamilton, der 1999 geboren wurde. Für einige Jahre bis 2013 war Hamilton mit der Düsseldorfer Schönheitschirurgin Barbara Sturm liiert, in dieser Zeit hielt er sich häufiger in Deutschland auf.[7] Hamilton pflegte eine enge Freundschaft mit der ehemaligen Frau des Diktators der Philippinen, Imelda Marcos.[8]

Filmografie (Auswahl)

  • 1952: Mann gegen Mann (Lone Star)
  • 1953: Die Stadt unter dem Meer (City Beneath the Sea)
  • 1953: Gefährtin seines Lebens (The President’s Lady)
  • 1959: Crime & Punishment, USA
  • 1960: Das Erbe des Blutes (Home from the Hill)
  • 1960: Dazu gehören zwei (Where the Boys Are)
  • 1961: Und die Nacht wird schweigen (By Love Possessed)
  • 1961: Massaker im Morgengrauen (A Thunder of Drums)
  • 1962: Licht auf der Piazza (Light in the Piazza)
  • 1962: Zwei Wochen in einer anderen Stadt (Two Weeks in Another Town)
  • 1963: Die Sieger (The Victors)
  • 1964: Your Cheatin' Heart
  • 1965: Viva Maria!
  • 1966: In einem anderen Land (A farewell to Arms; Fernseh-Miniserie)
  • 1966: Der große Coup von Casablanca (L’Homme de Marrakech)
  • 1967: Der gnadenlose Ritt (A Time for Killing)
  • 1967: Der Diamantenprinz (Jack of Diamonds)
  • 1968: Die sechs Verdächtigen (The Power)
  • 1969: Die Macht des Geldes (The Survivors; Fernsehserie, 13 Folgen)
  • 1970: Paris 7000 (Fernsehserie, 10 Folgen)
  • 1971: Evel Knievel
  • 1973: Die Toten sterben nicht (The Dead Don't Die; Fernsehfilm)
  • 1973: Tod auf Rhodos (Medusa)
  • 1973: Der Mann, der die Katzen tanzen ließ (The Man Who Loved Cat Dancing)
  • 1975: Columbo (Fernsehserie, Folge Der Schlaf, der nie endet)
  • 1975: Einmal ist nicht genug (Once Is Not Enough)
  • 1977: Ein Sheriff in New York (McCloud; Fernsehserie, 1 Folge)
  • 1977: Roots (Fernseh-Miniserie, Teil VI.)
  • 1977: Tod an Bord (Killer on Board; Fernsehfilm)
  • 1977: Sextette
  • 1979: Liebe auf den ersten Biss (Love at First Bite)
  • 1979: Nur drei kamen durch (Contro 4 bandiere)
  • 1979: Todesfalle auf dem Highway (Death Car on the Freeway; Fernsehfilm)
  • 1981: Zorro mit der heißen Klinge (Zorro the Gay Blade)
  • 1985–1986: Der Denver-Clan (Dynasty; Fernsehserie, 15 Folgen)
  • 1987: Spies (Fernsehserie, 6 Folgen)
  • 1990: Der Pate III (The Godfather Part III)
  • 1991: Doc Hollywood
  • 1991: Columbo (Fernsehserie, Folge Der erste und der letzte Mord)
  • 1992: Es war einmal ein Mord (Once Upon a Crime)
  • 1992: Der Mörder und sein Double (The House on Sycamorestreet; Fernsehfilm)
  • 1993: Amore!
  • 1993: Das Paradies am Ende der Berge (deutscher Fernsehfilm)
  • 1994: Der Mörder unserer Kinder (Two Fathers: Justice for the Innocent)
  • 1996: Playback – Liebe zu viert (Playback)
  • 1996: Diagnose: Mord (Diagnosis: Murder; Fernsehserie, Folge Übersinnliche Freunde)
  • 1996: Hart aber herzlich – Operation Jennifer (Hart to Hart: Till Death Do Us Hart; Fernsehfilm)
  • 1997–1998: Jenny (Fernsehserie, 18 Folgen)
  • 1998: Casper trifft Wendy (Casper Meets Wendy)
  • 1998: Bulworth (Cameo-Auftritt)
  • 1998: Auf dem Laufsteg ist die Hölle los (She's Too Tall)
  • 2002: Hollywood Ending
  • 2004: Coole Weihnachten (A Very Cool Christmas; Fernsehfilm)
  • 2005: Joey (Fernsehserie, Folge Joey and the Bachelor Thanksgiving)
  • 2005: Wo die Liebe hinfällt … (Cameo-Auftritt)
  • 2005: The L.A. Riot Spectacular
  • 2013: Hot in Cleveland (Fernsehserie, Folge Love Is All Around)
  • 2016: Silver Skies
  • 2016: 2 Broke Girls (Fernsehserie, Folge And You Bet Your Ass)
  • 2017–2019: American Housewife (Fernsehserie, 8 Folgen)
  • 2018: Swiped
  • 2019: Grace and Frankie (Fernsehserie, Folge The Alternative)

Weblinks

Commons: George Hamilton (actor) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. George Hamilton | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 14. November 2021 (englisch).
  2. George Hamilton | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 14. November 2021 (englisch).
  3. [1] Broadway-Ankündigung (englisch)
  4. Chris Gardner: George Hamilton Reprises His Role as Colonel Sanders: “I’m the Only Guy Who Has Parlayed a Tan Into a Career”. In: The Hollywood Reporter. 20. April 2018, abgerufen am 14. November 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. Gary Baum, Gary Baum: George Hamilton Beyond the Tan: At 80, Hollywood’s Ultimate Showman Looks Back on Scandals, Trump Ties and “The Joke Being on Me”. In: The Hollywood Reporter. 2. August 2019, abgerufen am 3. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).
  6. George Hamilton | Biography, Movie Highlights and Photos. Abgerufen am 14. November 2021 (englisch).
  7. George Hamilton: Liebeskummer nach Trennung mit Barbara Sturm. Abgerufen am 14. November 2021.
  8. George Hamilton: "Ich habe mit meiner Stiefmutter geschlafen". In: Der Spiegel. 17. Oktober 2008, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 14. November 2021]).