Gepringbach

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Gepringbach
Horätzbach (im Unterlauf)

Gepringbach im Biotopschutzgebiet Unterpremstätten

Daten
Lage Steiermark, Österreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Kainach → Mur → Drau → Donau → Schwarzes Meer
Quelle Gedersberg
47° 1′ 0″ N, 15° 22′ 21″ O
Quellhöhe 397 m ü. A.[1]
Mündung bei Zwaring in die KainachKoordinaten: 46° 54′ 20″ N, 15° 24′ 14″ O
46° 54′ 20″ N, 15° 24′ 14″ O
Mündungshöhe 308 m ü. A.
Höhenunterschied 89 m
Sohlgefälle 6,1 ‰
Länge 14,5 km[2][3]
Einzugsgebiet 15,94 km²[4]
Linke Nebenflüsse Mühlleitengraben, Rohrgraben
Gemeinden Seiersberg-Pirka, Premstätten, Dobl-Zwaring

Der Gepringbach (auch die Gepring) ist ein linksufriger Zufluss der Kainach im österreichischen Bundesland Steiermark. Der Bach entspringt in der Gemeinde Seiersberg-Pirka, durchfließt den Kaiserwald und mündet als Horätzbach in die Kainach.

Verlauf

Horätzbach bei Dietersdorf

Die Quelle des Gepringbaches liegt auf einer Wiese im Ortsteil Gedersberg an der Südabdachung des Plabutsch-Buchkogelzuges. Nach dem Siedlungsgebiet durchquert der Bach den Hagenbuch- und Bischofeggwald und tritt an der Packer Straße westlich vom Windorfer Teich in den Kaiserwald ein. Auf nahezu naturbelassenem Verlauf durchquert der Gepringbach die Trassen von GKB und Süd Autobahn sowie ein Hochwasserrückhaltebecken (Gründlandbiotop), ehe er den Wald verlässt und die Gemeinde Dobl-Zwaring erreicht. Die nächsten gut 2 km ist der Bachlauf reguliert.

Der Horätzbach, wie das Fließgewässer ab Dobl-Unterberg heißt, verläuft großteils parallel zur Kainach über Landwirtschaftsflächen und passiert am Kainachboden die Dörfer Fading und Dietersdorf. Südwestlich von Zwaring mündet er in die Kainach.

Hydrologie und Hydrogeologie

Der Gepringbach ist neben dem Poniglbach das bedeutendste natürliche Gewässer der Kaiserwaldterrasse. Beide Bäche tragen zur Grundwasseranreicherung bei, den Nachweis dafür lieferten am Gepringbach hydrochemische Untersuchungen. Im Gegensatz zum Poniglbach schneidet er sich nicht nur in den Schotterkörper, sondern auch den tertiären Untergrund ein. Bei der Autobahnunterquerung ist der Bach etwa 10 m, bei Dobl bereits 17 m tief eingeschnitten.[5]

Am Unterlauf kommt es gelegentlich zu Überschwemmungen, die mit jenen der Kainach interagieren. Für ein fünfjährliches Hochwasser (HQ5) wurde eine Abflussmenge von 9,3 m³/s modelliert, der Wert für HQ100 wurde mit 29,2 m³/s ermittelt.[6]

Fauna

Der Gepringbach zeigt vor allem im Kaiserwald einen weitgehend naturnahen, mäandrierenden Bachlauf, der einige Wassertiere beheimatet. Auf dem Grund leben dort Strudelwürmer, Köcherfliegenlarven und Bachflohkrebs. Daneben kommen die Fischarten Bachsaibling, Bachforelle und Bachneunauge vor. Die für Fließgewässer typischen Arten der Prachtlibellen und Flussjungfern finden ebenso einen geeigneten Lebensraum vor.[7] Zwischen Unterpremstätten und Dobl wurde 1981 eine Fläche von 6,5 ha als „artenreicher extensiv genutzter Gründlandbiotop“ unter Schutz gestellt.

Im Juni 2014 kam es zu einem Großbrand im Altstoffverwertungszentrum der Saubermacher Dienstleistungs AG in Unterpremstätten, das in unmittelbarer Nähe zum Bachufer liegt. Bei der Brandbekämpfung gelangte Löschwasser in den Gepringbach, was die Bildung von bis zu 2 m hohen Schaumkronen zur Folge hatte. Der Sauerstoffmangel führte zu einem Fischsterben.[8]

Weblinks

Commons: Gepringbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Digitaler Atlas der Steiermark: Gewässer & Wasserinformation. Land Steiermark, abgerufen am 7. April 2019.
  2. Auszug aus der digitalen Gewässerkartei Steiermark (Gepringbach). Land Steiermark, abgerufen am 19. Dezember 2017.
  3. Auszug aus der digitalen Gewässerkartei Steiermark (Horätzbach). Land Steiermark, abgerufen am 19. Dezember 2017.
  4. Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Murgebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 60. Wien 2011, S. 88 (bmlrt.gv.at [PDF; 4,3 MB]).
  5. Hans Peter Leditzky, Hans Zojer: Zur Hydrogeologie der Kaiserwaldterrasse. In: Mitteilungen der Abteilung für Geologie, Paläontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum. Heft 39, Graz 1978, S. 85–97 (zobodat.at [PDF]).
  6. Abflussuntersuchung Kainach. Land Steiermark, abgerufen am 19. Dezember 2017.
  7. Helwig Brunner & Werner E. Holzinger: Natur und Landschaft in Unterpremstätten. In: Walter Brunner (Hrsg.): Unterpremstätten im Wandel der Zeit. Eigenverlag der Marktgemeinde Unterpremstätten 1995, S. 653–674.
  8. Andreas Lieb: Tote Fische: Löschwasser verseuchte Bach. Kleine Zeitung, 8. Juni 2014, abgerufen am 19. Dezember 2017.